"Spiegel"-Bericht -
Für die Angriffe auf Kunstwerke auf der Berliner Museumsinsel ist offenbar Olivenöl verwendet worden. Das hat am Mittwoch "Der Spiegel" berichtet. Das Magazin beruft sich dabei auf eine Analyse für Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU).
Insgesamt 63 Objekte wurden beschädigt
Unbekannte hatten am Tag der Deutschen Einheit zahlreiche Kunstwerke und Artefakte sowie Böden, Wände und Vitrinen beschmutzt. Ein oder mehrere unbekannte Täter hatten 63 Objekte in insgesamt vier Museen mit einer öligen Flüssigkeit bespritzt. Darunter sind ägyptische Sarkophage, Steinskulpturen und Rahmen von Gemälden in der Alten Nationalgalerie. Die Flüssigkeit hat darauf sichtbare Flecken hinterlassen.
Deswegen müssen etwa 50 Werke restauriert werden.
Betroffen waren das Neue Museum, das Pergamonmuseum sowie die Alte Nationalgalerie. Wer dafür verantwortlich ist, ist bisher unklar. Die Auswertung der Überwachungskameras ergab keine Hinweise, auch das Aufsichtspersonal hatte nichts bemerkt.
Die Museen gehen davon aus, dass dadurch der größte Schaden an Kunstwerken in Berlin seit dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Die Polizei wird künftig laut Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) die Berliner Museumsinsel stärker kontrollieren.
Schmierereien auf historischer Schale
Am 24. Oktober kam es auf der Berliner Museumsinsel erneut zu Vandalismusschäden. Die große Granitschale im Lustgarten vor dem Alten Museum wurde in der Nacht zu Samstag beschmiert. Die Polizei nahm zwei junge Männer deswegen vorläufig fest. Der Schaden ist nicht zu beziffern, die Granitschale steht unter Denkmalschutz und ist einzigartig.
Sendung: rbbKultur, 28.10.2020, 18:00 Uhr