Präsident der Deutschen Filmakademie - Ulrich Matthes fordert Maßnahmen gegen das Kinosterben

Do 14.05.20 | 18:43 Uhr
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Schauspieler Ulrich Matthes bei der Verliehung des Deutschen Filmpreises 2020 (Bild: dpa/Deutsche Filmakademie)
rbbKultur | 14.05.2020 | Bild: dpa/Deutsche Filmakademie

Der Präsident der Deutschen Filmakademie, Ulrich Matthes, befürchtet durch die Corona-Krise ein großes Kinosterben in Deutschland.

Er sagte am Donnerstag im rbb, die Kinobetreiber befürchteten, dass die Hälfte der Kinos die Krise nicht überstehen könnten. Matthes sagte, gerade für kleinere Städte sei die Schließung eines Kinos fatal, weil Kinos dort auch Orte des Kontakts gerade für junge Leute seien. Aber auch Großstädte wie Berlin würden unter dem Kinosterben erheblich leiden. Es sei jetzt wichtig, aufzupassen, dass die Kultur nicht wie ein Luxusartikel behandelt werde, auf den man zugunsten anderer Bereiche und der großen Wirtschaft am Ende verzichten könne.

Klares Bekenntnis zur Kultur

Matthes forderte von Spitzenpolitikern in der Bundesregierung wie Finanzminister Olaf Scholz oder Wirtschaftsminister Peter Altmaier ein Bekenntnis zu Hilfsmaßnahmen für die Kultur. Das sollte nicht nur Kulturstaatsministerin Monika Grütters überlassen werden. Nötig sei ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein dafür, dass die Kultur mehr sei als ein "Zückerchen", das man sich abends noch gönne.

Zusätzlich zu den schon beschlossen Soforthilfen für den Kulturbetrieb, müsste die Politik Kinos, Theater und andere Stätten noch mehr als bisher unterstützen, zum Beispiel durch Hilfsfonds. Andernfalls würden vor allem Filmproduktionen, viele private und Tourneetheater sowie Kiezkinos Pleite gehen, sagte Matthes.

5 Kommentare

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  1. 5.

    Herr Matthes, dann rufen Sie mal Ihre Kollegen auf nicht weiter über Netflix usw. mitzuspielen.

  2. 4.

    Da fragt man sich doch warum vor Corona derartig viele Kinos der Pleitewelle folgten? An RTL wird es ja nicht gelegen haben, aber betteln kann nicht schaden.
    Folgen jetzt noch die letzten Einzelhändler? Amazon hat noch keine Staatshilfe beantragt.

  3. 3.

    Bevor hier der Staat eingreift, sollten weniger "Hollywood"-Boni gezahlt werden.
    Die Filmbranche lebt am oberen Ende ganz gut.
    Die ganzen Servicekräfte kriegen von diesen Hifen nichts ab.
    Bei den Eintrittspreisen der letzten Jahre fragt man sich schon, warum jetzt kein Geld nehr übrig ist.

  4. 2.

    Wer hat eigentlich vor ca 40/50 Jahren so viel Theater um das Kinosterben gemacht? Da konnte man noch im Kiez zwischen ungefähr vier Kinos auswählen.

  5. 1.

    Traurig stimmt es mich, wenn ich daran denke, wie das Kino mein Lebenlang ein so treuer Begleiter war und noch immer ist. Besonders bitter wird es für all die guten Programm Kinos in den Kiezen werden. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt.

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