Museen und ihr koloniales Erbe - "Wir müssen anfangen über Rückgabe zu sprechen"

So 09.02.20 | 08:15 Uhr | Von Oliver Noffke
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Flower Manase, Historikerin und Kuratorin am National Museum of Tanzania in Daressalam (Quelle: rbb/Oliver Noffke)
Bild: rbb

Tansanias Nationalmuseum verfügt kaum über Objekte, die etwas über das Land erzählen. In Berlin-Dahlem lagern hingegen Tausende Stücke im Archiv. Gemeinsam arbeiten beide an einer Ausstellung, die im Humboldt-Forum gezeigt werden soll - ausgerechnet. Von Oliver Noffke

Von der Wiege der Menschheit sind es für Flower Manase nur wenige Schritte und sie steht inmitten der deutschen Kolonialvergangenheit. Ein paar Meter trennen die Urmenschen, die durch die Olduvai-Schlucht in der Serengeti liefen, vom Wilhelminischen Kaiserreich. Dazwischen hängen Tafeln, die Handelsrouten von Sklavenschiffen verdeutlichen; der Propeller eines Doppeldeckers, der 1920 von Kairo nach Kapstadt fliegen sollte, aber in Tansania abstürzte; und Bilder vom Moment, in dem die Unabhängigkeit des Landes erklärt wurde.

Flower Manase ist Kuratorin am Nationalmuseum in Daressalam. Auf den ersten Blick eine ziemlich elegante Anlage. Der weiß gestrichene neuere Teil aus den 1960ern wirkt durch seine klaren Linien fast wie ein Klassiker der Moderne. Dahinter verbirgt sich eine kleine Parkanlage, durch die ein Pfad zum alten Museumsgebäude führt. Die Briten haben es in den Dreißigern gebaut. Sein großes Portal im maurischen Stil wirkt pittoresk und gleichzeitig fehl am Platz.

Diese Sammlungen erzählen nichts über Afrika. Die sind eingelagert.

Das irgendetwas nicht recht stimmt, ist ein Gefühl, das sich verfestigt, umso länger man sich im Museum umschaut. Irgendwann wird klar: Dass Manase an ihrem Arbeitsplatz derart geschwind durch die Epochen schreiten kann, ist keiner genialen Ausstellungsplanung geschuldet – sondern der geradezu erschütternd übersichtlichen Anzahl bedeutender Objekte, mit denen die Geschichte des Landes erzählt wird.

Besonders offensichtlich ist dieser Mangel in der Ecke, die von der Zeit als deutsche Kolonie erzählen soll. Ein paar blaustichige Fotografien hängen neben der Kriegsflagge des Kaiserreichs. Daneben verrostet ein großes Blechschild des deutschen Zolls. Tansania ist ein Land mit einer turbulenten Geschichte, doch das Nationalmuseum kann diese kaum abbilden. Es ist geradezu leergefegt. "Ich glaube, wir müssen anfangen über Rückgabe zu sprechen. Afrikanische Museen sollten voll mit Ausstellungsstücken sein und nicht voll mit Fotos", sagt Manase. "Diese Objekte müssen wieder nach Hause kommen."

Gestohlene Bergspitzen

In den Archiven der ehemaligen Völkerkundemuseen in Deutschland lagern unterdessen Gegenstände, die zum Teil seit Jahrzehnten in keiner Ausstellung zu sehen waren. "Wir haben in unserer Datenbank ungefähr 10.000 Objekte aus Tansania", sagt Paola Ivanov. Für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz arbeitet sie an einer Ausstellung, die von Tansania erzählen soll. Dazu kann die Kuratorin auf die Sammlung des Ethnologischen Museum in Dahlem zurückgreifen. Der Großteil davon kam während der Kolonialzeit nach Berlin. Ivanov schränkt aber ein, dass der Katalog der Sammlung einige Dopplungen enthalte. "Wenn die Depotverwalter früher etwas unter 'Massai' abgelegt haben, dann haben sie meist zur Herkunft sowohl Kenia als auch Tansania eingetragen."

