Im Alter von 68 Jahren - Puhdys-Schlagzeuger Klaus Scharfschwerdt gestorben

Er stieß 1979 zu den Puhdys und war seither nicht mehr wegzudenken: der gelernte Tischler Klaus Scharfschwerdt. Der Schlagzeuger ist nun 68-Jährig in Berlin an einem Krebsleiden gestorben.
Der langjährige Schlagzeuger der Band Puhdys, Klaus Scharfschwerdt, ist tot. Das teilte seine Familie am Montag auf dem Facebook-Profil des Musikers mit.
Demnach erlag der 68-Jährige, der in Treptow-Köpenick lebte, bereits am vergangenen Freitag einem Krebsleiden.
In dem Facebook-Post bittet Scharfschwerdts Familie um Privatsphäre. "Bitte gebt uns als Familie nun die Zeit der Stille, die wir jetzt brauchen. Es war auch sein Wunsch, die Trauerfeier nur im engsten Familienkreis vorzusehen", heißt es.
Zuletzt in der Band "Schwarfschwerdts Neuland"
Scharfschwerdt, der gelernter Tischler war, war ab 1979 bei der DDR-Kultband - er nahm den Platz des vorherigen Schlagzeugers Gunther Wosylus ein. Scharfschwerdt komponierte auch einige Titel der Puhdys wie etwa "Lasst uns den Rest bewahr’n", "Süden" und "Unsichtbare".
In den vergangenen Jahren dann war der Drummer gemeinsam mit Frontmann Hans Wintoch in der Band "Scharfschwerdts Neuland" aufgetreten.

2014 verkünden die Puhdys ihre Auflösung
Am 19. November 1969 gaben die Puhdys ihr erstes Konzert, der Beginn einer beispiellosen Karriere. 22 Millionen verkaufte Tonträger und über 4.000 Konzerte später, genießen sie noch immer Kultstatus. Sie gelten als die wichtigste Band Ostdeutschlands, weil sie dort die Erfolge der ersten zwei Dekaden erlebten. Aber auch in Gesamtdeutschland gehören sie zu der Riege an Bands, die Musikgeschichte geschrieben haben. Schon 1981 füllten sie die Westberliner Waldbühne – ganz ohne DDR-Publikum. All ihre Platten wurden in Ost und West sowie in vielen weiteren Ländern veröffentlicht.
Bereits in den frühen Achtzigern wurden die Puhdys immer wieder gefragt, wie lange sie denn noch musizieren wollten. Damals lag es außerhalb jeglicher Vorstellungskraft, dass Rockbands mehrere Dekaden aktiv sein könnten. Es war eine Zeit, in der man selbst bei den Stones das baldige Ende vermutete. Die Puhdys antworteten mit einem Song: "Es ist keine Ente, wir spielen bis zur Rockerrente" – 1984 erstmals auf dem Album "Das Buch" erschienen.
2014 war es dann so weit. Im Februar gab die Band ihre Auflösung bekannt, Anfang 2016 spielten die Puhdys in Berlin ihr letztes offizielles Solo-Konzert. Klaus Scharfschwerdt hat bis zum Ende dazugehört.
Sendung: Inforadio, 14.06.2022, 07:55 Uhr