Interview | Verfilmung der "Känguru-Chroniken" - "In einer Szene hatte ich zu viele Schnapspralinen intus"
Die "Känguru-Chroniken" kommen ins Kino: mit Dimitrij Schaad (als Kleinkünstler Kling) und dem Känguru (als Känguru). Im Interview spricht der tierische WG-Mitbewohner von Drehbuchautor Marc-Uwe Kling über die Höhen und Tiefen am Set.
Sie leben gemeinsam in einer Kreuzberger WG: der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling und das Känguru. Das Känguru geht keiner geregelten Arbeit nach, bezeichnet sich als Kommunist und schnorrt sich souverän durchs Leben. Die Erlebnisse mit seinem eigenwilligen Mitbewohner hat Autor Kling in den "Känguru-Chroniken" aufgeschrieben - und jetzt mit Regisseur Dani Levy auf die Leinwand gebracht. Der Plot: Ein rechtspopulistischer Immobilienhai bedroht mit einem Bauprojekt den Kiez-Frieden - dagegen entwickelt das Känguru einen Plan. Während Marc-Uwe Kling sich auf der Leinwand von Dimitrij Schaad vertreten lässt, spielt das Känguru sich selbst. Wir haben es zum Dreh befragt.
rbb: Marc-Uwe Kling und Du, Ihr verbringt ja sehr viel Zeit miteinander – und jetzt habt Ihr noch gemeinsam an einem Film gearbeitet. Gibt es eine Eigenschaft, die Dich an ihm stört?
Känguru: Er glaubt immer wieder, dass er die Hauptrolle habe und ich die witzige Nebenfigur sei. Dabei ist es natürlich offensichtlich andersrum.
Du spielst im Film – im Gegensatz zu Marc-Uwe Kling – ja Dich selbst. Was war das Nervigste am Filmset?
Man friert sehr oft. Ständig soll man so tun, als wäre es Hochsommer. Dabei dreht man im November und friert sich in Wahrheit den Arsch ab. Zum Glück – und das war das beste – gab’s immer genug Schnapspralinen.
Das Drehbuch hat Marc-Uwe Kling geschrieben. Was hältst Du davon?
Schon okay. Ich habe aber natürlich beim Dreh noch einiges dazu improvisiert. Jetzt knallt's!
Was, glaubst Du, hält er von Deinen schauspielerischen Fähigkeiten?
Ich gehe stark davon aus, dass er niemanden kennt, der es hätte besser machen können.
Gibt es etwas, wobei Ihr Euch uneinig wart?
Marc-Uwe wollte ja, dass er von Harrison Ford gespielt wird, der dann über De-aging Technologie jünger gemacht wird. Das wollte ich aber nicht. Ich finde ja so Computereffekte nie ganz glaubwürdig.
Hast Du eine Lieblingsszene?
Ich habe mehrere Kämpfe, in denen ich meine herausragenden Boxkünste unter Beweis stellen konnte.
Und was ist misslungen?
In einer Szene hatte ich wohl zu viele Schnapspralinen intus und lalle etwas.
Du bist ja bekannt für Deine Liebe zu Schnapspralinen. Deine Empfehlung: Welche sind die besten?
Selbstgemachte natürlich. Kleiner Tipp: Am schnellsten geht es, wenn man Praline und Schnaps einfach erst im Maul mischt.
Und zum Abschluss werden wir noch mal grundsätzlich: Ist die Menschheit noch zu retten?
Wider alle Zeichen höre ich nicht auf zu hoffen.
Sendung: Fritz, 03.03.2020, 06:10 Uhr