Durch die Kolonien eröffneten sich deutschen Ethnologen sprichwörtlich neue Welten. Sie nutzten die Gelegenheit, um Dinge herbeizuschaffen, mit denen jeder Aspekt einer Kultur erfasst werden sollten. "Da wurde alles gesammelt: Schuhe, Kämme, Haushaltsgegenstände, Waffen, Schmuck", sagt Ivanov. Auch Werkzeuge und Kleidungsstücke wurden aus den Ländern gebracht sowie unzählige menschliche Knochen. Selbst die Gipfelspitze des Kilimandscharos wurde herausgebrochen und mitgenommen. Eine Kopie des Steins befindet sich heute im Neuen Palais in Potsdam. Das Original ist verschollen.

Ethnologen wollten damals typologische Reihen erstellen, so wie es in den Naturwissenschaften üblich ist. Das heißt, sie glaubten, dass menschliche Kulturen gesetzmäßige Entwicklungsstufen durchliefen. "Das ist total veraltet", sagt Ivanov. "Aber damals hat man gedacht, dass man so Rückschlüsse zur Gesellschaft und Kultur machen könnte."

Zum Teil wurden Objekte eingesammelt, die überhaupt nicht den tatsächlichen Lebensverhältnissen entsprachen, sagt sie. In Tansania hätten vor 120 Jahren bereits viele Menschen Kleidung aus importierter Baumwolle getragen. Trotzdem wurde versucht Kleidungsstücke aus Fell oder Baststoff aufzutreiben, obwohl sie völlig unüblich war. "Da wurde also auch ein ahistorisches Bild kreiert, von traditionellen Kulturen, die angeblich abgeschlossen vom Rest der Welt existierten."

Das genaue Ausmaß der Sammlungen ist vielen Afrikanern nicht bewusst

Durch die berüchtigten Völkerschauen wurden solche Fantasien in Deutschland auf die Spitze getrieben. Als eine Art Wanderzirkus und zum Teil sogar in Zoos wurden ganze Dörfer aufgebaut, die irgendwie exotisch aussahen. Menschen aus fernen Ländern spielten darin den vermeintlichen Alltag ihrer Heimat nach. Selten ensprach das der Realität.

Vor einigen Jahren hat Paola Ivanov eine Gruppe von tansanischen Kollegen eingeladen, Teil des Projekts Humboldt Lab Tanzania zu werden. Anhand der Bestände in Dahlem arbeiten sie gemeinsam die Kolonialgeschichte auf. Aus der Zusammenarbeit soll eine Ausstellung über das ostafrikanische Land für das Humboldt-Forum entstehen. Im Gespräch wird immer wieder deutlich, dass dies kein einfacher Prozess ist. Ivanov atmet dann tief aus, macht eine kurze Pause und spricht dann mit Bedacht. "Was uns wirklich erschreckt hat, ist, dass die Aneignung von sehr, sehr vielen Objekten mit Kriegen in Verbindung steht", sagt sie. Bereits seit einiger Zeit wird deshalb Provenienzforschung betrieben, also die Herkunft der einzelnen Objekte untersucht.

Was genau mit Gegenständen passieren wird, die bei dieser Untersuchung als Raubgut oder ähnliches erkannt werden, ist derzeit nicht genau abzusehen. Noch im Mai 2018 versicherte der tansanische Außenminister Augustine Mahiga bei einem Besuch in Berlin seinem deutschen Amtskollegen Heiko Maas (SPD), sein Land werde weder Entschädigungsforderungen stellen noch die Rückgabe von Kunstgegenständen. Ob das so bleibt, muss stark angezweifelt werden.

Zum einen ist Mahiga mittlerweile gar nicht mehr im Amt. Zum anderen ist das genaue Ausmaß der damaligen Sammelwut kaum jemanden richtig bewusst. "Oftmals ist in den Herkunftsregionen überhaupt nicht bekannt, was sich in unseren Depots befindet", sagt Alexis von Poser. Er ist stellvertretender Direktor des Ethnologischen Museums in Dahlem. Möglichen Ansprüchen aus Tansania stehe das Haus offen gegenüber, sagt er: "Wir öffnen unsere Sammlungen, um miteinander eine gemeinsame Zukunft mit den Objekten zu besprechen." Das könne auch in Restitution münden - also der Rückgabe.

