Etat-Kürzungen 2025 - Künftige Senatorin Wedl-Wilson will weitere Einsparungen bei der Kultur vermeiden

Di. 06.05.25 | 09:14 Uhr
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Berlins neue Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson wird vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner im Roten Rathaus vorgestellt. (Quelle: dpa-Bildfunk/Paul Zinken)
Audio: Radio3 | 06.05.2025 | Interview mit Sarah Wedl-Wilson | Bild: dpa-Bildfunk/Paul Zinken

Die neue Berliner Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson will Kürzungen in der Branche über die bereits feststehenden Einsparungen in diesem Jahr hinaus verhindern. Weitere Abstriche seien für die Szene nicht möglich.

Berlins künftige Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson (parteilos) wendet sich gegen weitere Einsparungen in der Kultur ab dem kommenden Jahr. Die Einsparungen von 130 Millionen Euro im aktuellen Haushalt habe man durch die Auflösung vieler Rücklagen gerade noch so geschafft, sagte Wedl-Wilson dem rbb am Dienstag. Weitere Kürzungen seien nicht möglich: "Das schaffen wir nicht, wir können diese hohe Summe nicht aus der Kultur in Berlin herausnehmen."

Wedl-Wilson sieht Verbesserungspotenzial bei Logistik und Infrastruktur

Derzeit werde untersucht, was man anders machen könne, "damit wir zuletzt an der Kunst sparen", so Wedl-Wilson. "Mein Ziel ist es, so zu stabilisieren, dass wir woanders sparen können." Mögliche Einsparpotenziale sieht die künftige Kultursenatorin in der engeren Zusammenarbeit der Kultureinrichtungen - etwa in der Logistik, bei Ticketbüros oder in der Buchhaltung. "Und andererseits sagen wir: Es müssen mehr Einnahmen her."

Wedl-Wilson war am Montag als neue Kultursenatorin vorgestellt worden. Die Neubesetzung an der Spitze der Kulturverwaltung war notwendig geworden, weil der bisherige Senator Joe Chialo (CDU) Ende vergangener Woche um seine Entlassung gebeten hatte.

Chialo hatte zur Begründung für seinen Rücktritt auf die Sparzwänge in der Berliner Kultur hingewiesen. Der Berliner Senat hatte im vergangenen Jahr einschneidende Kürzungen im gesamten Haushalt 2025 beschlossen. Ein Vorwurf an Chialo lautete, sich in den Haushaltsverhandlungen nicht genug für die Interessen der Kultur eingesetzt zu haben.

Sendung: Radio3, 06.05.2025, 7:15 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Hallo? Gehts vielleicht noch etwas einfältiger? Nur weil Sie nichts mit Kultur und Kunst anfangen können, posten Sie Binsenweisheiten? Brecht (für Sie, ein Autor, Dichter, Denker): ,,Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral...' aus die Dreigroschenoper. Die Bettler darin, argumentieren so ähnlich wie Sie. Könnten Sie mal lesen oder im Theater Ihres Vertrauens sich angucken.

  2. 8.

    Sie haben nichts von Kunst und Kultur verstanden. Beide sind Lebensmittel, für Sie: im übertragenem Sinne! Kunst und Kultur sind nicht nur zum Vergnügen da!

  3. 7.

    Mit Kunst und Kultur bekommt man keine hungrigen Kinderbäuche satt. Kunst und Kultur bietet einem auch keinen Schutz oder Sicherheit. Kunst und Kultur wird die marode Infrastruktur der Hauptstadt auch nicht besser machen. Mein Meister während meiner Lehre sagte stets: Man muss im Leben auch mal Prioritäten setzten. Er sagte auch: Erst die Arbeit und dann das Vergnügen.

  4. 5.

    Wenn sich die Kultureinrichtungen rund um den Potsdamer Platz für die Tram zu ihren Einrichtungen einsetzen,hat das sehr wohl auch etwas mit der Kultursenatorin als Mitglied der Stadtregierung zu tun.

  5. 4.

    Und eine Tram und das alberne SUV-Bashing haben bitte was oder wie viel mit der neuen Senatorin für Kultur zu tun? Ich wünsche ihr auf jeden Fall erstmal Gutes Gelingen.

  6. 3.

    Seit Corona und der Übermacht der Streaming Portale haben es Künstler im realen Raum sehr schwer. Das Publikum ist weniger und zahlungsunwilliger geworden. Kunst kann man im virtuellen Raum umsonst bekommen. Nur noch Großevents mit schon fast religiösem Charakter ziehen Massen und öffnen Portemonnaies.
    Man sollte wieder vermehrt den Besuch von Konzert, Kunstausstellung in den Schulalltag integrieren. Dort investieren bedeutet, dass man sich das Publikum von morgen heranzieht. In den USA gehen Orchestermusiker regelmäßig in Schulen. Im Baltikum lehren Opernsänger in Kitas. Mehr Kinder- und Jugendarbeit stärkt die Besuchskultur. Und aber auch vor allem die Intelligenz und soziale Kompetenz unserer Gesellschaft.

  7. 2.

    Das ist ein edles Ziel, allerdings muss dann der Senat an anderen Stellen sparen. Berlin hat jahrzehntelang weit über seine Verhältnisse gelebt. Geld ausgegeben was nicht da war und dann als Kredit organisiert wurde. Dazu kommen die Zahlungen aus dem Länderfinanzausgleich, mit dem Dinge finanziert wurden, die sich die Geberländern nicht leisten. Bin gespannt auf die nächste Streichliste, vermutlich wird dann beim Sozialen gespart.

  8. 1.

    Große Einsparungen bei der Kultur sind sicher kontraproduktiv.
    Ob allerdings die Schließung des Kaufhofes am Alex oder der überteuerte Kauf des Lafayette für die Zentralbibliothek wirklich Investition in die Kultur gewesen wären,ist schon zu hinterfragen.
    Übrigens haben sich die Kultureinrichtungen am Potsdamer Platz für die Straßenbahn ebendorthin in einer Petition ausgesprochen,was aber CDU und SPD nicht davon abhielt,sie der freien Fahrt für SUV vor dem Bundesrat erst einmal zu opfern.

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