Filmvorführungen unter freiem Himmel - Berlinale-Leitung plant Sommer-Festival als Open-Air-Veranstaltung

Mi 28.04.21 | 15:49 Uhr
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Symbolbild: Sommerkino auf dem Kulturforum am Potsdamer Platz. (Quelle: dpa/Geisler)
Bild: dpa/Geisler

Während sich die Kinos bundesweit im Lockdown befinden, muss auch die Berlinale umplanen - und das Sommer-Festival ganz nach draußen verlegen. Esgibt bereits erste Ideen für die Veranstaltung - doch auch eine mögliche Absage des Festivals steht im Raum.

Die Berlinale muss wegen der Pandemielage noch einmal umplanen. Wegen der Einschränkungen im neuen Infektionsschutzgesetz soll die Sommerausgabe als reine Open-Air-Veranstaltung stattfinden. Das hat die Festivalleitung am Mittwoch mitgeteilt. Derzeit werde auch ein Pilotprojekt ausgelotet, bei dem das Publikum vorab auf das Coronavirus getestet wird.

"Es war von vornherein unser großer Wunsch, die Berlinale-Filme dem Publikum bei einem gemeinsamen Kinoerlebnis vorzustellen", sagt das Leitungsduo der Berlinale, Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. Allerdings sei die Organisation der Veranstaltung unter den geltenden Auflagen nicht leicht.

Entscheidung im Mai erwartet

Wegen der Pandemie wurde die Berlinale in diesem Jahr geteilt: Im März fand ein digitaler Branchentreff statt, vom 9. bis 20. Juni ist ein öffentliches Festival geplant. Derzeit sind die Berliner Kinos geschlossen; außerdem gilt nachts eine Ausgangssperre.

"Eine finale Entscheidung zum Summer Special wird Anfang Mai getroffen werden", teilten die Filmfestspiele mit. Die Gesundheit aller und die Eindämmung der Pandemie habe "bei allen Überlegungen oberste Priorität". Eine Verschiebung auf einen anderen Zeitraum als Juni oder ein Online-Festival für das Publikum sei "zu keiner Zeit eine Option" gewesen, hieß es weiter von der Festival-Leitung.

Hoffen auf Jodie Foster, Michelle Pfeiffer und Tina Turner

Nach Angaben Rissenbeeks ist auch eine Absage nicht ausgeschlossen. "Wenn uns die Behörden kein Signal geben, dass es denkbar ist, eine Veranstaltung im Juni zu organisieren, ist eine Absage eventuell notwendig", sagte sie der Deutsche Presse-Agentur.

Unklar ist bislang auch, welche prominenten Gäste überhaupt kommen könnten. In einem Interview des "Tagesspiegel" hatte Chatrian im Februar gesagt, sie hofften, im Juni die Schauspielerinnen Jodie Foster und Michelle Pfeiffer sowie die Sängerin Tina Turner begrüßen zu können.

Kinos ab Inzidenzwert von 100 geschlossen

Diese Hoffnung könnte sich allerdings zerschlagen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Gäste aus USA schon im Juni anreisen können, ist nicht sehr groß. Das muss ich hier deutlich sagen", sagte Rissenbeek nun. Sie hoffe auf Gäste aus dem europäischen Ausland. Viele Filmschaffende hätten Interesse signalisiert. Ob sie kommen könnten, hänge von den Reiseregelungen und Vorschriften ab.

In Deutschland gelten mittlerweile einheitlichere Regeln im Kampf gegen die Pandemie. Entscheidend ist dabei, wie viele Ansteckungen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner in einem Landkreis oder einer Stadt binnen sieben Tagen gemeldet werden. So dürfen etwa Kinos nicht öffnen, wenn der Wert an drei aufeinander folgenden Tagen die Schwelle von 100 überschreitet. Es wird auch nicht zwischen Kulturveranstaltungen drinnen und draußen unterschieden.

Sendung: Inforadio, 28.04.2021, 15 Uhr

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  1. 1.

    Na hoffentlich nicht mit „Hilfe“ dieser unsäglichen Luca App...

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