Route noch unklar - Berliner Clubszene plant Bootsdemo gegen Tanzverbot im Freien

Do 10.06.21 | 12:39 Uhr
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Archivbild: Viele Menschen demonstrieren am 31.05.2020 unter dem Motto "Ravekultur retten" auf dem Landwehrkanal (Bild: imago images)
Bild: imago images

Ein Jahr nach der umstrittenen Schlauchboot-Demonstration auf dem Landwehrkanal in Berlin-Kreuzberg will die Partyszene erneut auf dem Wasser für mehr Freiheiten in der Corona-Pandemie protestieren.

"Alle in einem Boot die Zweite - Rave-o-lution!" heißt die Demonstration am 20. Juni, wie die Veranstalter mitteilten. Sie richtet sich gegen das weiterhin gültige "Tanzverbot im Freien". Dafür gebe es keine wissenschaftliche Grundlage und es gefährde den "Fortbestand der einzigartigen elektronischen Tanzmusikkultur in Berlin".

Lederer will Tanzverbot im Freien aufheben

Unterstützt werde der Aufruf von zahlreichen Veranstaltern, Musikschaffenden und den ehemaligen Initiatoren der Berliner Loveparade. Ob Boote wieder auf dem Landwehrkanal oder auch auf der Spree schwimmen sollen, war zunächst noch unklar. Die "Abschlusstanzkundgebung" soll im Treptower Park nahe der Insel der Jugend stattfinden, erwartet würden bis zu 2.500 Teilnehmer, die sich an die Corona-Regeln halten sollten.

Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hat bereits seine Bereitschaft signalisiert, sich für ein Ende des Tanzverbots im Freien ab dem 18. Juni einzusetzen.
"Wir als Kulturverwaltung wollen vielleicht nicht gleich 1.000 Leute auf einen Schlag, aber mit einer bestimmten Personenzahl Aktivitäten draußen - auch Tanzaktivitäten draußen - ermöglichen", sagte er am Montag im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Legale Alternativen mit Hygienekonzepten seien ihm lieber als illegale Geschichten, "wo die Leute aufeinander hocken".

Kritik an Bootsdemo im vergangenen Sommer

Am Pfingstsonntag 2020 hatte eine Protestaktion und Party mit Schlauchbooten auf dem Landwehrkanal für Irritationen gesorgt. Etwa 3.000 Menschen nahmen teil. Im Urbanhafen des Kanals schwammen am Schluss dicht an dicht zahlreiche Schlauchboote voller Menschen, am Ufer wurde gefeiert. Die meisten Teilnehmer hielten weder Abstandsregeln ein, noch trugen sie einen Mundschutz. Politiker und auch Clubvertreter kritisierten die Veranstaltung.

Sendung: Abendschau, 10. Juni 2021, 19:30 Uhr

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11 Kommentare

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  1. 11.

    Danke, super-treffend formuliert. Ich habe lange nicht mehr so gelacht, als ich es mir bildlich vorgestellt habe.
    Wohl wahr: Diejenigen, die ständig meckern und nörgeln, sollten auf´s Land oder in den Wald ziehen. Dort haben sie ihre Ruhe.
    Berlin war NOCH NIE wirklich leise, sondern immer hipp und multikulti. Ich kann das als 62jährige Urberlinerin beurteilen.
    Weshalb sonst hat Berlin einen Zuzug von mehr als 50%?

  2. 10.

    Ihrem Vornamen nach könnten Sie 50+ sein oder waren nie wirklich jung. Oder Sie haben keine Kinder im jugendlichen Alter, sonst würden Sie sich wohl anders äußern!
    Auch die Jugend hat ein Recht darauf, ihr Leben zu genießen und ausleben zu können, Identitäten zu finden. Verknöcherte Alte und Prinzipnörgler gibt es leider zu viele in Deutschland.
    P.S. Ich bin 60+ und verstehe dennoch den Wunsch der Jugend, ihr Jung-Sein zu genießen, sich mit Freunden zu treffen, zu tanzen...

  3. 9.

    Genau am besten nie wieder lachen tanzen feiern und im Keller einschließen, lol, mein Gott ich hoffe für sie dass sie ihr depressives Gemüt irgendwann wieder ablegen.

  4. 8.

    Draussen kann nichts dicht gemacht werden. Aber stellen sie sich das mal vor ... bei Ihnen auf'm Dörp ohne Ball der Freiwilligen Feuerwehr, keine Tanzlustbarkeit des Kaninchenzüchtervereins auf dem Dorfanger. Das wäre doch hart ... und die Dorfgemeinschaft steht mit Heugabeln vor ihrer Tür ... "Der da, wars.". Das wollen sie nicht.

  5. 7.

    Na dann mal los! Richtig Lärm machen und dann wie gehabt vor dem urban Krankenhaus die Sau raus lassen. Intensivstation ist ja nicht mehr so voll. Und die anderen „Gäste“ freuen sich sicherlich. Gehts noch ?

  6. 6.

    Es geht aber nicht nach Ihnen. Sie brauchen es vielleicht nicht, ich schon. Ich brauche keine Straßen. Sie haben vielleicht ein Auto. Ich möchte nun ab sofort keine Straßen mehr. Sie erkennen das Niveau Ihrer Diskussion? Kindergarten

  7. 5.

    Niemand würde ich nicht sagen... derzeitiger Stand ist... einer braucht es nicht ... ist nicht einmal die Mehrheit.

  8. 4.

    Noch sowas was niemand braucht. Von mir aus können die für immer und ewig dicht bleiben.

  9. 3.

    Verstehe ich das richtig: Die Demo gegen das Tanzverbot im Freien, welches voraussichtlich ab 18. Juni aufgehoben wird, findet zwei Tage nach der voraussichtlichen Aufhebung statt??

  10. 2.

    Viele können es ja nicht sein die dran teilnehmen.... die vorherrschende Meinung ist … bei so einer Veranstaltung müssen sich 2020 tausende angesteckt haben und sind qualvoll gestorben.
    IRONIE OFF

  11. 1.

    Hoffentlich werden es 10000 boote

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