Wegen russischer Energielieferungen - Litauische Künstlerin lehnt Gasag-Kunstpreis ab

Sa 07.05.22 | 13:21 Uhr
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Das Gebäude der Berlinischen Galerie in der Alten Jakobstraße (Bild: dpa/Jens Kalaene)
Bild: dpa/Jens Kalaene

Die litauische Künstlerin und Experimentalfilmerin Emilija Skarnulyte will den ihr zuerkannten Gasag-Kunstpreis nicht annehmen. Das gab die Berlinische Galerie bekannt, die den vom Energieversorger gestifteten Preis betreut.

Grund sei der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Die Künstlerin wolle damit auf die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energielieferungen hinweisen.

Preis ist mit 10.000 Euro dotiert

Der Kunstpreis sei für Stadt, Museum und die ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler von hoher Wichtigkeit, sagte der Direktor der Berlinischen Galerie, Thomas Köhler, in einer Mitteilung. Skarnulyte sei gebürtige Litauerin. "Vor dem Hintergrund der Geschichte ihres Heimatlandes und des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine habe ich für die Entscheidung der Künstlerin Verständnis, den Preis nicht anzunehmen." Als Zeichen des Respekts werde der für die Arbeit vorgesehene Ausstellungsraum im Museum leer bleiben.

Der Gasag-Kunstpreis, der für künstlerische Arbeiten an der Schnittstelle zu Wissenschaft und Technik vergeben wird, ist mit einer Präsentation in der Berlinischen Galerie, einem Katalog dazu sowie 10.000 Euro verbunden. Die Preisstifterin respektiere die Entscheidung der Künstlerin und stelle das Preisgeld der Berlinischen Galerie zur Förderung junger Künstlerinnen und Künstler zur Verfügung, hieß es.

Skarnulyte kreiert komplexe Videoinstallationen

Skarnulyte befasst sich in komplexen Videoinstallationen etwa mit Zivilisationsgeschichte, Ökologie, Geologie sowie Meeres- und Klimaforschung.

7 Kommentare

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  1. 7.

    Es ist richtig und wichtig, daß große Firmen sich bei der Unterstützung von Künstlern und Kunst sich beteiligen und Euro 10.000 jährlich wirkt sich in keinster Weise beim Strom und Gas aus.
    Nur kann ich absolut die litauische Künstlerin nicht verstehen, die völlig unrealistisch reagierte. Wenn sie darauf verzichten kann schön und sehr gut für andere Künstler.

  2. 6.

    Bei rd. 1,3 Mrd. € Umsatz wirkt sich diese Preisstiftung gleich wie auf Ihre Gasrechnung aus? In Konsequenz heißt das dann aber auch, dass nicht nur Firmen, sondern auch der Steuern einziehende Staat Kunst nicht mehr fördern solle. Wollen Sie wirklich auf diesen Teil unserer Kultur verzichten?

  3. 5.

    Ein Leben ohne Kunst ist möglich, aber komplett sinnlos!
    Wie man bei einigen Kommentaren gut nachlesen kann.

  4. 4.

    Die Gasag sollte Sponsoring generell einstellen. Peinlich, die Preise permanent zu erhöhen aber 10000€ Preisgelder stiften, geht gar nicht.

  5. 3.

    Es ist seit jeher üblich, dass große Unternehmen Kunst und Kultur fördern. Die Versorgung unseres Landes ist deshalb noch nie ins Stocken geraten. Oder leiden Sie an Mangel, weil die GASAG einen Kunstpreis gestiftet hat? Ihre Haltung ist ein bisschen peinlich.

  6. 2.

    Gasag-Kunstpreis? Die Gasag soll sich gefälligst für die Versorgungsstabilität stark machen und das Geld der Kunden nicht noch für Kunstpreise rausschmeißen.

  7. 1.

    Ich nehme den Preis gerne an

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