Ausstellung zur Kolonialgeschichte im National Museum of Tanzania in Daressalam (Quelle: rbb/Oliver Noffke)Übersichtlich und in schlechtem Zustand: Das National Museum of Tanzania in Daressalam verfügt nur über sehr wenige Objekte aus der Kolonialzeit.

Flower Manase gehörte zu der Delegation, die aus Tansania eingeladen wurde. Der Moment, als ein deutsches Museum zum ersten Mal für sie sein Archiv öffnete, sei gleichzeitig eine Offenbarung als auch ein schwerer Schock gewesen. "Wenn Sie sich diese Sammlungen ansehen, bekommen Sie das Gefühl, die Geschichte von Tansania ist vollständig. Aber wir haben solche Sammlungen eben nicht hier", sagt sie.

Zudem wüssten die deutschen Museen oft nicht, wozu die Objekte wirklich gedient hätten. Mal wurde der genaue Zweck nicht überliefert, mal seien die Beschreibungen fehlerhaft; oder Gegenstände wurden lediglich mitgenommen, weil sie hübsch waren, aber für die Menschen vor Ort wertlos. Schwierig findet Manase zudem, dass die afrikanischen Objekte in Europa geradezu versteckt werden. "Diese Sammlungen erzählen nichts über Afrika. Die sind eingelagert."

Berlin, ein zweites Paris?

Noch ist nicht entschieden, wie die Ausstellung genau aussehen wird. Ivanov und von Poser wollen dazu erst etwas sagen, wenn gemeinsam mit den Vertretern aus Afrika finale Entscheidungen getroffen wurden. "Wir sind da immer noch am Anfang", sagt auch Flower Manase. "Wir schauen uns immer noch die Sammlungen an, um zu sehen, was überhaupt aus Tansania dort ist und was in die Ausstellung muss, um auch die afrikanische Sicht der Dinge einzubringen."

Grundsätzlich seien Museen eine europäische Erfindung, sagt Manase. Aber: "Früher haben afrikanische Könige besondere Objekte so aufbewahrt, dass alle sie sehen konnten. Jeder konnte in die Hallen seines Königs kommen und sie sich ansehen, denn sie gehörten der Gemeinschaft, nicht dem König."

Voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte sollen Artefakte und Kunstgegenstände aus den ehemaligen deutschen Kolonien im Humboldt-Forum zu sehen sein - also ausgerechnet im Nachbau des Schlosses jener Kaiser, die das Land während der Kolonialzeit anführten. Flower Manase kommentiert diese Aussicht knapp mit dem Wort "interessant" und einem zusammengekniffenen Lächeln. Vielleicht sei das kopierte Schloss eine Chance, um die Mythen des Kolonialismus auseinanderzunehmen und zu fragen, wie diese Ausstellungsstücke überhaupt nach Europa gekommen seien, sagt sie. Aber andererseits: "Es wirkt so, als versuchen die Deutschen ein zweites Paris zu erschaffen", sagt Manase. Ein Ort, zu dem die Welt kommen kann, um alles zu sehen. "Dabei sollten wir im 21. Jahrhundert die Dinge anders angehen, als im 19. oder 18. Jahrhundert."

Museen und ihr koloniales Erbe

Lesen Sie außerdem aus dieser Reihe:

Das Verbrechen, erschienen am 2. Februar 2020

Der Knochenberg, erschienen am 16. Februar 2020

Die Überwindung der Berlinisation, erschienen am 23. Februar 2020

Beitrag von Oliver Noffke

33 Kommentare

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  1. 33.

