Brutalistische Architektur - Berliner "Mäusebunker" ist jetzt ein Denkmal

Do 25.05.23 | 17:43 Uhr
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Symbolbild: Mäusebunker - Tierversuchslabor der FU-Berlin (Quelle: dpa/Joko)
Bild: dpa/Joko

Der "Mäusebunker" in Berlin-Lichterfelde steht jetzt unter Denkmalschutz. Wie das Landesdenkmalamt am Donnerstag mitteilte, gilt die ehemaligen Forschungseinrichtung für Experimentelle Medizin der Charité (FEM) als "herausragendes Beispiel für brutalistische Architektur".

Ausstellung zeigt Perspektiven für Gebäude

Das Gebäude wurde den Angaben zufolge 1971-1982 nach einem Entwurf von Magdalena und Gerd Hänska als "Zentrale Tierlaboratorien" der Freien Universität Berlin errichtet. Zusammen mit dem Klinikum Steglitz und dem Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Charité, das ebenfalls unter Denkmalschutz steht, bildet es eine architektonische Einheit.

Bis 2020 wurden dort noch Tierversuche durchgeführt, dann war der Umzug auf das Campus Berlin-Buch abgeschlossen. Der ungenutzte "Mäusebunker" sollte zunächst abgerissen werden, der Plan wurde nach öffentlicher Kritik jedoch wieder verworfen.

Anschließend wurden vier Fachwerkstätten durchgeführt, um Möglichkeiten für eine nachhaltige Nutzung des "Mäusebunkers" zu erarbeiten, wie es vom Denkmalamt hieß. Die Ergebnisse werden ab Freitag in einer Ausstellung in der Berlinischen Galerie erstmals gezeigt. "Suddenly Wonderful. Zukunftsideen für Westberliner Großbauten der 1970er Jahre" [berlinischegalerie.de] beschäftigt sich zudem mit Perspektiven für das seit Jahren leerstehende ICC. Die Ausstellung läuft bis zum 18. September.

Sendung: rbb24 Abendschau, 25.05.2023, 19:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Wenn Zigtausende Menschen. europaweit sogar Millionen sich zum Tag des offenen Denkmals aufmachen, tun sie dies v. a. wegen eines Interesses einer baulichen Schönheit wegen; zu Mahnmalen einer einschlägigen 70er Jahre-Architektur dürften sich die wenigsten aufmachen.

  2. 10.

    Ein Ausbund der Hässlichkeit. Aber leider ein Zeitzeugnis. Und mit dem Erhalt von Zeitzeugnissen haben es die Behörden ja nicht immer so.

  3. 8.

    Ein schwarzer Tag für Lichterfelde.

  4. 7.

    Ja, nicht schlecht....
    Wenn man denkt, heutzutage würde Berlin mit hässlichen, einfalltslosen Kästen zugepflastert, braucht man nur zu diesem "Bunker" zu gehen um zu sehen, dass früher noch Hässlicheres gebaut wurde.
    Welch menschenverachtende Architektur..sie könnte von den Nazis stammen.

  5. 6.

    Bei Google finden sie mit "mäusebunker innenansichten" Bilder und Grundrisse. Real sehen nicht wenige Bereiche beklemmend, mitunter gespenstisch, aus.

  6. 5.

    Denkmalschutz.
    Damit bleibt das Trum erstmal.
    Und nun?
    In Siebenbürgen gab es so eine Art kultureller Nationalhymne, die "Siebenbürgische Elegie". Dort dichtete Adolf Menschendörfer: "... zögernd bröckelt der Stein...".
    So auch hier demnächst.
    Visuell eine interessante Anmutung an individuelle Albträume, an kollektive Untergangsphantasien, an alles Mögliche, auch an Jabba's sail barge" Khetanna" aus star wars, aber auch:
    ein angsteinflößendes Ungeheuer aus Beton.
    Wozu soll man sowas nutzen?

  7. 4.

    Schade, dass nie gezeigt wird, wie er innen aussieht.

  8. 3.

    Ich finde es wirklich toll, dass der Mäusebunker erhalten bleibt. Das ist doch ein einmaliges Stück Architektur. Sieht aus wie ein großes Schlachtschiff mit Kanonenrohren an der Seite. Langweilige Gebäude haben wir doch wirklich genug in Berlin. Man muss sich doch nur angucken was so alles seit der Wende gebaut worden ist, quadratische Klötze mit Fassaden in weiß oder grau dazu Schießschartenfenster (Leipziger Platz, rund um den Hauptbahnhof, diverse Neubauten überall). Das Wichtigste an Architektur ist doch die Vielfalt. Etwas zu schaffen was es so nicht gibt denn nur so bleibt es spannend und es entstehen Gebäude die jeder auf der Welt auf den ersten Blick erkennt (Oper in Sydney, Eiffelturm, Sagrada Familja in Barcelona, die Pyramiden Ägyptens). Ich wundere mich nur, dass das Kraftwerk Lichterfelde nicht als Industriedenkmal unter Denkmalschutz gestellt ist. Die 3 Schornsteine sind doch perfekt als Symbol für das Wappen von Lichterfelde (3 Kerzen)!

  9. 2.

    Ich finde es wirklich toll, dass der Mäusebunker erhalten bleibt. Das ist doch ein einmaliges Stück Architektur. Sieht aus wie ein großes Schlachtschiff mit Kanonenrohren an der Seite. Langweilige Gebäude haben wir doch wirklich genug in Berlin. Man muss sich doch nur angucken was so alles seit der Wende gebaut worden ist, quadratische Klötze mit Fassaden in weiß oder grau dazu Schießschartenfenster (Leipziger Platz, rund um den Hauptbahnhof, diverse Neubauten überall). Das Wichtigste an Architektur ist doch die Vielfalt. Etwas zu schaffen was es so nicht gibt denn nur so bleibt es spannend und es entstehen Gebäude die jeder auf der Welt auf den ersten Blick erkennt (Oper in Sydney, Eiffelturm, Sagrada Familja in Barcelona, die Pyramiden Ägyptens). Ich wundere mich nur, dass das Kraftwerk Lichterfelde nicht als Industriedenkmal unter Denkmalschutz gestellt ist. Die 3 Schornsteine sind doch perfekt als Symbol für das Wappen von Lichterfelde (3 Kerzen)!

  10. 1.

    Ehrlich ich kannte das Gebäude nicht.
    Interesse daran besteht.
    Geboren in Berlin und stolzer Bürger dieser Stadt schließlich waschechter Berliner erfreue ich mich über solche Themen.
    Bitte gerne mehr darüber.

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