Deutschland und Nigeria -

Deutschland will offenbar einen Großteil der umstrittenen Benin-Bronzen an Nigeria übereignen. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten Delegationen beider Länder in der nigerianischen Hauptstadt Abuja, wie das Auswärtige Amt am Donnerstag mitteilte.
In dem Eckpunktepapier ist laut der Nachrichtenagentur dpa die Rede von rund 1.100 Bronzen, die heute in zahlreichen deutschen Museen zu finden sind. Auch im Berliner Humboldt Forum soll ein Teil gezeigt werden.
Nächstes Treffen im Dezember
Eine Rahmenvereinbarung für die Eigentumsübertragungen soll laut Auswärtigem Amt im Dezember dieses Jahres geschlossen werden. Treffen sollen sich die Delegationen beider Länder dann in Deutschland. Die Eigentumsübertragungen sollen laut Auswärtigem Amt dann ab dem kommenden Frühjahr beginnen.
Bei den Benin-Bronzen handelt es sich um Metalltafeln und Skulpturen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die einst den Königspalast im Königreich Benin im heutigen Nigeria schmückten. Nach dem Einmarsch der Briten Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie entwendet und landeten als Raubkunst in europäischen Museen. Die nigerianische Regierung fordert seit Jahren die Rückgabe der Kunstschätze.
Sendung: Inforadio, 14.10.2021, 18:20 Uhr