    Sofort alle Museen in Deutschland beräumen und die gesammelten Altertümer, Exponate, Akten, Schriftstücke usw. in die Herkunftsländer schicken. Viel Spaß beim Besuch in deutschen Museen. Denselben Maßstab muss aber auch an die Museen in ganz Europa gelegt werden, deren Koloniale Vergangenheit weitaus bedeutender war wie die Deutsche. Natürlich sollten sich dann die Herkunftsländer aber auch an den Kosten der Erhaltung und Restaurierung der Exponate beteiligen. Daran wird es aber dann hakeln.

  2. 32.

    Es ist immer wieder erschreckend, wie viel Kolonialherrenideologie in manchen Köpfen herumgeistert.

    Die Schutzargumentation wurde schon lange zurückgewiesen - von internationalen Kurator*innen. Es steht niemandem zu, außer den Regionen, denen das Raubgut entstammt, über Exponate zu bestimmen. Verfall, Zerstörung sind in der Menschheitsgeschichte ein Bestandteil, der gerne von den "Bewahrer*innen" ausgeblendet wird. Was für ein lächerliches, materielles Risiko angesichts der Verbrechen an Menschen.

    Ferner ist es zutiefst abstoßend, wie hier in Teilen Ethnopluralismus ganz unverhohlen eingefordert wird - blanker Rassismus. Ebenso den Beraubten keine Bildung zu unterstellen, ist die Reproduktion historischer Narrative zur Legitmation des Raubs.

    Das Humboldt-Forum ist der Versuch der Wiederbelebung und Verklärung deutscher Geschichte. Provenienz und Restitution! Kopien(!) von Exponaten, die einmal im Original durch Krieg und Plünderung zur Verfügung standen, wären ja möglich.

  3. 31.

    Meine Mutter hatte einen jüdisch klingenden Nachnamen und schwarze Haare. Die mußte selber aufpassen, daß sie nicht zwischen die Räder kommt. Ich selbst bin als Schulkind wiederholt als Jude beschimpft worden. Sie sollten sich schämen, nun ausgerechnet meiner Mutter Auschwitz vorzuwerfen.

    Sie verteidigen hier das Kollektivschuldprinzip. Solche Kollektivbestrafungen sind nach Genfer Konvention Kriegsverbrechen. Offensichtlich sind Ihnen Völkerrecht, Genfer Abkommen, zivilisatorische und demokratische Rechtsgrundsätze entweder völlig unbekannt, oder sie sind Ihnen egal. Man fragt sich, was schlimmer ist.

    Alles was von meinen Wurzeln übrig ist, sind eine silberne Taschenuhr und ein paar Fotos. Das Gehöft meiner Urgroßeltern wurde geschleift - so wie viele Dörfer dort. Die Äcker hat man versteppen lassen, weil man letztendlich nur an dem Hafen strategisch interessiert war. Da gibt es nichts mehr zu bewundern. Ihre Bemerkungen sind von Halbwissen und Impertinenz geprägt.

  4. 30.

    Ich finde die Sache mit der Provenienz eigentlich ganz einfach: Alle Gegenstände sind von Kolonialisten unrechtmäßig aus Ostafrika - Tansania - mitgenommen worden, also gehören sie dahin zurück. Wenn sie aber nun schon mal hier sind und endlich aus den Depots geholt werden, würde ich mir - vor der Rückkehr nach Afrika - eine Ausstellung damit wünschen, in der afrikanische Experten diese Exponate aussuchen, erklären, in Zusammenhang stellen. Was soll mir da ein Kurator aus Berlin besser erklären können, als eine Kuratorin aus Daressalam?

  5. 29.

    Schauen Sie sich bei Wikipedia an wie das Tor nach der Ausgrabung aussah und wie es heute aussieht. Da fällt Ihnen bestimmt was auf. Zurückgeben ? Wie lange, meinen Sie, würde es dort stehen ? In einer Gegend wo seit Jahrzehnten Krieg und Terror herrschen ? Wo Irre z.B. Palmyra zerstört haben ? Aber auch dafür haben Sie und viele andere hier bestimmt eine Antwort wie: Der Ami ist schuld oder so....

  6. 28.

