rbb24
  1. rbb|24
  2. Kultur
Quelle: FLAC/Helga Lade

Abriss des Stadtschlosses in 2050

Verein fordert Wiederaufbau des Palasts der Republik

Wenn am Dienstag im Stadtschloss der Festakt zur Eröffnung des Humboldt-Forums beginnt, soll parallel ein weiterer Startschuss fallen: Der Förderverein Palast der Republik beginnt dann Spenden für den Wiederaufbau des DDR-Baus anzunehmen. Das wurde am Montag auf der Website palast.jetzt angekündigt.

"Wir fordern und fördern den Wiederaufbau des Palasts der Republik in seinem Zustand von 2005", heißt es dort. Das neuerbaute Stadtschloss müsse dafür natürlich weichen. Was bleiben soll, sei hingegen die Jahrzehnte andauernde Debatte um die Bedeutung des Ortes. "Wir wollen dazu beitragen, dass die konfliktive Geschichte in der Berliner Mitte präsent bleibt."

Zeitplan orientiert sich geradezu satirisch am Stadtschloss-Aufbau

Der rekonstruierte Berliner Barock soll auf 30 Jahre begrenzt an diesem Ort bleiben dürfen. Exakt die Zeit, die der Palast überdauert hatte. 2050 muss das Stadtschloss dann weichen, finden die Initiatoren.

Dabei liefern sie eine Begründung für ihre Forderung, die sich exakt an den Beweggründen des Fördervereins Berliner Schloss orientiert. "Der Palast (statt Schloss) wird das vertraute Bild Berlins wiederherstellen, die historische Mitte Berlins komplexer, aber auch lebenswerter machen (statt vervollständigen), das Stadtbild heilen." Kritik wird außerdem daran geübt, dass Gebäude nach historischen Vorbildern rekonstruiert werden, statt tatsächlich neue Architektur in der Stadt zu schaffen.

Geradezu satirsch wirkt der selbstgesteckte Zeitplan, der sich ebenfalls bei den Ideen der Stadtschloss-Unterstützer bedient: Zuerst wolle man ein Bronzemodell des historischen Palasts vor dem Stadtschloss positionieren, ab 2025 solle dann mit Gerüsten und Planen vor Ort seine Ausmaße simuliert werden, später werde ein Teilfassade aufgebaut, nach dem Abriss des Schlosses werde man sich Gedanken über die Finanzierung des Palasts machen. Den Anfang macht aber am Dienstag ab 14 Uhr der Beginn des Spendenaufrufs.

Die Kommentarfunktion wurde am 20.07.2021 um 18:24 Uhr geschlossen

Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.

Artikel im mobilen Angebot lesen