
Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) -
Menschliche Überreste, die sich in den Sammlungen des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin befinden, werden nach Australien zurückgegeben. Das hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) in Berlin mit der australischen Regierung vereinbart.
Bei den Überresten handelt sich um menschliche Knochen in einem Rindensarg und um zwei mumifizierte Kinderkörper. Im Februar 2020 hatte Australien um die Rückführung dieser Gebeine gebeten. Der Stiftungsrat hat dem Vorschlag des Präsidenten der SPK, diesem Anliegen zu entsprechen, nun zugestimmt.
Die Exponate sind seit 1880 in Berlin
Sowohl der Sarg als auch die mumifizierten Kinderkörper wurden 1880 in die Sammlung des Museums aufgenommen. Die menschlichen Überreste im Rindensarg stammen laut den Museumsunterlagen aus Queensland. Die Kindermumien gelangten über den Missionar James Chalmers in die Sammlungen.
Hermann Parzinger, Präsident der SPK, sagte, er gehe davon aus, dass die menschlichen Überreste ohne Einverständnis der Hinterbliebenen gesammelt und nach Berlin gebracht wurden. Man wolle mit der Rückgabe "unserer Verantwortung nachkommen". Lars-Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin bedauerte das begangene historische Unrecht. Die Rückgabe sei ein erster Schritt, um zur Wiedergutmachung beizutragen, sagte er.
Australien unterstützt Indigene bei Rückforderungen
Seit 2011 existiert in Australien eine Repatriation Policy, die die indigenen Australier und Australierinnen bei Rückforderungen und Rückführungen von menschlichen Überresten ihrer Ahnen aus dem Ausland unterstützt.
Sendung: Abendschau, 11.09.2020, 19:30 Uhr
1 Kommentar
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Es sollten sich überhaupt keine menschlichen Überreste in Museen befinden. Es ist beschämend, daß erst jetzt dieser Gedanke aufkommt.