CDU will Große Koalition - Nicht mit der AfD

Mi 20.08.14 | 10:28 Uhr

Bislang hatte Brandenburgs CDU-Spitzenkandidat Michael Schierack zu seinen Koalitionsabsichten geschwiegen. Nun erklärt er die SPD zu seinem Wunschpartner und erteilt Absagen, unter anderem an die Alternative für Deutschland (AfD).

Die Brandenburger CDU will nach der Wahl keine Koalition mit der der Partei Alternative für Deutschland (AfD) eingehen. CDU-Parteichef und Spitzenkandidat Michael Schierack erteilte der eurokritischen Partei eine Absage. Die CDU würde nur mit Parteien koalieren, wenn sie sich in ihren Grundsätzen und Werten nicht verbiegen müssen, sagte Schierack: "Was ich in den letzten Wochen landespolitisch von der AfD gehört habe, zum Beispiel zu ihrem Familienbild beim Stichwort Drei-Kind-Familie, passt überhaupt nicht zur Union."

Seine Partei stehe für Eigenverantwortung und mache den Menschen keine Vorschriften. "Mit dieser Partei wird es keine Koalition nach der Landtagswahl geben, genauso wenig wie mit der Linkspartei oder der NPD."

Als Wunschpartner nannte Schierack die SPD. Die Union wolle das Land voranbringen, sagte er: "Dafür braucht Brandenburg eine stabile und solide Regierung. Die gibt es nur mit einer Großen Koalition und dafür braucht es eine starke CDU."

SPD will lieber mit den Linken

Dass die SPD im Falle eines Wahlsiegs der CDU eher mit der Linken weiterregieren könnte, als Juniorpartner in einer großen Koalition zu werden, damit beschäftigte sich Schierack nicht. Das sei "Kaffeesatzleserei", am Ende würden die Wähler entscheiden. Dabei gelte der Grundsatz, dass die stärkste Partei zu Sondierungsgespräche einlade.

Erst kürzlich hatte der SPD-Spitzenkandidat und Ministerpräsident Dietmar Woidke öffentlich geäußert, es sei bedenklich, dass sich Schierack noch nicht zur AfD positioniert habe. Gleichzeitig hatte sich Woidke deutlich zur Regierungsarbeit mit den Linken bekannt: Aus der Erfahrung der aktuellen Regierungsarbeit gebe es keinen Grund, den Partner zu wechseln. "Wer Woidke seine Stimme gibt, wählt damit die Linken", kommentierte Schierack diese Aussage.

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