Keine Hilfen für kommerzielle Kulturanbieter - Landesregierung sagt Kultureinrichtungen Corona-Hilfen zu

So 26.04.20 | 13:26 Uhr
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Freilichtbühne in Burg im Spreewald (Quelle: imago-images)
Bild: imago-images

"Gemeinnützig" und "kommunal" sind die entscheidenden Attribute: Brandenburg zahlt Kultureinrichtungen finanzielle Hilfen. Stiftungen und Vereinen etwa soll so geholfen werden. Für kommerzielle Kulturanbieter wie etwa Kinos sind die Gelder nicht vorgesehen.

Gemeinnützige Kultureinrichtungen in Brandenburg sollen in der Corona-Krise insgesamt knapp 39 Millionen Euro finanzielle Hilfe vom Land bekommen. "Öffentliche Konzerte sind verstummt, Theaterbühnen verwaist, Filmveranstaltungen abgesagt, Bücherlesungen verlegt und dennoch laufen Kosten für Gehälter, Mieten und Verwaltung weiter", erklärte Landeskulturministerin Manja Schüle (SPD) am Sonntag in Potsdam.

Andere Hilfsprogramme für kommerzielle Anbieter

Die Hilfen würden für kommunale gemeinnützige Kultureinrichtungen, kulturelle Vereine, Stiftungen und Gesellschaften bereitgestellt, um die gravierendsten Einnahmeausfälle seit dem 11. März abzufedern.

Kommerzielle Kinos beispielsweise fallen nicht darunter, wie es hieß. Die Formulare für Anträge sollen ab Mittwoch erhältlich sein. Der Brandenburger Landtag hatte einen Rettungsschirm für solche Hlifen von insgesamt rund zwei Milliarden Euro beschlossen, der über Kredite finanziert wird.

Sorge um ein Verarmen der Kulturlandschaft

Bereits Ende März hatten viele Kulturschaffende gemahnt, bei Hilfen und Unterstützungen auch an die Kultureinrichtungen zu denken. Viele der hier Beschäftigen seien oft nur mit Einzelverträgen an einzelne Produktionen gebunden und hätten darum auch kaum Ansprüche auf die bislang aufgelegten Hilfen etwa für Unternehmen.

Am vergangenen Donnerstag hatten sich die Kultusminister der Länder in einem gemeinsamen Schreiben an den Bund gewendet und darin "gemeinsame Anstrengungen" gefordert, um zu verhindern, dass "die Kunst- und Kulturlandschaft verarmt".

Grütters: Kultur ist Ländersache

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte in Reaktion darauf auch am Donnerstag im Deutschlandfunk [deutschlandfunk.de] deutlich erklärt: "Kultur ist Ländersache." Und Grütters wies auch auch darauf hin, dass kommerzielle Kleinanbieter im Kulturbetrieb Anspruch auf die  Soforthilfen für Unternehmen und Unternehmer hätten: "Soforthilfen, glaube ich, sind auch wirklich bei Buchhändlern, bei Kinos, bei Ateliers, bei Galeristen und bei Musikklubs angekommen."

Grütters betonte: "Für die vielen Soloselbstständigen ist das Sozialschutzpaket gemacht worden, wo man die Miete für sechs Monate bezahlt bekommt, die Heizung für sechs Monate bezahlt bekommt, für jedes Kind einen Kinderzuschlag bekommt und anders als bei anderen Sozialleistungen keine umfangreiche Vermögensprüfung durchlaufen muss."

Sendung: Inforadio, 26.3. 2020, 12.20 Uhr

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  1. 1.

    Das Datum stimmt nicht. Frank Reich

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