Isabelle Vandre ist jüngste Abgeordnete - Von der Antifa in den Landtag

Di 07.10.14 | 21:27 Uhr | Von Dena Kelishadi
Audio: Antenne Brandenburg | 06.10.2014 | Dena Kelishadi

Sie ist die Jüngste: Isabelle Vandre ist für die Linke neu in den Potsdamer Landtag gezogen - und von allen 88 Abgeordneten die Jüngste. Jetzt steht die 25-jährige Studentin vor der Herausforderung, ihre politischen Ideale mit dem Parlamentsalltag zu vereinen. Mit einem Interview hat sie bereits für Aufsehen gesorgt. Von Dena Kelishadi

Isabelle Vandre steigt die blütenweißen Treppen im Potsdamer Stadtschloss hinauf. Sie muss zur Geschäftsstelle der Linken, um Unterlagen abzugeben. An der Lippe trägt die 25-Jährige einen Piercing-Ring, ihre Füße stecken in ausgetretenen Turnschuhen. Auf dem Weg zur Linken-Geschäftsstelle schaut sie vergeblich, ob ihr schon ein persönliches Postfach zugeteilt wurde.

Der Einstieg in die Politik ist am Anfang vor allem eins: Papierkram - auch wenn Isabelle Vandres Ziele viel höher gesetzt sind. "Eines unserer zentralen Ziele im Bereich Hochschulpolitik war die Abschaffung der Immatrikulations- und Rückmeldegebühr, das ist einer der elf Schwerpunkte von der Linken und dafür würde ich mich gern einsetzen."  

Bereits an der Uni politisch aktiv

Vandre ist nicht neu in der Politik. Als Abiturientin war sie bei der Antifa. An der Uni hat sie sich ins Studierendenparlament der Freien Universität Berlin wählen lassen und wurde parallel Landesvorsitzende der Brandenburger Linksjugend solid, einer Art Nachwuchsorganisation der Linken. In diesen Jahren hat sie gelernt: Wer in der Politik vorankommen will, muss kämpfen. "Politik sind ja immer Aushandlungsprozesse", betont sie. "Deswegen finde ich, dass gerade im politischen Bereich Konflikte auch dazu gehören und Argumente einfach ausgetauscht werden müssen."

Das hätte mitten in den laufenden Koalitionsverhandlungen durchaus für Ärger sorgen können, doch SPD-Generalsekretärin Klara Geywitz erklärte nur, dass ihre Partei das zur Kenntnis genommen hätte, die Verhandlungen allerdings von anderen geführt würden. Dass die SPD entspannt bleibt, liegt vielleicht auch daran, dass Vandre als umgänglich gilt.

Ihr Mitbewohner Christopher Gebur kann das bestätigen: "Sie ist eine nette, zuvorkommende Person, und wenn wir in der WG den Abwasch mal vergessen, dann macht sie das auch freiwillig". So engagiert wie Vandre Zuhause mitanpackt, so tritt sie auch für ihre Ziele in der Politik ein.

Jung und alt, Metallbauer und Sprachwissenschaftlerin

Beitrag von Dena Kelishadi

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