Pilotprojekt "Clubculture Reboot" - Berlin tanzt wieder, wenn auch probeweise

Sa 07.08.21 | 13:54 Uhr
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Video: rbb|24 | 07.08.2021 | Material: Abendschau | | Bild: dpa

Die erste von zwei Probe-Partynächten in Berlin unter Corona-Bedingungen ist vorbei und das erste Fazit des Pilotprojekts "Clubculture Reboot" fällt sehr positiv aus. Kultursenator Klaus Lederer zeigte sich vor dem Club Metropol "total happy".

Nach anderthalb Jahren Pause wird in Berliner Clubs wieder offiziell getanzt. Im Rahmen des Pilotprojekts "Clubculture Reboot" kann seit Freitag im Metropol, im SO36, in der Wilde Renate, im Crack Bellmer, im Festsaal Kreuzberg sowie im Kitkatclub wieder ohne Maske und Abstand - dafür aber mit negativem PCR-Testergebnis - gefeiert werden.

"Ich glaube, dass wir hier alle Sicherungsleinen eingezogen haben, die man einziehen konnte", sagte der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) am Metropol in Schöneberg. Er sei "total happy" über den Projektstart. "Clubkultur gehört zur DNA der Stadt", unterstrich er. "Die nächsten Tage sind sehr entscheidend für die Clubszene", ergänzte Lutz Leichsenring von der Clubcommission, einem Zusammenschluss von Clubbetreibern.

Einige positive PCR-Tests

Am "Kitkat", wo sich eines der drei eigens für das Projekt eingerichteten PCR-Testzentren befindet, bildete sich am frühen Freitagabend eine lange Schlange. Nach Angaben von Florian Kainzinger von der Think.Health Hygiene Solutions wurden am Freitag über 2.000 PCR-Tests durchgeführt. Es seien auch mehrere positive Partygänger identifiziert und Tickets gesperrt worden, sagte Kainzinger der Deutschen Presse-Agentur. Denn Einlass in die Clubs gab und gibt es nur mit negativem Ergebnis. Dabei wird nicht unterschieden, ob Menschen schon geimpft oder genesen sind.

Teil des Pilotprojekts ist auch ein zweiter PCR-Test, der eine Woche nach dem Clubgang erfolgen soll. Kainzinger hofft auf eine Beteiligung von bis zu 80 Prozent, um Rückschlüsse für weitere Schritte ziehen zu können.

Auch am SO36, wo sich eine weitere Teststelle befindet, mussten lange Wartezeiten in Kauf genommen werden. Anstatt der vorher angekündigten drei musste teilweise fünf Stunden auf das Ergebnis des PCR-Tests gewartet werden, wie eine rbb-Reporterin berichtet. Das wurde von meisten akzeptiert, um endlich wieder feiern zu können. "Es ist total aufregend und es ist ganz anders. Wir hoffen, dass wir wieder normale Partys feiern können und freuen uns, dass wir bei dem Projekt mitmachen können", sagt Nanette Feig vom SO36.

"Die nächsten Tage sind sehr entscheidend für die Clubszene"

Mit dem Pilotprojekt soll herausgefunden werden, wie und ob in einer Pandemie auch drinnen sicher getanzt werden kann – draußen ist es unter Einhaltung der Hygieneregeln seit Ende Juni wieder erlaubt. Die Berliner Clubs hatten vor anderthalb Jahren schließen müssen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Sendung: Inforadio, 07.08.2021, 10:20 Uhr

42 Kommentare

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  1. 42.
    Antwort auf [Lincoln] vom 08.08.2021 um 14:33

    Das RKI passt da nichts an, das dürfen die nicht.
    Und in Sachen impfdurchbrüche….. lt. RKI sind es bisher aufgerundet 6.000 Belegte Fälle, aber es gibt ja auch die Dunkelziffer… nehmen wir mal an die wäre 10 mal so hoch…. also 60.000.
    das bei rund 45 Mio vollständig geimpften….
    Sie können bestimmt ausrechnen wieviel Prozent das sind.

  2. 41.
    Antwort auf [Lincoln] vom 07.08.2021 um 23:36

    Tja, wenn sie damit nicht einverstanden sind, wenden sie sich an den Tsp. Die Zitate stammen von dort.

  3. 40.
    Antwort auf [Ellen] vom 08.08.2021 um 13:42

    Nicht verlincoln, sorry, verwirren, lassen. Die Partys um die es hier geht waren von gestern zu heute. Da kann noch nichts vorliegen - ausser vll. ein Kater. Kater ... Kater Blau ... gehört nicht zu dem Projekt hier und fand etwas früher bereits statt.
    Zwei völlig verschiedene Schuhe.
    Schockfreien Sonntag wünsche ich.

