Nach 100 Jahren - Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt rituelle Kunst an Kolumbien zurück

Mo 10.02.25 | 16:24 Uhr
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Collage: Kopfaufsatz für den Maskenträger; Keulenstab; Körbchen für Gebrauch im Maskentanz. (Quelle: Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum)
Audio: Radio3 | 11.02.2025 | Paul Sonderegger | Bild: Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) gibt drei rituelle Gegenstände an Kolumbien zurück.

Es handelt sich um Objekte der indigenen Gemeinschaft der Kogi aus dem Norden Kolumbiens, wie die Stiftung am Montag in Berlin mitteilte. Ein entsprechender Vertrag sei mit der Botschafterin von Kolumbien, Yadir Salazar Mejía, unterzeichnet worden.

Bereits als Leihgabe in Kolumbien

Die rituellen Gegenstände wurden den Angaben zufolge 1915 bei einer Forschungsreise für das heutige Ethnologische Museum in Berlin erworben. Es handelt sich um einen Stab und zwei Körbe, die bereits seit Oktober 2024 als Leihgabe in Kolumbiens Hauptstadt Bogota sind.

Bereits 2023 waren zwei präkolumbianische Masken zurückgegeben worden. Die drei Objekte, die nun zurückgegeben werden, wurden laut SPK im Zusammenspiel mit diesen Masken verwendet.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat in den vergangenen Jahren mehrfach Gegenstände aus ihrer Sammlung an die Herkunftsländer zurückgegeben. Dabei handelte es sich oft um Objekte mit Kolonialbezug.

Sendung: Radio3, 11.02.2025, 8:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Interessant wäre vielleicht einmal die Frage wann und weshalb etliche Objekte als „erworben“ bzw als „rechtmäßig erworben“ gelten. Und vor allem welches Recht da gilt: Es ist ja auch häufiger so das ehemals gültiges Recht aus diversen Gründen heute auf einmal nicht mehr anerkannt wird. Oder auch das manches an jemanden „zurückgegeben“ wird der gar nicht der Besitzer der nach damaligen oder auch nach heutigen Recht ist.

  2. 3.

    Es wäre sehr schade, wenn Nofretete nach Ägypten zurück muss. So wie ich es verstanden habe wurde sie rechtmäßig erworben und gut dafür bezahlt. Aber vielleicht ist es ja auch nur Wunschdenken.

  3. 2.

    Zumindest gab es eine Petition, welche dieses fordert. RBB berichtete:
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/10/nofretete-berlin-petition-rueckkehr-nach-aegypten.html

  4. 1.

    Auch so kann man Kulturstandort Berlin bzw. Deutschland ausdünnen.
    Gibt es diesbezüglich auch Absichten für den Pergamonaltar und Nofretete?

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