Tausende Jobs sollen wegfallen - Cirque du Soleil kommt trotz Insolvenz-Verfahren nach Berlin

Mi 01.07.20 | 14:37 Uhr
  4
Archivbild: Artisten stehen nach der Preview der Show <<Totem>> des Cirque du Soleil auf der Bühne. (Quelle: dpa/U. Düren)
Audio: Inforadio | 01.07.2020 | Peter Mücke | Bild: dpa/U. Düren

Die Corona-Krise war für das kanadische Unternehmen zu viel: Weltweit musste der Cirque du Soleil Dutzende Shows absagen und kündigte am Montag die Entlassung von etwa 3.500 Mitarbeitern an. Doch für Berlin gibt es Hoffnung, heißt es.

Trotz des angekündigten Insolvenzschutz-Verfahrens des Zirkusunternehmens Cirque du Soleil sollen die Show-Termine in Berlin wie geplant stattfinden. Das teilte der Veranstalter Live-Nation rbb|24 mit. "Wir haben wegen der behördlichen Verbote die Show-Termine dieses Jahres auf Herbst 2021 gelegt. An diesem Plan halten wir weiterhin fest", sagte Live-Nation-Sprecherin Katharina Wenisch.

Bereits erworbene Tickets behalten demnach ihre Gültigkeit bis zum Showstart im September kommenden Jahres. Dennoch habe der Veranstalter die weitere Entwicklung im Blick, hieß es: "Wir planen die Shows in Abhängigkeit, wie sich die Lage entwickelt", so Wenisch.

Der ursprüngliche Start der Show in Berlin im Herbst 2020 war wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden.

Hoffnung auf Wiedereinstellung der Mitarbeiter

Das kanadische Live-Unterhaltungs-Unternehmen hatte am Montag angekündigt, Insolvenzschutz zu beantragen und vorerst 3.480 Mitarbeiter zu entlassen. Der Schritt sei eine Folge der "immensen Störungen und aufgezwungenen Einstellungen von Shows" in der Folge der Corona-Pandemie, teilte das Unternehmen am Montag in Montréal mit.

Der Entertainment-Konzern will seine Schulden mit Hilfe der kanadischen Regierung und von bisherigen Beteiligungsgesellschaften umschichten. Die aktuellen Pläne sehen vor, dass diese Institutionen 300 Millionen US-Dollar an liquiden Mitteln bereitstellen und dafür die Vermögensgegenstände des Unternehmens übernehmen. Die Gebote beinhalten auch die Absicht, die Mehrheit der gekündigten Mitarbeiter wieder einzustellen, sobald es das wirtschaftliche Umfeld erlaube.

Shows in München und Hamburg abgesagt, in Berlin verschoben

Weltweit hatte Cirque du Soleil im Zuge der Pandemie den Betrieb von mehreren Dutzend Shows einstellen müssen, darunter allein sechs in der US-Glücksspielstadt Las Vegas. Auch zwei Produktionen in Deutschland waren betroffen: In München wurde "Totem" Mitte März beendet, zwei Wochen vor der ursprünglich angesetzten letzten Vorstellung.

In Hamburg lief bis zur Schließung im März "Cirque du Soleil: Paramour" in Zusammenarbeit mit Stage-Entertainment. Aktuell sind die Aufführungen bis Ende August 2020 ausgesetzt. Die Produktion soll laut Webseite nach 16 Vorstellungen im September auslaufen.

Sendung: Inforadio, 01.07.2020, 12 Uhr

4 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 4.

    Gerade jetzt wäre es wichtig Künstler zu unterstützen! Es geht um Kunst und Kultur, die nach Corona eine andere sein wird als davor! Deshalb ja! Jetzt Karten kaufen oder die gekauften Karten nicht zurück geben, wenn man sich das leisten kann! Dann kommt der einmalige Zirkus und andere wieder auf die Beine! Eventuell sollte der Zirkus Spenden sammeln, ich denke da kommt bestimmt was zusammen!

    Zwergi

  2. 3.

    Schon traurig. Ich dachte, dass der Cirque du Soleil der erfolgreichste Zirkus der Welt ist. Wenn dieser schon Insolvenz anmelden muss... Schön wäre es natürlich, wenn er wirklich noch nach Berlin kommt.

  3. 2.

    Wer ist denn so naiv, jetzt bei einem insolventen Zirkus Eintrittskarten für 2021 zu erwerben? Da kann ich mein Geld doch gleich verbrennen. Die sollen erst mal ein solides Hinterland schaffen und sich dann, falls überhaupt möglich, um eine neue Tournee kümmern.

  4. 1.

    Ich fände es sehr schade, wenn dieses Unternehmen nicht überleben würde. Habe fast alle Zeltshows gesehen und diese Darbietungen waren immer faszinierend. Man muss es halt mögen. Nur die Preise, gerade auch für "Paramour" oder für Berlin sind dann doch etwas heftig.
    Das stand nicht auf der Wunschliste der Familie.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Archivbild - 21.08.2019, Berlin: Menschen tanzen beim Tango Festival im Hauptbahnhof. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
dpa/Paul Zinken

Tanzverbot am Karfreitag - Der Wille zur Stille

Die einen sehen darin eine Gelegenheit zum Innehalten, die anderen eine Bevormundung: Am Karfreitag gilt ein generelles Tanzverbot. Berlin hat die liberalste Regelung - in Brandenburg werden nicht einmal Fußballspiele angepfiffen.