Kultmoderator starb mit 76 -
Die Berliner Rias-Legende Knud Kuntze alias Lord Knud ist tot. Er starb im Alter von 76 Jahren, wie der "Tagesspiegel" unter Berufung auf sein Umfeld meldet.
Von 1968 bis 1985 moderierte Lord Knud im Rias die "Schlager der Woche". Zuvor war er Bassist bei der Band "The Lords" gewesen, die in den Sechziger Jahren auch als "deutsche Beatles" gefeiert wurden. Bei einem Busunfall während einer Tournee wurde er schwer verletzt, das rechte Bein musste ihm amputiert werden. Kuntze stieg bei der Band aus und begann eine Karriere als DJ und Radiomoderator.
Aus beim Sender nach sexistischem Spruch
Neben den "Schlagern der Woche" präsentierte Lord Knud beim Rias auch "Evergreens a go go" sowie "Top Hits - Die ARD-Hitparade". Berühmt-berüchtigt war er für sein loses Mundwerk. Auch in Ost-Berlin gab es zahlreiche Fans, die sich über seine Sticheleien gegen die DDR-Führung freuten. Allerdings glitten die Kalauer des bekennenden Hasch-Konsumenten auch schon mal ins Zotige ab - und wegen einer sexistischen Bemerkung wurde er schließlich beim Rias entlassen.
Der Journalist Alexander Osang besuchte den geschassten Radiomann 1994 für die Berliner Zeitung [berliner-zeitung.de] in seinem Häuschen in Zehlendorf. Als es Lord Knud nicht mehr gut ging, schreibt Osang, habe sein alter Freund Udo Jürgens ausgeholfen und ihm eine neue Beinprothese spendiert - mit eingebautem DAT-Rekorder und einem Messingschild: "Auch der mühsame Schritt führt zum Regenbogen".