Tag des offenen Denkmals - Berlin und Brandenburgs kulturelles Erbe steht offen

Do 08.09.22 | 15:59 Uhr
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Die Katholische Kirche Herz-Jesu in der Fehrbelliner Straße in Berlin Mitte/Prenzlauer Berg, eine der typischen Berliner Straßenfrontkirchen (Quelle: dpa/Kalaene)
Audio: Antenne Brandenburg | 11.09.22 | Britta Nothnagel | Bild: dpa/Kalaene

Am kommenden Wochenende können Besucherinnen und Besucher in Berlin und Brandenburg Denkmäler, Kirchen, Schlösser und viele andere kulturelle Angebote entdecken, denn am 11. September wird bundesweit der Tag des offenen Denkmals begangen. Die Eröffnungsstadt des bundesweiten Denkmaltages ist in diesem Jahr Leipzig.

In Brandenburg können neben Kirchen und Schlössern auch alte Fabrikgebäude und archäologische Stätten besucht werden. Ziel sei es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Insgesamt stehen 400 Orte offen für eine Besichtigung [reiseland-brandenburg.de].

Vom Denkmal bis zur Fahrradtour in Berlin

In Berlin sind unter dem Motto "Spurensuche. Unterwegs mit der Denkmalpflege" am Wochenende über 300 Denkmäler zu besichtigen. In allen Bezirken der Stadt können Denkmäler kostenfrei und ohne Ticket besucht werden. Für Veranstaltungen ist jedoch eine Anmeldung nötig. So können Bürgerinnen und Bürger neben der Besichtigung der klassischen Denkmäler auch die frisch sanierten Avus-Tribünen anschauen, auf einer geführten Tour durch Zehlendorf radeln oder an Rundgängen durch die Villenkolonie in Grunewald teilnehmen. Eine Übersicht bietet das Landesdenkmalamt auf ihrer Website [denkmaltag.berlin.de].

Kulturerbe als Identität

In seinem Grußwort zum Tag des offenen Denkmals wies Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine darauf hin, dass Kulturerbe ein "überlebenswichtiges" Zeichen für die eigene Identität sei. "Die Menschen in der Ukraine fürchten zurecht, dass bewusst ihr Kulturerbe zerstört werden soll und damit eine Säule ihrer Identität", so Lederer.

Und so steht auch der Abschluss des langen Denkmal-Wochenendes im Zeichen des Krieges gegen die Ukraine: In der Parochialkirche in Mitte sollen ukrainische Referentinnen und Referenten über das Kulturerbe der Ukraine berichten und wie sie versuchen, es vor den Kriegszerstörungen zu bewahren, teilte die Senatsverwaltung für Kultur in einer Mitteilung mit. Auch vom Tag des offenen Denkmals in der Ukraine wollen sie sprechen. Dieser finde selbst in diesem Jahr statt, "trotz oder eher wegen des Krieges", heißt es in der Mitteilung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.09.2022, 10:00

1 Kommentar

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  1. 1.

    Ich befürchte, dass den meisten Menschen lange Zeithorizonte, die ihr eigenes Leben überschreiten, immer mehr fremd werden. Dabei ist es gerade dieses Zeit- und Generationsübergreifende, aus dem heraus wirkliche Bedeutung und lang anhaltende Sinnstiftung erwächst.

    Wer nach vorne gehen will, ist gut beraten, ab und zu zurückzuschauen, um Ausgang und Perspektive miteinander zu verbinden. ´Vorwärts immer, rückwärts immer´machte einen Gegensatz darin auf, wo es gilt, Beides zusammenzubringen.

    Ich denke, Klaus Lederer hat zumindest etwas davon verstanden. Wie tief, mag er selbst empfinden.

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