  4. 39.
    Antwort auf [Marcel K.] vom 08.08.2021 um 08:36

    "Vielleicht ist die Fragestellung des Versuches auch eine andere"

    Ja, das kann sein. Als s o z i a l e s Experiment betrachtet, finden sich mehrere mögliche Fragestellungen.

    Und die Antwort, warum man nicht längst "experimentiert" hat (= standardisiert Daten erhoben, Parameter modelliert, und beobachtet hat, was passiert), ist auch nur zu suchen, wenn man das Problem als ein naturwissenschaftlich zugängliches, und nicht als soziale Krise begreift.

  5. 38.
    Antwort auf [Alfred Randt] vom 07.08.2021 um 22:59

    Gleich nach der Party könnte man nur etwas nachweisen, mit dem jemand sich Tage v o r h e r infiziert hat. Wäre sinnlos.

  6. 37.
    Antwort auf [AndreasX] vom 08.08.2021 um 10:48

    Auf Grund der aktuellen Datenlage, insbesondere bezogen auf Delta-Variante, bei der sowohl Geimpfte (Stichwort Impfdurchbrüche) als auch Genesene Virenüberträger sein können, gehe ich davon aus, dass das RKI die Passus wohl bald anpassen wird.
    Zudem und das setze ich als bekannt voraus, schützen die Impfung nicht zu 100 Prozent vor Ansteckung.

  7. 36.

    Bin geschockt
    Waren die nicht schon alle zweifach geimpft? Und nun solch ein Desaster! Ich bin verwirrt. Geimpfte infiziert.

  8. 35.
    Antwort auf [Lincoln] vom 07.08.2021 um 23:36

    Quarantäne lt. Verordnung
    Folgende Personen sind nach den aktuellen Kriterien des Robert-Koch-Instituts von der Pflicht zur Isolation nach Ziff. 2.1 Absatz 1 ausgenommen

    Kontaktpersonen, die innerhalb von sechs Monaten vor dem engen Kontakt bereits ein durch einen PCR-Test laborbestätigter Fall waren („Genesene“)
    Kontaktpersonen, die ein laborbestätigter Fall waren und einmal geimpft sind, wenn dem Gesundheitsamt ein positives PCR-Testergebnis in Bezug auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 auf Papier oder in einem elektronischen Dokument vorgelegt wird

  9. 34.
    Antwort auf [Harlem] vom 08.08.2021 um 09:12

    Als persönlicher Clubgänger muss ich Ihnen ein wenig widersprechen auch wenn ich die Grundaussage von Ihnen toll finde feiern lassen etc. und mir mehr solche Leute wünsche. Aber vieles hat sich geändert in der Pandemie. Siehe Reisen und dann zu sagen Clubs können aber normal Betrieb führen ist schwer gegenüber Menschen zu erklären und schon fast Verantwortungslos. Auch dieses Thema muss leider einer ordentlichen Prüfung unterzogen werden genau wie Konzerte oder andere Veranstaltung.
    Leider dauert das alles seine Zeit die manche nicht mehr haben (Clubs). Die jungen Leute sind ausgehungert siehe CSD. Dort lief wenig bis keine Musik trotzdem waren da mehr Leute als erwartet. Weil die Leute raus wollen unter Menschen aber das bitte gesittet. Die Parks sind leider keine Langzeitlösung und im Winter gibts Homepartys wo man sich noch leichter anstecken kann. Das Projekt hilft dabei Daten zu sammeln. Ich hoffe sie finden dann auch schnell eine Lösung für das Problem

  10. 33.
    Antwort auf [Alfred Randt] vom 07.08.2021 um 22:59

    Die Inkubationszeit spricht dagegen. Eine Infektion ist nicht sofort nachweisbar, sondern erst mit einem gewissen zeitlichen Abstand.

  11. 32.

    Klar ist es kann nicht so weiter gehen. Ich bin selber Clubgänger regelmäßig 30 Jahre jung und jedes Mal wenn ich lese Partys im Park Müll ohne Ende sowie aggressive Stimmung gegenüber der Polizei kommt mir das kotzen.
    Daher ist dieses Projekt eine gute Sache um erstmal Anhaltspunkte zu finden und Daten zu sammeln. Jedoch ist denke ich auch jeden klar das das seine Zeit brauch. Jedoch haben viele Clubs nicht mehr die Zeit. Da kommt wieder der Knackpunkt nicht geimpft oder geimpft pcr Test vorher nachher und so weiter. Wenn man einen Rahmen schafft damit die Clubs wieder aufmachen können würd es nicht so wie vorher sein aber was ist den schon genau so wie vor der Pandemie. Es würd weiterhin dann Leute geben die sich in Parks treffen etc. aber vllt dann weniger oder auch nicht.

