Autorentheatertage 2020 - Deutsches Theater Berlin zeichnet Von-Praunheim-Farce aus

Mi 04.12.19 | 13:49 Uhr
Rosa von Praunheim (bürgerlich Holger Bernhard Bruno Mischwitzky, geboren als Holger Radtke) bei einer Veranstaltung im November 2019 in Berlin (Quelle: Photopress Mueller/Ralf Mueller)
Bild: Photopress Mueller/Ralf Mueller

Das Deutsche Theater Berlin (DT) hat am Mittwoch die Preisträger der Autorentheatertage 2020 bekanntgegeben. Zu den drei Stücken gehört die Farce "Hitlers Ziege und die Hämorrhoiden des Königs", die von dem Berliner Filmemacher und Autoren Rosa von Praunheim geschrieben wurde. Das Stück beschreibt ein fiktives Gespräch zwischen Adolf Hitler und dem preußischen König Friedrich II. Das Stück soll am DT uraufgeführt werden.

Zudem wurde "Beach House" ausgezeichnet, dass von dem 26-jährigen Berliner Schauspieler Dorian Brunz geschrieben wurde und in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Leipzig entstehen wird. Das Stück sei eine "charmante Geschichte über Träume und die betrügerische Realität", teilte das DT mit.

Als drittes wurde das Stück "Schleifpunkt" der Schweizer Regisseurin Maria Ursprung prämiert, das für das Schauspielhaus Graz geschrieben wurde. "Eine psychologisch subtile Geschichte, fast alltäglich oder doch ein Thriller", schreibt das DT zu dem Stück über eine Fahrlehrerin, die einen Unfall baut.

Mehr als 170 Einsendungen

Die drei Autoren erhalten einen Geldpreis in Höhe von 10.000 Euro als Uraufführungshonorar. Die Stücke sollen alle drei am 20. Juni des kommenden Jahres während der Autorentheatertage zu sehen sein. Laut dem DT hat eine dreiköpfige Jury die Siegertexte aus mehr als 170 Einsendungen ausgesucht. Etwa zehn weitere Stücke werden zu dem Festival eingeladen, hieß es. Eine Gesamtliste soll im April veröffentlicht werden.

Von Praunheim wurde 1971 schlagartig in der BRD berühmt, nachdem er mit seinem Dokumentarfilm "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" eine breite Debatte über den Paragraphen 175 auslöste. Das Gesetz war im Deutschen Reich erlassen, während der Zeit des Nationalsozialismus verschärft worden und stellte homosexuelle Handlungen unter Strafe. Erst 1994 wurde es abgeschaft. In der DDR hob das Oberste Gericht des Landes das Gesetz bereits 1987 auf.

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