    Zurückgeben ohne wenn und aber, dazu eine Erklärung, dass diese Dinge nie mit unseren heutigen Werten vereinbar sind.
    Als Nation der Nachfahren ist eine Entschuldigung immer möglich ohne sich einen Zacken aus der Krone zu brechen.

  7. 27.

    Sie wollen das Risiko eingehen, dass die Kulturschaetze unwiderbringlich verlorengehen, wenn wir sie in die ehemaligen Kolonien zurueckgeben?

    Ich finde das nicht richtig. Ich halte es fuer unverantwortlich, derartige Kunst- und Kulturschaetze in politisch instabile Regionen zu ueberfuehren. Diese Schaetze gehoeren nicht einzelnen Laendern, sie sind Teil der Menschheitsgeschichte und es ist Aufgabe von Kuratoren, diese Schaetze fuer die Nachwelt zu erhalten.

    Man muss nicht wegen politischer Ueberkorrektheit und Schuldkomplexen den unwiderbringlichen Verlust von unbezahlbaren Kunstschaetzen riskieren. Man konnte bereits in Afghanistan und Syrien miterleben, wie islamische Terroristen jahrhundertealte Kulturschaetze zerstoert haben.

  8. 26.

    1. Wir "wichtig" den jeweiligen "Einheimischen" die Kulturgüter vorher dort ansässiger Kulturen sind konnten wir 2007 bei der Sprengung der Buddha-Statuen in Bamiyan durch die afghanischen taliban, bei den Plünderungen im ägyptischen Museum in Kairo 2011 und bei der Sprengung des berühmten Triumphbogen von Palmyra 2015 erleben.
    Ich wage zu behaupten, dass wichtige vorislamische Kulturgüter aus einigen bestimmten Regionen derzeit in Europa und den USA eine bessere Überlebenschance haben als in ihren jeweiligen Herkunftsländern.
    2. Das Handeln der Menschen vor 150 Jahren nach den heutigen hochmoralischen Maßstäben beurteilen zu wollen und sie als "Diebe und Räuber" zu verunglimpfen, halte ich für höchst verwerflich.
    Das damalige Weltbild hatte mit dem heutigen wenig gemein und den damaligen Bewohner der Länder aus denen die Artefakte stammen hatten weder die Bildung noch ein Interesse am Erhalt der Relikte. Diese wurden oft schlicht als Baumaterial für neuzeitliche Bauten genutzt.

  9. 25.

    Statt die Nachfahren der Hohenzollern zu entschädigen gehören die Nachfahren der Afrikaner entschädigt. Statt den Hohenzollern die Schätze "zurückzugeben" die sie nur durch Arbeit der Untertanen erhalten haben, sollten all die Schätze aus der Kolonialzeit zurückgegeben werden.

  10. 24.

    Das Ischtar-Tor gehört an den ursprünglichen Ort zurück. Es ist Diebesgut/Raubkunst so wie viele andere kulturelle Schätze, die in deutschen und anderen Museen liegen. Die afrikanischen kulturellen Schätze werden hier nicht mal ausgestellt, sondern vergammeln im Archiv.

  11. 23.

    Wir wissen alle wie afrikanischen Schädel, afrikanische Kunst und sonstige Gegenstände in die Hände der Museen und Adelsfamilien gekommen sind. Durch Kolonialherrschaft und Gewalt.

  12. 22.

    Vielleicht könnte die Wissenschaftler bei der Rückgabe gemeinsam herausfinden, wozu viele Gegenstände gebraucht wurden. Bezüglich der Medizin ist es beispielsweise so, dass afrikanische Heiler ein riesiges Wissen aller Pflanzen und deren Heilwirkung haben. Dieses Wissen geht immer mehr verloren. Weiter geht es bei den Baumaterialien und Bauwerken. Wir brauchen hier heutzutage immer mehr Beton aber der Sand ist bald Mangelware. In Afrika wurden Hochhäuser aus Lehm gebaut-Material das man ewig wieder verwenden kann. Zu diesen Dingen gibt es kaum Forschungen-wie wurde und wie wird es gemacht.
    Formal verdanken wir dem Diebesgut aus Afrika die Moderne. Bauhaus und Expressionismus-ein großer Schritt für die Menschheit: weg vom klassizistischen Nippes hin zu klaren Formen.

