Staatliche Museen zu Berlin - Kunstwerke nach Attacken auf Museumsinsel weitgehend restauriert
Am 3. Oktober hatten unbekannte Täter zahlreiche Kunstwerke auf der Berliner Museumsinsel mit einer öligen Flüssigkeit beschädigt. Mittlerweile sind die meisten Objekte wieder hergestellt, wie die Staatlichen Museen am Freitag mitteilten.
Nach den Anschlägen auf Kunstwerke auf der berühmten Berliner Museumsinsel ist der überwiegende Teil der betroffenen Objekte wieder hergestellt. Auf den meisten der gut 60 Kunstwerke konnten die Spuren der öligen Flüssigkeit restlos beseitigt werden, wie ein Sprecher der Staatlichen Museen am Freitag in Berlin sagte. Einige der Objekte seien bereits wieder als Leihgaben auf dem Weg nach Japan.
Probleme noch bei Sarkophagen
Probleme haben die Restauratoren noch mit einigen Kunstwerken im Neuen Museum. Hier wird getestet, wie die Flüssigkeit restlos entfernt werden kann. Unter den Objekten im Neuen Museum waren etwa die Sarkophagwanne des Nehi (18. Dynastie, um 1390-1330 v. Chr) und der Sarkophag des Propheten Ahmose (332-330 v. Chr.), auf denen deutlich Spritzer der Flüssigkeit zu erkennen waren.
Am 3. Oktober hatten Unbekannte in vier Häusern von drei Berliner Museen mehr als 60 Objekte mit einer Flüssigkeit beschädigt. Laut "Spiegel" soll es sich dabei um Olivenöl gehandelt haben. Betroffen waren das Neue Museum, das Pergamonmuseum und die Alte Nationalgalerie. Die Hintergründe sind unklar. Ende Oktober war eine große Granitschale im Lustgarten vor dem Alten Museum beschmiert worden.
Attacken auch in Potsdam und NRW
Kurz vor der Attacke in Berlin hat es einen ähnlichen Anschlag auch in Potsdam gegeben. Dabei hatten Unbekannte im Schloss Cecilienhof Mitte September eine Skulptur mit einer Flüssigkeit beschmiert, wie die "Zeit" und der Deutschlandfunk am Donnerstag berichteten.
Bereits Mitte Juli waren im Kreismuseum Wewelsburg bei Paderborn (NRW), im Dritten Reich eine Kultstätte der Nazis, etwa 50 Objekte mit einer ölhaltigen Flüssigkeit beschädigt worden.
Zu den Berliner Ermittlungen von Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft gab es am Freitag auf Anfrage keinen neuen Stand.
Sendung: Abendschau, 20.11.2020, 19.30 Uhr