Veranstalter geben Politik Schuld - "Fusion"-Festival wegen Corona-Pandemie erneut abgesagt

Mi 12.05.21 | 19:36 Uhr
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Besucher*innen laufen im Sommer 2019 auf dem Festivalgelände des Fusion-Festivals entlang (Bild: dpa/Christian Charisius)
Bild: dpa/Christian Charisius

Die Fusion wirft frustriert das Handtuch: Das legendäre Musikfestival hatte auf PCR-Tests gesetzt - und macht für das Scheitern die zögerliche Politik verantwortlich. Zwei Absagen in Folge. Dafür soll es im Sommer drei alternative Veranstaltungen geben.

Das "Fusion"-Musikfestival in Lärz an der Mecklenburgischen Seenplatte ist wegen der Corona-Pandemie auch für dieses Jahr abgesagt worden. Das teilte der Veranstalterverein Kulturkosmos am Mittwoch mit. Die Tickets sollen ihre Gültigkeit behalten, können auf Wunsch aber auch erstattet werden.

Das Festival soll nun vom 29. Juni bis 3. Juli 2022 nachgeholt werden. Ursprünglich sollte es dieses Jahr vom 24. Juni bis 4. Juli an zwei Wochenenden mit je 35.000 Gästen stattfinden. Die Veranstaltung mit zuletzt rund 70.000 Besuchern war bereits 2020 wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.

Veranstalter wollten Festival mit Massentests stattfinden lassen

Ursprünglich wollte der Verein mit einer Teststrategie und einem Festival-Hygienekonzept die Veranstaltung möglich machen. Dazu sollten unter anderem an mehreren Stellen, darunter in Berlin, Hamburg und Lärz, Teststellen mit PCR-Tests eingerichtet werden. Die Genehmigungsunterlagen hatte der Verein den Behörden vorgelegt, eine Entscheidung hatte zuletzt noch ausgestanden.

Alternativ-Veranstaltungen mit jeweils 10.000 Teilnehmern im Spätsommer geplant

Das Festival übte auf seiner Homepage Kritik am Handeln der Politik in der Corona-Pandemie. "Die Fusion 2021 wäre möglich gewesen, wenn die Politik rechtzeitig konsequent gehandelt hätte!" Auf dem Gelände in Lärz sollen den Angaben zufolge nun drei andere Veranstaltungen für jeweils 10.000 Menschen in diesem Spätsommer ermöglicht werden. Der Vorverkauf beginne am 1. Juli.

Die "Fusion" gilt als eines der größten alternativen Musik- und Theaterfestivals in Europa. Der Ticketpreis war zuletzt wegen höheren Aufwandes von 130 auf 220 Euro angehoben worden. Nach Angaben eines Sprechers war die "Fusion" bereits ausverkauft für dieses Jahr.

Sendung: Fritz, 12.05.2021, 18:00 Uhr

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19 Kommentare

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  1. 19.

    Wie habe ich diese Nachricht herbeigesehnt.

    Festivals sind Massenwahn. Hab's früher selbst mitgemacht. Heute bin ich zum Glück weg davon. Darauf 'ne Wurst.

  2. 18.

    Schlachthöfe dienen der Nahrungsherstellung, welche ein lebenswichtiges Grundbedürfnis des Menschen abdecken: die Nahrungsaufnahme. Musik- oder sonstige Festivals/Veranstaltungen sind keine lebenswichtigen Anlässe, die unbedingt stattfinden müssen, da sie lediglich der geistigen Zerstreuung dienen. Das Risiko von möglichen Masseninfektionen steht hier in keinem Verhältnis zum Nutzen, welcher bei Nahrungszubereitung/-herstellung zweifellos gegeben ist.

  3. 17.

    Von der Veranstalterwebsite (unter "Logbuch"):

    "die Tickets sind alle verkauft und wir wissen, dass jetzt 70.000 und mehr gemeinsam mit uns darauf hoffen, dass sich die Situation in den kommenden Wochen aufklaren wird"
    und
    "zum zweiten Mal in Folge um ein Jahr verschieben. "

    Verschoben wird nix, 2x ausgefallen - abgesagt wäre korrekt. Es hätte ja 2022 sowieso eins gegeben.

    "den kompletten Ticketpreis von 220€ "
    "Wenn du dein Ticket storniert hast, gibt es keine Möglichkeit die Stornierung rückgängig zu machen oder dein Ticket auf 2022 zu übertragen!"

    Es wurden also 70.000 Tickets im Wert von je 220 Euro verkauft. Macht 15.400.000 Euro.

    Damit kann man doch erstmal gut wirtschaften, oder?

    Die meisten werden wohl auf eine Erstattung verzichten, in der Hoffnung auf das nächste Jahr.
    Übrigens wie schon im vergangenen Jahr....

    Warum man so kurz vor dem Ziel aufgibt ?

  4. 16.

    Was ein fachlich fundierter Kommentar alles auslösen kann, esse gerade meine Wurst und höre nebenher klassische Musik, all meine Grundbedürfnisse sind befriedigt und geimpft bin ich auch, LG an alle Hater.

  5. 15.

