Corona-Krise - Berliner Privattheater bitten in offenem Brief um Finanzhilfen

Di 07.04.20 | 16:32 Uhr
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Stuhlreihen in einem Berliner Theater (Bild: imago images/Thomas Trutschel)
Bild: imago images/Thomas Trutschel

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20 Berliner Bühnen haben am Dienstag gemeinsam einen offenen Brief an die Kultur-Staatsministerin Monika Grütters verschickt. Darin fordern die beteiligten Privattheater "unbürokratische und schnelle Hilfsmaßnahmen", um ein "massives Theatersterben" in Berlin zu verhindern. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Schaubühne, der Quatsch Comedy Club und das Kinder- und Jugendtheater Grips.

Kulturinstitutionen, die in der Corona-Krise noch keine oder geringe Zuwendung vom Land Berlin erhalten hätten, stünden vor dem baldigen Aus, warnen die Theater. Hilfe werde in Form von direkten Finanzzuschüssen vom Senat oder der Bundesregierung benötigt. "Kredite helfen angesichts der monatelang ausbleibenden Einnahmen nicht", heißt es in dem offenen Brief.

"Existenzielle Kulturinfrastruktur sichern"

Das Schreiben haben die Verfasser nach eigenen Angaben auch an Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sowie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) verschickt. Die Bühnen danken darin Kultursenator Klaus Lederer (Linke) für sein Engagement in der Corona-Krise. Er hatte Ende März gefordert, für den Erhalt der Kulturszene ähnliche Anstrengungen zu machen wie bei der Bankenkrise: "2008 war es binnen weniger Tage möglich, mehrstellige Milliardenbeträge für die Rettung von Banken bereitzustellen. Wenn das damals möglich war, dann muss es jetzt möglich sein, diese existenzielle Kulturinfrastruktur zu sichern."

Sendung: Abendschau, 07.04.2020, 19:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Es zeigt sich, was nicht Systemrelevant ist. Theater kann man nicht essen. Oft subventionierter Luxus, den nur ein paar Menschen nutzen, aber alle bezahlen müssen.

  2. 1.

    Da die Politik doch so großzügig Geld zur Verfügung stellt, muss es doch auch Gelder für die Kultur(betriebe) geben, oder soll es zukünftig Museen, Theater, Opern, Musicals, Kinos, Clubs u. v. m. alles nicht mehr geben? Die Politik hat den Stillstand verordnet und muss sowohl die Gesundheit der Bürger (nicht nur der Risikogruppe) als auch die Wirtschaft schützen, ohne Wirtschaft kein Wirtschaftskreislauf, keine Rentenbeiträge, keine Steuern.
    Einen guten Kapitän macht es aus, dass sein Kurs schlingert und nicht schnurgerade verläuft. Er darf den Blick nicht nur nach vorn richten, sondern muss auch zur Seite schauen, Kompass und Echolot im Auge behalten!

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