Auf einen Blick - Die wichtigsten Fakten zur Neuen Nationalgalerie

Do 29.04.21 | 06:21 Uhr | Von Laurina Schräder
Bauarbeiten in der Neuen Nationalgalerie am Kulturforum, Potsdamer Platz, Berlin Tiergarten, 2017. (Quelle: U. Zscharnt/David Chipperfield Architects)
Bild: U. Zscharnt/David Chipperfield Architects

Wie viele Originalbauteile wurden bei der Instandsetzung der Neuen Nationalgalerie demontiert, restauriert und wieder eingesetzt? Wie viele Quadratmeter Glasscheiben wurden verbaut und was hat das Ganze gekostet? Ein Überblick von Laurina Schräder

Die Neue Nationalgalerie - ein Überblick

Baujahr: 1965-1968

Grundfläche (brutto): etwa 14.000 Quadratmeter

Nutzfläche: etwa 9.2000 Quadratmeter

Architekt: Mies van der Rohe

 

Instandsetzung: 2016-2021

Bauherrin: Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Nutzerin: Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin

Architekt: David Chipperfield Architects

Gesamtkosten (Instandsetzung): rund 140 Millionen Euro

Schlüsselübergabe: 29.04.2021

Wiedereröffnung: August 2021

Das Gebäude

Die Neue Nationalgalerie wurde zwischen 1965-1968 gebaut, nachdem der Architekt Mies van der Rohe 1962 beauftragt wurde, einen repräsentativen Neubau am neu gegründeten Kulturforum zu schaffen. Seither wurde keine umfassende Sanierung vorgenommen, was auch dazu führte, dass das Gebäude nur noch bis Ende 2014 betrieben werden durfte.

Dauer der Instandsetzung

Die erste Phase der Baumaßnahmen begann im Frühjahr 2016, die letzte Phase wurde Ende März 2021 beendet. 2011 erfolgte bereits der Beschluss, die Neue Nationalgalerie denkmalgerecht instand zu setzen. 2012 wurde das Büro von David Chipperfield hierzu beauftragt.

Was wurde gemacht?

- Unter anderem wurden über 35.000 Originalbauteile (etwa die Granitplatten in der oberen Halle, Geländer oder auch Leuchten) in der Zeit der Instandsetzung einzeln demontiert, restauriert und wieder eingesetzt.

- Es wurden zudem neue Bauteile wie die 1.600 Quadratmeter Glasscheiben in der oberen Ausstellungshalle, verbaut. Eine neue, brandschutzkonforme Deckenkonstruktion aus Metall mit aufgeschraubten Holzmodulplatten ersetzt die ehemalige Holzdecke im Untergeschoss.

- Im Rohbau wurde umfassend der Stahl-Beton saniert; Stellen, an denen dieser porös geworden war, wurden ausgebessert, ein Korrosionsschutz auf den Stahl aufgetragen. Die Wärmedämmung wurde erneuert sowie die Fußbodenheizung in der oberen Ausstellunghalle.

- Die barrierefreie Erschließung des Gebäudes ist nun möglich: eine Rampe führt auf das Plateau, ein neuer Personenaufzug im Innern verbindet Ober- und Untergeschoss.

- In den zwei ehemaligen Kunstdepots sind nun der Museumsshop und die Garderobe untergebracht. Ein neues Kunstdepot wurden im Untergeschoss geschaffen sowie ein Raum für die Ausstellungsvorbereitung.

- Schadstoffe wie Asbest und künstliche Mineralfasern, die beim Bau des Gebäudes in den 60er-Jahren eingesetzt wurden, sind beseitigt worden.

- Die Lüftungsanlage, Beleuchtung und Heiztechnik wurden erneuert.

(Quellen: David Chipperfield Architects / Stiftung Preußischer Kulturbesitz)

Projektkosten

Die Gesamtkosten der Instandsetzung liegen bei rund 140 Millionen Euro. Prognostiziert waren im Jahr 2018 noch 110 Millionen Euro. Bei Projektbeginn waren es etwa 100 Millionen Euro. (Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung)

Sendung: Abendschau, 29. April 2021, 19:30 Uhr

Beitrag von Laurina Schräder

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