"Rave the Planet" am 9. Juli - Loveparade-Gründer Dr. Motte plant neuen Rave in Berlin

Techno-Beats zum zweiten Juli-Wochenende: Das Event "Rave the Planet" soll am Ku'damm starten, erwartet werden mindestens 25.000 Menschen. Dabei ist auch Dr. Motte, der das Event nicht nur als Musikveranstaltung versteht.
Nach fast 20 Jahren kehrt die Loveparade nach Berlin zurück - wenn auch unter neuem Namen. Unter dem Titel "Rave the Planet" planen die Organisatoren um Loveparade-Gründer Dr. Motte eine Wiederbelebung des Techno-Events am zweiten Juli-Wochenende.
"Wir erzählen die Geschichte des Spirits der Loveparade weiter", sagte der 61-Jährige am Donnerstag. "Wir demonstrieren, wie wir uns unser Leben vorstellen." Laut den Veranstaltern der Parade wird mit 25.000 Menschen auf den Straßen gerechnet, es könnten aber mehr werden. 150 Künstler und Künstlerinnen sowie 18 Musikwagen ("Floats") werden erwartet.
Es geht in Richtung Siegessäule
Dem rbb sagte Dr. Motte weiter, dass nach der letzten Loveparade in Berlin im Jahr 2003, es inzwischen wieder einen riesigen Bedarf nach elektronischer Tanzmusik gebe. Die Leute würden sich darauf freuen, wieder in Berlin zu feiern. Die Botschaft dabei sei, "jeder ist willkommen". Wenn alle Menschen erkennen würden, dass sie Teil der gleichen Familie auf diesem Planeten seien, dann werde als Vision irgendwann Weltfrieden eintreten, so Dr. Motte.
Der "Rave the Planet"-Umzug soll am Samstag, dem 9. Juli, um 14 Uhr am Kurfürstendamm in Charlottenburg mit einer Auftaktveranstaltung starten. Die geplante Route führt dabei vom Kurfürstendamm, Potsdamer Platz und Brandenburger Tor in Richtung Siegessäule. Neben Musik sind Reden geplant, außerdem soll 25 Mal ein bedingungsloses Grundeinkommen von 12.000 Euro im Jahr verlost werden.

Ende der Loveparade 2010 nach Katastrophe in Duisburg
Die Organisatoren wollen inzwischen erreichen, dass die Club-Kultur als immaterielles Kulturerbe zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wird. Ein entsprechender Antrag sei im vergangenen November gestellt worden, sagte Dr. Motte. "Rave The Planet" ist deshalb auch als politische Kundgebung gedacht. Man wolle eine Verbesserung für die Club-Kultur erreichen.
Die erste Loveparade hatte im Sommer 1989 in der damals noch geteilten Stadt auf dem Ku'damm stattgefunden, mit nicht mehr als ein paar Dutzend Menschen. Den Höhepunkt erreichte das Spektakel Ende der 1990er Jahre mit etwa 1,5 Millionen Teilnehmern im Tiergarten. Nach der Jahrtausendwende ging es mit der Loveparade in Berlin bergab - auch weil sie nicht mehr als Demonstration anerkannt wurde und die Veranstalter nun für die Müllbeseitigung aufkommen mussten. 2006 übernahm der Unternehmer Rainer Schaller die Namensrechte und zog mit der Loveparade ins Ruhrgebiet. 2010 kam es dann zur Katastrophe, als es bei der Loveparade in Duisburg zur einer Massenpanik kam - 21 Menschen starben, rund 650 wurden verletzt.
Mit der Loveparade hat die Neugründung nach den Worten von Dr. Motte nichts zu tun. "Das wird ein freudiges Event werden, in dem wir mit den Behörden abgestimmte Sicherheitskonzepte umsetzen werden", sagte er. Der DJ verwies auf die Erfahrung, die Berliner Behörden mit Großveranstaltungen haben.
Sendung: rbb24 Abendschau, 30.06.2022, 19:30 Uhr