    Wie bei der Wurst ist es auch bei der Unterhaltung. Ne Zeitlang geht's auch aus der Konserve. Ich bedauere die Unterhaltungskünstler und alle anderen, die ihren Job gerade nicht ausüben können. Auch gemeinsame Kulturerlebnisse vermisse ich, aber an Unterhaltung fehlt es mir bisher noch nicht. Ich habe meinen Plattenspieler reaktiviert, habe Radio, TV, Internet, kann Filme, Konzerte und Theaterstücke streamen, kann Bücher lesen (schon allein alle Klassiker zu lesen, dürfte einige Jahre dauern) und ich kann mir Sehenswürdigkeiten draußen angucken, von denen Berlin und Brandenburg reichlich hat. Nee, an Unterhaltung fehlt es mir nicht, sondern an gemeinsamen und vor allem spontanen Aktivitäten mit anderen.

  6. 14.

    Man benötigt keine Wurst um satt zu werden. Also Schlachthof ade. Aber ein Musik-Festival im Freien braucht der Mensch, das ist Balsam für die Seele.

  7. 13.

    Der Mensch wird auch ohne Wurst satt. Kultur und Kunst sind Nahrung für die Seele. Aber wer nur Wurst für 1€/100G möchte, dem ist das wahrscheinlich egal (was ich Ihnen nicht unterstelle).

    Es ist ein versagen der Politik, da alle Konzepte die eine Öffnung ermöglichen ignoriert werden und die Inzidenz wie der heilige Gral behandelt wird. Ich "freue" mich schon auf das selbst gefällige auftreten unser Politiker*innen nach dem Ende der Pandemie.
    Aber bis dahin werden noch einige Provisionen fließen ;)

    Bleiben Sie gesund!

  8. 12.

    Ich verstehe diese Leute nicht.

    Man hat zu Beginn des Jahres angekündigt, dass man in jedem Fall das Event mit 70.000 Besuchern veranstalten wird. Dafür wurde ein spezielles Konzept erstellt, je 35.000 Gäste an 2 Wochenenden.
    Dafür wurde ein Ticketverkauf eingerichtet, innerhalb weniger Tage war das Festival ausverkauft, man hat Geld eingenommen.
    Auf der Website war bis diese Woche noch zu lesen "Eine Fusion 2021 ist möglich!"
    Vor wenigen Tagen dann die Nachricht, das Gesundheitsamt hat für das Konzept grünes Licht gegeben.
    Nur noch das Ordnungsamt muss zustimmen.

    Und jetzt, so kurz vor dem Ziel, wirft man alles hin?
    Dann dieser Wutausbruch auf der Seite mit dieser Wortwahl und den Vorwürfen in Richtung der Politik?
    Ich frage mal unbedarft: Hat es da möglicherweise einen Anruf von höchster Stelle (Staatskanzlei Schwerin?) gegeben, mit der höflichen Bitte, die Idee aufzugeben und das Festival ausfallen zu lassen???

  9. 11.

    Eine Fusion für doppelt geimpfte wäre geil. Krankhauspersonal, Pfleger*innen und Senior*innen feiern gemeinsam die Nächte durch und stoßen darauf an, was sie gemeinsam geschaffen haben. Verdient hätten wir es.

  10. 10.

    Und satt wird man nur von Wurst? Warum bin ich dann nicht schon vor Jahren verhungert und warum sind meine Freunde und ich so satte glückliche Menschen? Wurst ist obsolet. Kommen sie auch noch dahinter.

  11. 9.

    Ach stimmt, alle essen ausschließlich Wurst. Gibt ja keine anderen Lebensmittel.

  12. 8.

    Oh Gott, da stimmt so vieles nicht an ihrem Kommentar, man weiß gar nicht wo man anfangen soll.
    Also erstens braucht man keine Wurst um satt zu werden !
    Zweitens sind Schlachthöfe nicht nur der Klimakiller Nummer 1, sondern auch unmenschliche Tierquäler Anlagen.
    Drittens sind gerade dort die meisten Corona Hotspots gewesen, also ebenfalls eine Gefahr für die Bevölkerung.

  13. 7.

    Aha, dann sind Vegetarier also ständig hungrig und nicht an Kultur interessiert? So ein Unsinn, selbst für mich als "Allesfresser". Nein, der Eindruck, mit "zweierlei Maß" verstärkt sich immer mehr. Profispoertler Reisen um die ganze Welt, Demos mit tausenden Menschen, all das geht. Bitte jetzt keine Klugsch...., dass Demos zum Grundrecht gehören. Es gibt ausreichend Einschränkungen, die auch Grundrechte betreffen und durchgesetzt werden.

  14. 6.

    Die Betreiber von solchen Massenveranstaltungen haben wohl immer noch nicht den Schuss gehört.

  15. 5.

    Die Fusion ist rein vegetarisch, zu großen Teilen vegan. Ich glaube, Schlachthöfe spielen dort und für das Publikum eine untergeordnete/gar keine Rolle.
    Aber ich weiß schon, was Sie meinen...

  16. 4.

    So sehr ich Konzerte im Saal und Open Air vermisse, eine Veranstaltung in dieser Größenordnung kann ich mir gerade gar nicht vorstellen.

  17. 2.

    Ohne Schlachthöfe keine Wurst, wenn die Menschen nicht satt sind, haben Sie auch kein Interesse an Massenbespaßung. Maslowsche Bedürfnishierarchie. Das ist eigentlich politisch völlig in Ordnung.

  18. 1.

    Dieses völlige Politikversagen ist kaum noch zu ertragen. Schlachthöfe dürfen arbeiten, aber Veranstaltungen im Freien mit Testpflicht werden verboten und abgewürgt.

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