  12. 31.

    Ich bin einfach nur fassungslos über einen Teil meiner Berliner Nachbarn... Wie muss man als Mensch gestrickt sein, den jungen Leuten nach 1,5 Jahren erzwungener Zurückhaltung diesen Versuch (!) teils bösartig zu missgönnen?! Beschämend!

    Ja, der verantwortungslose Teil der jungen Leute hat mit seinen illegalen Partys in der jüngeren Vergangenheit sicher auch (!) zur Verbreitung des Virus' beigetragen. Aber mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr und nicht weniger als die Maskenmuffel und -verweigerer, die Kids in den Kitas und Schulen und volle Supermärkte.
    3 Fragen in diesem Zusammenhang: Hat nur ein einziges Geschäft seine Regalgänge verbreitert? Kontrolliert noch ein einziger, ob die zugelassene Kunden-Höchstzahl in den "Kaufhallen" eingehalten wird? Ist jemals einer von den "kritischen" Kommentatoren deswegen auch nur ein einziges Mal zum GF des Supermarkts gegangen? Ich schätze dreimal Nein!
    Also, lasst die jungen Leute in Ruhe!

    D.M. (Bj.'64)

  13. 30.
    Antwort auf [Boris Büche] vom 07.08.2021 um 20:01

    Vielleicht ist die Fragestellung des Versuches auch ein anderer
    ...immerhin reden wir hier von einer Inzidenz von knapp 350, die -vermutlich- asymptomatisch durch die pre-Test‘s rausgefischt wurden.

    Also mit der Frage
    Kann man mit Leckerli‘s gewisse Bevölkerungsgruppen zum Testen bewegen, damit da auch mal Licht ins Dunkel kommt
    ...das dürfte Eindrucksvoll gelungen sein

  14. 29.
    Antwort auf [Lincoln] vom 07.08.2021 um 18:12

    Deutschland ist nicht der Nabel der Welt.
    Sollte hier keine einzige Mutation entstehen, weil alle sich an alles halten und auf möglichst alles verzichten, dann gilt das nicht für den Rest der Welt.
    Und die beiden letzten Mutationen haben doch wohl gezeigt, das Mutationen dann da entstehen wo der brave Deutsche keinen Einfluss hat.

  15. 28.

    Menschenversuche und Steuerverschwendung.

  16. 27.
    Antwort auf [Alice] vom 07.08.2021 um 21:17

    Bitte keine Fake-News verbreiten. Bis zum Ergebnis des PCR-Test müssen sie nach der Coronaverordnung in Quarantäne gehen. Ebenso wenn Sie nur Kontaktperson ohne Symptome sind. Am besten lesen Sie die Allgemeinverfügungen der Berliner Gesundheitsämter durch. Ich selbst habe im Bekanntenkreis diese Vorgehensweise des öfteren erlebt.

  17. 26.

    Mir erschließt sich dieses geteste hier nicht, einfach nur zweifach geimpfte reinlassen und gut ist! Und wer das nicht will, der hat schon - ganz einfach!

  19. 24.
    Antwort auf [Alice] vom 07.08.2021 um 21:21

    Da diese ach so sicheren Technopartys hier in Berlin stattfinden nach den Erfahrungen in Holland oder Niedersachsen bezog sich mein Hinweis auf die ersten Hotspots natürlich auf das erstmalige Auftreten in Berlin.
    Der Umgang in Südtirol und Bad Ischgl ist ein Skandal aber ebenso das unverantwortliche Verhalten der Urlauber als sie erfuhren, dass sie in Quarantäne sollten. Es gab einmal in einem Bericht eine Karte an der die Verbreitung nachvollzogen werden konnte. Leider hat die Politik nach dem erstmaligen Auftreten bei Webasto in. Bayern erhebliche Versäumnisse an den Tag gelegt. Das gleiche gilt für das Verhalten der Politik nach dem sich die 1. bis 3. Welle abgeschwächt hatten. Sie folgt eben halt der vox Populisten anstatt der Ratio!

  20. 23.

    "Es seien auch mehrere positive Partygänger identifiziert und Tickets gesperrt worden, sagte Kainzinger" da hätte ich ja Bock drauf... Da sagt dir die Tür nicht: "du kommst hier net nei" sondern: "du bis positiv - bleib ma 14 Tage daheim". Wow.
    Ich finde es schon heftig genug, dass bei einer Inzidenz von 30 auf 100.000 in 7 Tagen gleich der Großteil davon aus der Schlange vorm SO36 kommt... Oder wollen wir mal rasch hochrechnen, wie die Inzidenzen"eigentlich" aussehen?

    Bin ich Schisser, wenn ich jetzt am Cluböffnen zweifle?

    Ich bin gespannt auf die spätere Auswertung...

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