Interview | Verfilmung der "Känguru-Chroniken" - "In einer Szene hatte ich zu viele Schnapspralinen intus"

Di 03.03.20 | 11:10 Uhr
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Filmstill aus: "Die Känguru - Chroniken" von Dani Levy (Quelle: X-Verleih/Stephan Rabold)
Bild: X-Verleih/Stephan Rabold

Die "Känguru-Chroniken" kommen ins Kino: mit Dimitrij Schaad (als Kleinkünstler Kling) und dem Känguru (als Känguru). Im Interview spricht der tierische WG-Mitbewohner von Drehbuchautor Marc-Uwe Kling über die Höhen und Tiefen am Set.

Sie leben gemeinsam in einer Kreuzberger WG: der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling und das Känguru. Das Känguru geht keiner geregelten Arbeit nach, bezeichnet sich als Kommunist und schnorrt sich souverän durchs Leben. Die Erlebnisse mit seinem eigenwilligen Mitbewohner hat Autor Kling in den "Känguru-Chroniken" aufgeschrieben - und jetzt mit Regisseur Dani Levy auf die Leinwand gebracht. Der Plot: Ein rechtspopulistischer Immobilienhai bedroht mit einem Bauprojekt den Kiez-Frieden - dagegen entwickelt das Känguru einen Plan. Während Marc-Uwe Kling sich auf der Leinwand von Dimitrij Schaad vertreten lässt, spielt das Känguru sich selbst. Wir haben es zum Dreh befragt.

rbb: Marc-Uwe Kling und Du, Ihr verbringt ja sehr viel Zeit miteinander – und jetzt habt Ihr noch gemeinsam an einem Film gearbeitet. Gibt es eine Eigenschaft, die Dich an ihm stört?

Känguru: Er glaubt immer wieder, dass er die Hauptrolle habe und ich die witzige Nebenfigur sei. Dabei ist es natürlich offensichtlich andersrum.

Du spielst im Film – im Gegensatz zu Marc-Uwe Kling – ja Dich selbst. Was war das Nervigste am Filmset?

Man friert sehr oft. Ständig soll man so tun, als wäre es Hochsommer. Dabei dreht man im November und friert sich in Wahrheit den Arsch ab. Zum Glück – und das war das beste – gab’s immer genug Schnapspralinen.

Filmstill aus: "Die Känguru - Chroniken" von Dani Levy (Quelle: X-Verleih/Stephan Rabold)Das Känguru ist Kommunist. Es entwickelt es einen genialen Plan. Und dann noch einen, weil Marc-Uwe (l.) den ersten nicht verstanden hat.

Das Drehbuch hat Marc-Uwe Kling geschrieben. Was hältst Du davon?

Schon okay. Ich habe aber natürlich beim Dreh noch einiges dazu improvisiert. Jetzt knallt's!

Was, glaubst Du, hält er von Deinen schauspielerischen Fähigkeiten?

Ich gehe stark davon aus, dass er niemanden kennt, der es hätte besser machen können.

Gibt es etwas, wobei Ihr Euch uneinig wart?

Marc-Uwe wollte ja, dass er von Harrison Ford gespielt wird, der dann über De-aging Technologie jünger gemacht wird. Das wollte ich aber nicht. Ich finde ja so Computereffekte nie ganz glaubwürdig.

Filmstill aus: "Die Känguru - Chroniken" von Dani Levy (Quelle: X-Verleih/Stephan Rabold)Kleinkünstler Marc-Uwe mit seinem neuen Mitbewohner, dem Känguru, und seiner Nachbarin Marie.

Hast Du eine Lieblingsszene?

Ich habe mehrere Kämpfe, in denen ich meine herausragenden Boxkünste unter Beweis stellen konnte.

Und was ist misslungen?

In einer Szene hatte ich wohl zu viele Schnapspralinen intus und lalle etwas.

Du bist ja bekannt für Deine Liebe zu Schnapspralinen. Deine Empfehlung: Welche sind die besten?

Selbstgemachte natürlich. Kleiner Tipp: Am schnellsten geht es, wenn man Praline und Schnaps einfach erst im Maul mischt.

Und zum Abschluss werden wir noch mal grundsätzlich: Ist die Menschheit noch zu retten?

Wider alle Zeichen höre ich nicht auf zu hoffen.

Filmstill aus: "Die Känguru - Chroniken" von Dani Levy (Quelle: X-Verleih/Stephan Rabold)In den Nebenrollen ist "Känguru-Chroniken" besetzt mit unter anderem: Daniel Zillmann, Henry Hübchen, Bettina Lamprecht, Lena Dörrie und Moritz Katzmair.

Sendung: Fritz, 03.03.2020, 06:10 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Ganz, ganz schlechter Film. Achtung, ist überhaupt nicht lustig, tiefsinnig sowieso nicht. Man muss es leider sagen: Marc-Uwe Kling kann kein Filmdrehbuch schreiben und Dani Levy war als Regisseur auch nie richtig gut, hier zumindest reißt er gar nichts durch die Regie raus.

    Also MUK, bleib bei Büchern und Hörbüchern, das kannste gut.

  2. 1.

    Das Känguru hat ja sicher schon während des Drehs seine Gage in Naturalien erhalten - ist ja Antikapitalist - Levy und allen anderen wünsche ich viel Erfolg mit der unterhaltsamen, wenn auch etwas dürftigen Story. Hoffentlich verträgt sich das Känguru weiterhin gut mit Sky du Mont - wegen Futterneid ;-)

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