Geschichte - Steckbrief Gatow

Di 28.01.14 | 16:30 Uhr
Besucher besichtigen am Samstag (17.09.2011) während des Flugplatzfestes auf dem ehemaligen Flugplatz Berlin-Gatow ein Flugzeug Antonov An-2 "FMU". (Bild: dpa)
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Entstanden als "Kaderschmiede" für die Luftwaffe der Nazis wurde Gatow nach Kriegsende zum wichtigen Brückenglied der Versorgung Berlins. Später landete hier die Queen gerne zum Staatsbesuch.

* Eröffnung: 02. November 1935

* Fläche: ca. 300 Hektar

* Geschichte: Auf dem Flughafen Gatow wollten die Nationalsozialisten ihre Luftwaffe für den Kriegsfall trainieren - nach dem Vorbild einer Luftkriegsschule.

Im Mai 1945 übernahm ihn die Royal Airforce Gatow und er wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Berliner Luftbrücke. Ziviler Verkehr konnte sich nicht dauerhaft etablieren.

Heute ist auf dem Gelände unter anderem ein Museum zu finden. 

Landebahnen und Rollbahnen(Bild:dpa)
Blick auf Landebahn und Startbahn

Der Flughafen Gatow entstand 1935: Die Nationalsozialisten wollten am westlichen Stadtrand von Berlin Kasernenanlagen ausbauen und ihre Kriegsvorbereitungen vorantreiben.

Nach der Fertigstellung wurden die "Luftkriegsschule" und die "Luftkriegsakademie" der Luftwaffe untergebracht.

Im Mai 1945 besetzte die Rote Armee den Flugplatz, übergab ihn am 2. Juli 1945 im Zuge eines Gebietsaustausches der britischen Royal Air Force. Gatow war damit der Flugplatz des britischen Sektors der Viersektorenstadt Berlin.

Während der Blockade West-Berlins war Gatow neben Tempelhof die wichtigste Lebensader: Über die Luftbrücke versorgten die westlichen Schutzmächte die Stadt über ein Jahr lang mit Hilfe von Transportflugzeugen. Die Umschlagmenge in Gatow belief sich schon nach kurzer Zeit auf 1.000 Tonnen pro Tag. Ziel war es, bei gutem Wetter 20 und bei schlechtem Wetter 12 Maschinen pro Stunde auf die Landebahn zu bekommen.

Abschied von den Aliierten und dem Flugbetrieb

Kurzzeitig wurde Gatow auch als ziviler Flughafen genutzt. British Airways flog ab 1946 von hier via Hamburg nach London. Nachdem 1950 fast der gesamte West-Berliner Flugverkehr nach Tempelhof verlegt worden war, landeten und starten hier noch gelegentliche Staatsbesuche von Mitgliedern der britischen Königsfamilie.

Nach fast fünfzig Jahren verließen am 18. Juni 1994 die Alliierten offiziell Berlin. Am 7. September 1994 übernahm die Bundeswehr den Flugplatz. Der Betrieb wurde dann mit Ablauf des 30. Juni 1994 eingestellt.

Die südlich vom Flughafen gelegenen Einrichtungen bilden heute die General-Steinhoff-Kaserne. Hangars, Tower und der größte Teil der ehemaligen Runways sind seit 1995 Bestandteil des Luftwaffenmuseums der Bundeswehr. Außerdem entstand ein Wohnpark auf dem Gelände, auf den Grün- und Grillflächen sind noch Spuren der früheren Nord- und Südpiste zu sehen.

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