Corona-Krise -
Der Leiter des Berliner Schlosspark-Theaters, Dieter Hallervorden, hat größere Anstrengungen für den Erhalt von Theatern und Kultureinrichtungen gefordert. Der Kulturbetrieb habe sich noch nicht genügend Gehör verschafft, sagte er am Freitag dem rbb.
Hallervorden kritisiert: Kein Theater, aber Prostitution ist möglich
Er kündigte einen Brief von Vertretern der Veranstaltungsbranche an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) an. Es müsse ein Gespräch her, "bei dem man nach Lösungen sucht, die über das Maß, was sie bisher erlauben, hinausgeht", so Hallervorden im rbb-Inforadio. Was für die Lufthansa, Banken und Ärzte möglich sei, müsse auch für die Kultur möglich sein.
Viele Corona-Regelungen seien ihm unverständlich, so der Schauspieler und Theaterchef. "Ich kann auch nicht einsehen, warum die Leute im Theater nicht nebeneinander sitzen dürfen - meinetwegen mit einem Platz Abstand - aber ab 1.9. wieder Geschlechtsverkehr bei Prostituierten möglich ist", so Hallervorden. "Das passt für mich alles nicht zusammen."
80 Prozent der Sitzplätze fielen Auflagen zum Opfer
Hallervorden betreibt auch das Kaberett "Die Wühlmäuse" am Theoder-Heuss-Platz. Dort habe er die kommende Spielzeit verschieben müssen - auf unbestimmte Zeit, wie er dem rbb sagte. 80 Prozent der Sitzplätze könnten aufgrund der derzeitigen Auflagen in beiden Häusern nicht besetzt werden, so Hallervorden. Ensemble-Aufführungen seien so auf keinen Fall möglich. Er hoffe, dass Solo-Auftritte in der kommenden Spielzeit durchgeführt werden könnten.