Kulturforum in Berlin - Wie das Museum des 20. Jahrhunderts aussehen soll

2026 soll das Museum des 20. Jahrhunderts auf dem Berliner Kulturforum eröffnen - mit hochkarätigen Kunstwerken. Die Pläne für den hunderte Millionen teuren Neubau wurden aktualisiert. Maria Ossowski hat sich angeschaut, wie das Museum genau aussehen soll.
Die Baugrube immerhin ist ausgehoben auf dem Kulturforum in Berlin. Aber es wird noch fünf Jahre dauern, bis das Museum des 20. Jahrhunderts seine Tore öffnet. Am Montag haben die Bauherren und die Architekten ihre konkreten Pläne für das Gebäude veröffentlicht. Auch ein neuer Name steht fest: Das ursprünglich so genannte Museum der Moderne heißt so nicht mehr. Am Kulturforum entsteht das "Museum des 20. Jahrhunderts".
"Die Moderne, die westliche Moderne, mit ihrem Kanon, mit ihrer Fortschrittsgläubigkeit ist eben ein rein westliches Konstrukt", erklärt Joachim Jäger, der Leiter der Nationalgalerie, zur Umbenennung. "Die Werke aus der DDR erzählen aus einer anderen Perspektive - von der Kunst anderer Kontinente einmal ganz abgesehen." Das bilde der Name "Museum des 20. Jahrhunderts" besser ab.
Zehntausend Werke aus den Sammlungen der Nationalgalerie sowie aus den Privatsammlungen von Ulla & Heiner Pietzsch, Erich Marx und Egidio Marzona wird dieses Museum beherbergen.
Zehntausend Werke aus den Sammlungen der Nationalgalerie sowie aus den Privatsammlungen von Ulla & Heiner Pietzsch, Erich Marx und Egidio Marzona wird dieses Museum beherbergen.
Zehntausend Werke aus den Sammlungen der Nationalgalerie sowie aus den Privatsammlungen von Ulla & Heiner Pietzsch, Erich Marx und Egidio Marzona wird dieses Museum beherbergen.
Zehntausend Werke aus den Sammlungen der Nationalgalerie sowie aus den Privatsammlungen von Ulla & Heiner Pietzsch, Erich Marx und Egidio Marzona wird dieses Museum beherbergen.
Zehntausend Werke aus den Sammlungen der Nationalgalerie sowie aus den Privatsammlungen von Ulla & Heiner Pietzsch, Erich Marx und Egidio Marzona wird dieses Museum beherbergen.
Zehntausend Werke aus den Sammlungen der Nationalgalerie sowie aus den Privatsammlungen von Ulla & Heiner Pietzsch, Erich Marx und Egidio Marzona wird dieses Museum beherbergen.
Zehntausend Werke aus den Sammlungen der Nationalgalerie sowie aus den Privatsammlungen von Ulla & Heiner Pietzsch, Erich Marx und Egidio Marzona wird dieses Museum beherbergen.

Themenschwerpunkte gliedern die Ausstellung
Zehntausend Werke wird dieses Museum beherbergen. Einerseits kommen sie aus dem Bestand der Nationalgalerie, andererseits aus den hochkarätigen Privatsammlungen von Erich Marx, Ulla und Heiner Pietzsch sowie Egidio Marzona. Nach vier Schwerpunkten werde das Museum die Kunstwerke präsentieren, hieß es von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz:
- Politische Kunst aus Ost und West: Dazu gehören etwa Werner Tübkes monumentales Gemälde "Bauernkriegspanorama" (entstanden zwischen 1976 und 1987) oder Rebecca Horns Installation "Raum des verwundeten Affen" von 1990 [nationalgalerie20.de]. Körper und Rollenbilder: Das berühmteste Gemälde aus diesem Schwerpunkt Christian Schads "Sonja" von 1928, aber auch Frida Kahlo ist mit Werken vertreten. Krieg und Vernichtung: Der dritte Schwerpunkt umfasst Werke von Otto Dix oder zum Beispiel Anselm Kiefers Ölgemälde "Maikäfer flieg" von 1974 [nationalgalerie20.de]. Architektur in der Kunst ist der vierte Schwerpunkt der Ausstellung.

Ein Gebäude, das sich zurücknimmt
Für die Architektur des Museums hat der Volksmund schon vor Baubeginn einen einprägsamen Begriff gefunden: Scheune oder Aldi Supermarkt. Die Entwürfe des Basler Architekturbüros Herzog & de Meuron orientieren sich daran, weder die Ikone der Neue Nationalgalerie von Mies van der Rohe noch Scharouns Philharmonie zu übertrumpfen. Backsteine und riesige Lichtöffnungen, die die Umgebung spiegeln, prägen das Außenbild.
Architekt Jacques Herzog erklärte am Montag, vor allem die großen Tore seien ihm wichtig - "nicht nur, weil sie tatsächlich wie riesige Scheunentore sich zur Straße öffnen". Sie seien auch "eine Geste des Öffnens", ebenso wie tatsächliche Tore, "die das Innenleben nach Außen tragen".

"Wir werden die Kosten einhalten"
Innen verbinden Treppen und Sichtachsen mit den Materialien Beton, Holz und Ziegelstein die verschiedenen Räume, in denen die Sammlungen ausgestellt werden. Boulevards, die sich kreuzen, bilden das Herzstück des Inneren. Die Schlüsselwerke wie Gerhard Richters Zyklus "Birkenau" im ersten Obergeschoss sind dauerhaft ausgestellt, sonst nehmen die Präsentationen Bezug auf aktuelle Themen. Aus dem Kupferstichkabinett und aus der Kunstbibliothek werden tausende von Exponaten ebenfalls umziehen.
Ein kompaktes Gebäude entsteht am Kulturforum, schlanker und nachhaltiger als im ersten Entwurf geplant - das Ergebnis der Optimierungsphase. Ursprünglich für 200 Millionen Euro geplant, haben sich die Kosten in der Planung von 2019 nahezu verdoppelt. Die Bauverwaltung Baden-Württemberg betont als Bauherrin des Projekts, dass die Kosten jetzt stabil blieben. Ende 2019 seien 353 Millionen Euro genehmigt worden, erklärt Baudirektor Emil Einig: "Es gibt gerade eine aktuelle Kostenberechnung, die liegt auf dem gleichen Niveau. Das heißt, wir werden die Kosten einhalten."
Wer sich selbst ein Bild vom Ort machen möchte, an dem das Museum des 20. Jahrhunderts entsteht, kann das über eine Webcam tun, die regelmäßig die Baustelle fotografiert [nationalgalerie20.de]. Zudem lädt die Stiftung preußischer Kulturbesitz demnächst zu einem virtuellem Rundgang ein. Schon jetzt sind erste Kunstwerke, die in fünf Jahren im Museum ausgestellt werden, online zu sehen [nationalgalerie20.de].
Sendung: rbbKultur, 29.03.2021, 16 Uhr