Video | Sänger Sascha Lien im Lockdown - "Hartz-IV war keine Option"

So 07.02.21 | 09:30 Uhr
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Sänger Sasha Lien im Skype-Interview mit rbb|24.
Video: rbb|24 | 07.02.2021 | Stefan Oberwalleney | Bild: rbb

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10 Kommentare

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  1. 9.

    Ich finde es sehr schade, dass Sascha Lien offenbar ein von negativen Vorurteilen geprägtes Bild von "Hartz IV-Empfängern" verinnerlicht hat, warum hatte er sonst Hemmungen diese Leistung überhaupt zu beantragen? Viele Künstler, ausnahmslos alle Freiberufler (bis auf jene, die in die Arbeitslosenversicherung freiwillig einzahlen, was nur möglich ist im Anschluss an eine vorherige Festanstellung) sind bei Flauten, und die gibt es doch oft und immer mal wieder, auf das Arbeitslosengeld II bzw. die Grundsicherung angewiesen, wenn sie nicht genügend Rücklagen erwirtschaften konnten. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Herr Lien nicht eine*n Berufskolleg*in kennt, der Alg II alias "Hartz IV" (übrigens ein neoliberaler Kampfbegriff gegen von drohender oder faktischer Armut betroffene Menschen!)mal beantragt haben. Kommt etwas bigott rüber. Und ja, wer noch verheiratet ist oder auch geschieden, muss die Adresse des Ex rausrücken bzw. das Scheidungsurteil.

  2. 8.

    @karsten: bitte lernen Sie das korrekte Zitieren. Wenigstens die Anführungsstriche dürfen sie einfügen.
    Zum Inhalt: mir sind reichlich Ladenbesitzer (als in ihren Augen mutmaßlich Menschen mit "anständigem" Beruf), die bereits nach 2 Monaten pleite waren, bzw. gewesen wären, hätte man sie nicht mit den Sofortgeldern noch 2 - 3 Monate alimentiert, ähm, unterstützt.
    Danach haben sie dann doch pleite gemacht.
    Bei einigen Läden hätte man von den erhaltenen Hilfen wahrscheinlich sehr locker einen Künstler ein Jahr lang unterstützen können.

    Denken Sie mal über den Wert der Kunst (oder meinetwegen auch bisweilen "Kunst") für die Gesellschaft nach.

  3. 7.

    Außerdem hat er berichtet, dass er einen völlig andersgearteten Job angenommen hat, dort aber wieder hinauskomplimentiert wurde.Ja,ja.Der ist überqualifiziert.Wie oft kommt es vor,das man wegen zu schneller Arbeit wieder entlassen wird...Künstler zu sein, ist ein (gebrauchter) Beruf wie jeder andere auch.
    Und nein, nicht jeder kann alles machen. Aber Viele können Vieles machen.Man kann aber auch nachlesen was der Sascha Lien bisher so in seinen Leben gemacht hat.Und da Frage ich mich,wie der nach 1.Jahr "Pleite" sein kann?
    Wir können wohl kaum jeden erfolgreichen/nicht erfolgreichen "Künstler" mit Steuergelder den Lebensunterhalt Finanzieren.Fazit:Von der Kunst zu leben ist und bleibt eine Kunst.

  4. 6.

    Sascha, macht nicht grosse Worte aber bestimmt im Plattengeschäft. Oder sind es heute CD's?
    Warum schwadroniert er dann über Harz?
    Pekingente auf dem Servirtable.

  5. 5.

    Also ich kann den Mann sehr gut verstehen und sehe, dass er versucht, sich selbst zu helfen oder
    Alternativen zu finden.
    Hartz IV. als "Bürgerrecht", naja ... das Geld dafür muss aber auch erwirtschaftet werden.
    Raten Sie mal von wem?
    Ich sehe Hartz IV. als absoluten Rettungsanker für eine Übergangszeit bis man wieder Arbeit hat bzw.
    arbeiten kann.
    Leider wird dieser Rettungsanker häufig ausgenutzt.
    Ich war selbst mal vier Monate darauf angewiesen.
    Das was so beschämend - ich kam mir vor wie der aller letzte Dreck.
    Ich weiß nicht, wie man in der Situation jahreslang verharren kann...



  6. 4.

    Irgendwie keimt mir der Verdacht auf, dass es so ein gesellschaftliches Künstlerbashing gibt. Ständig dieses Neidgemecker.
    Warum er kein Hartz IV bekommt, hat er doch erklärt: wegen der Exfrau. Außerdem hat er berichtet, dass er einen völlig andersgearteten Job angenommen hat, dort aber wieder hinauskomplimentiert wurde. Vielleicht findet sich ja etwas Passenderes. Ich drücke die Daumen. Vor allem, dass der dann vielleicht wenigstes ein bisschen was mit seinem eigentlichen Beruf zu tun hat.

    Schade, dass Künstler so eine derart niedrige Anerkennung erfahren, andererseits aber das Gejammer groß ist, weil die Bespaßungsindustrie für alle Komsumenten gerade brach liegt (sieht man vom TV ab).
    Das ist paradox und Janus-köpfig.

    Künstler zu sein, ist ein (gebrauchter) Beruf wie jeder andere auch.
    Und nein, nicht jeder kann alles machen. Aber Viele können Vieles machen.

  7. 3.

    Na beantragen hätte er doch trotzdem können. Man hätte ihm das mit der Bedarfsgemeinschaft schon erklärt und das er zur Annahme JEDER zumutbaren Arbeit verpflichtet ist.
    Hat er nicht gemacht.
    Also ich halte ihn für realitätsfremd und wetten, das er einen Job als Bauhelfer kriegen würde, wenn er wollte ?
    Das alles ist wirklich eine Beleidigung für "echte" Alg 2 Empfänger, meine ich !!

  8. 2.

    Ich habe viele Jahre von "Hartz IV" gelebt und es ging gut: Das Geld kam pünktlich, es reichte auch für die Miete und ab und zu auch mal für einen Kaffee. Ich kann diese Form der staatlichen Unterstützung empfehlen und würde es immer wieder beantragen. Es ist ein Bürgerrecht, für dessen Inanspruchnahme ich mich nie geschämt habe. Der Sozialstaat hat diese Möglichkeit geschaffen. Vor hundert oder zweihundert Jahren wären sehr viele Menschen für eine solche staatliche Nothilfe dankbar gewesen. Aber davon hat Sascha offenbar keine Ahnung ...

  9. 1.

    "Keine Option" ist vielleicht etwas missverständlich, der Videotext sagt, er hat Hartz4 beantragt, und sein Antrag wurde abgelehnt. Grund: Er ist im sozialrechtlichen Sinne nicht bedürftig.

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