Art an der Grenze in Frankfurt (Oder) und Slubice - Kunstschaffende beleben leere Ladenlokale

Sa 23.04.22 | 11:37 Uhr
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ART | an der Grenze | na granicy – Kunstfestival (Quelle: ART | an der Grenze)
Bild: ART | an der Grenze

14 Tage, 13 Kunstschaffende in zwei Ländern: In Frankfurt (Oder) und der polnischen Partnerstadt Slubice präsentieren seit Samstag Künstler ihre Werke in leeren Ladenlokalen der beiden Grenzstädte an der Oder. Es ist bereits die zehnte Auflage des Festivals.

An der deutsch-polnischen Grenze startet am Samstag zum zehnten Mal das Kunstfestival "Art an der Grenze - Na granicy". Bis zum 7. Mai zeigen Kunstschaffende in Frankfurt (Oder) und der polnischen Partnerstadt Slubice in leeren Ladenlokalen ihre Werke, darunter auch Studierende der Frankfurter Europa-Universität Viadrina.

Forum für Hobbykünstler

Das Festival sei in erster Linie eine Plattform für Hobby-Künstler, so die Organisatoren. Das Programm startet am Abend mit einer Vernissage. In den kommenden Tagen finden dann zahlreiche Workshops statt. So können die Teilnehmenden bei einem Spaziergang durch die "Doppelstadt" ihre ganz individuellen Geräusche aufnehmen und in einen interaktiven Stadtplan einspeisen.

In diesem Jahr wird es auch eine Sonderausstellung zum Thema Ukraine geben: Ein Fotograf aus Slubice dokumentiert die Situation der Kriegsflüchtlinge nach ihrer Ankunft in Polen, zeigt seine Arbeiten nun in der Stadt. Zudem sollen auch Spenden für zivilrechtliche Organisationen in der Ukraine gesammelt werden.

ART | an der Grenze | na granicy – Kunstfestival (Quelle: ART | an der Grenze)

Ins Leben gerufen wurde das Kunstfestival 2013 von einer Studentin der Europa-Universität Viadrina. Seit 2017 wird das Kunstfest von Studierenden sowie Bürgern aus Frankfurt und Slubice organisiert.

Sendung: rbb Kultur, 23.04.2022, 08:38 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Nachtrag: "Nutzung der alten deutschen Namen anstrengend" aber die Brieger Gänse haben Sie schon auf der Oder gesehen? ;-) Als Frankfurter müßten Sie das verstehen, für alle anderen wird das jetzt u.U. schwierig.

  2. 8.

    Dafür kenne ich auch zu wenige Polen, um das einschätzen zu können. Mit den deutschen Namen habe ich im Gebrauch kein Problem, da mir diese bis runter zum Riesengebirge durch meine Großeltern gut vertraut sind - das sieht sicher anders aus, wenn man da keine entsprechnde familiäre "Vorbelastung" hat. Die Polen hinter der Oder bzw. Lausitzer Neiße sind ja auch großteils durch die Westverschiebung Polens aus Gebieten vertrieben worden, welche heute z.Bsp. in der Ukraine liegen - deswegen möchte ich da auch unter keinen Umständen damit an der Geschichte rütteln, da das ganz schnell zu einem Schneeballeffekt quer durch Europa werden kann.

  3. 7.

    Ich denke das die polnische Seite das etwas anders sieht. Weiß es aber auch nicht.
    Die Teilung der Städte ist nunmal Ergebnis eines Krieges und fast historisch.
    Gemeinsame Geschichte und Zukunft aber eben auch individuelle Städte.
    Polen selbst hat lange gebraucht die ehemals deutschen Gebiete richtig anzunehmen. Die Menschen die hinter der Grenze leben sind dort ja auch nur wenige Generationen „beheimatet“. So richtig wohl erst ab 14.11.1990.
    Ob die das so gut finden, wenn wir in historischen Dimensionen denken und reden?
    Doppelstadt als auch Partnerstädte passt aus meiner Sicht ganz gut. Mit Slubfurt kann ich aber auch wenig anfangen.
    Ich finde schon die mediale Nutzung der alten deutschen Namen anstrengend, da diese nirgendwo stehen und seit Generationen eigentlich nicht mehr verwendet werden. Jedesmal nachschauen wie der Ort wirklich heißt.

  4. 6.

    Zum Glück sind wir aus dieser Phase lange (tausende Jahre) entstiegen, so dass wir Menschen eben nicht alles unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewerten müssen.
    Sprich wir können uns Kunst und Kultur leisten.
    Muss nicht jeder Ingenieur oder Maurer oder Elektriker sein.

  5. 5.

    @rbb24: "Spenden für zivilrechtliche Organisationen in der Ukraine " Kann man das etwas genauer bezeichnen, um welche Organisationen es sich da handelt?

  6. 4.

    @rbb24: "... von einer Studentin der Europa-Universität Viadrina. Seit 2017 wird das Kunstfest von Studierenden ..." Inkonsistenter Sprachgebrauch. Entweder, es ist eine Studentin und danach sind es Studenten oder es ist eine Studierende und dann sind es Studierende. Übriges müßte es richtig heißen Stiftung "Europa-Universität Viadrina" (https://www.europa-uni.de/de/struktur/stiftung/index.html), das andere legt nahe, daß es sonst eine richtige "normale" Universität wäre. N.b. der Name Viadrina ist eingentlich anmaßend für einen Frankfurter, da die echte Viadrina nach Breslau verlegt bzw. mit der dortigen Uni zusammengelegt wurde, als die (mit heutigem Namen) Humboldt-Universität in Berlin gegründet wurde.

  7. 3.

    "In Frankfurt (Oder) und der polnischen Partnerstadt Slubice" Das ist zwar auch nicht falsch, trifft aber eigentlich nicht die Wahrheit, daß es eine Stadt ist (Frankfurt/Oder), welche durch eine Grenze geteilt ist - wie auch einige andere Städte entlang der Oder und Lausitzer Neiße. Es ist auch keine "Doppelstadt" wie von einem Künstler und dessen Kunstprojekt Slubfurt bisweilen behauptet wird. Ich denke, daß man das auch einfach neutral und ohne Wertung so darstellen kann und nicht immer wieder ausweichende Bezeichnungen finden muß.

  8. 2.

    Hobbykünstler und "Kunstschaffende".

  9. 1.

    Macht leere Läden und langweilige Städte sicher interessanter, verbessert aber trotzdem kaum die wirtschaftliche Entwicklung, den Arbeitsmarkt oder die Produktivität in den jeweiligen Orten ...

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