  13. 21.

    Ich hoffe auch hier, daß junge Menschen diese Kommentare nicht lesen. Die meisten Kommentatoren verwechseln ihre Meinung mit Wissen. - Meine Meinung: Alle afrikanischen Artefakte zurückgeben. Dann ist zugleich viel anderer Kolonialraub ausgeglichen (sicher nicht alles), da für die Ausgrabungen, Bewahrung, Restaurierung und Erforschung sehr, sehr viel Zeit und Geld aufgewandt wurde. Ich hoffe ebenso, das alle Artefakte dokumentiert sind für den Fall, daß sie im Heimatland durch die Wirren der Zeit zerstört werden.

  14. 20.

    Wenn man Ihre Ausführungen liest, wirkt es nicht so, als ob Sie selbst von mitteleuropäischer Kulturgeschichte besonders viel wüssten. Es ist ja nicht so, dass die Europäer Artefakte hätten rauben müssen, weil sie nichts Eigenes für ihre Museen hatten. Und höher bauen (lassen) als eine Etage konnten beispielsweise schon die Karolinger um 800 beim Bau der Aachener Pfalzkapelle.

    Aber danke für die exemplarische Zurschaustellung von nationalem Selbsthass in den letzten Sätzen.

  15. 18.

    Absolut korrekt! Und dann müssen wir bitte auch über die Rückgabe wichtiger Zeugnisse der deutschen Geschichte und Kunst aus den Museen und Archiven in aller Welt sprechen(wie sie dort hingelangt sind, spielt keine Rolle - WIR finden HEUTE in jedem Fall, es ist irgendwie Unrecht gewesen; zur Not gucken wir traurig, den Rest erledigen Wissenschaftlerinnen und andere Aktivisten). Überhaupt sollten solche Sachen immer nur in ihren Heimatländern aufbewahrt und gezeigt werden dürfen.

    Gleiches Recht für alle!

  16. 17.

    Grober Unfug. Meine Mutter, meine Großmutter, mein Urgroßvater, meine Tante usw. waren weder "Aggressoren" noch "Kolonialisten" noch "Eroberer". Sie WAREN Opfer. Ihre Vorfahren haben dort sein 700 Jahren gelebt. Wollen Sie allen Ernstes die Besiedelung aus dem 13. Jahrhundert aus der Mottenkiste graben? Oder was soll das? Sie propagieren hier das Kollektivschuldprinzip mit mehr als zweifelhafter "Begründung". Das ist vorzivilisatorisch.

  17. 15.

    Die Sicherung der Artefakte vor zersetzenden klimatischen Bedingungen oder wirren Ikonoklasten war seinerzeit sicherlich nicht das Hauptanliegen.

    Andererseits lässt sich nicht bestreiten, dass z.B. Artefakte aus vorislamischen Kulturen in den vergangenen Jahren in Europa oder den USA sicherer waren als in Syrien oder im Irak.

  18. 14.

    Das Ischtar-Tor wurde 1851–54 ausgegraben (!), bis dahin war nichts davon zu sehen und es wäre wohl heute noch dort. Die Sphinx wurde nach 1800 Jahren von Europäern vom Sand befreit, Abu Simbel war versandet und wurde hauptsächlich durch Europäer ausgegraben und später versetzt, weil die Ägypter ihn geflutet hätten. Petra wurde durch Europäer entdeckt und ausgegraben. Mit ein wenig Nachforschung könnte man das selbst weiterführen und auf ganz Afrika ausdehnen. Sollten Sie wirklich tun. Es hat die Leute vor Ort einfach nicht interessiert. Aber man kann natürlich auch irgendwas zusammenbasteln um die Europäer als böse darzustellen und ihnen die Schuld für alles zu geben.

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