"Medien-Barometer 2021/22" - Medien- und Kreativbranche ist gut durch das zweite Corona-Jahr gekommen

Di 08.02.22 | 13:20 Uhr
  1
Kunstwerk Molecule Man und Skyline der Medienstadt an der Spree in Berlin. 30.01.2022 (Quelle: www.imago-images.de/Dirk Sattler)
Audio: Inforadio | 08.02.2022 | Silke Mehring | Bild: www.imago-images.de/Dirk Sattler

Auch das zweite Pandemie-Jahr hat die Medienbranche getroffen: Einige Unternehmen mussten Personal abbauen und den Betrieb einschränken. Dennoch sind viele mit 2021 zufrieden. Die Filmbranche verzeichnet sogar einen Drehtage-Rekord.

Die Medien- und Kreativbranche in Berlin und Brandenburg hat das zweite Jahr der Corona-Pandemie besser überstanden als befürchtet. Das geht aus dem "Medien-Barometer 2021/2022" hervor, der am Dienstag veröffentlicht worden ist. Demnach sind mehr als die Hälfte der Befragten aus der Branche mit dem Geschäftsverlauf zufrieden bis sehr zufrieden. 58 Prozent gehen sogar von steigenden Umsätzen in diesem Jahr aus. 2020 zeigten sich dazu nur 36 Prozent der Befragten zuversichtlich.

Allerdings mussten auch viele Unternehmen ihren Betrieb weiterhin einschränken. Drei Prozent mussten ihre Geschäfte sogar zeitweise einstellen. Dazu gehörten vor allem Unternehmen aus der Musikwirtschaft und Veranstaltungsbranche, die durch den Lockdown und die Publikumsbeschränkungen besonders hart getroffen worden sind.

Drehtagerekord für Filme in Region

Wegen der Einschränkungen durch die Pandemie mussten 22 Prozent der befragten Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten Personal abbauen, jedoch sank der Anteil: 2020 waren es noch 34 Prozent. Gleichzeitig ging es aber für viele auch wieder voran: 78 Prozent gaben an, wieder Personal aufstocken zu können oder zu halten. 63 Prozent wollen zudem in den kommenden zwölf Monaten zusätzliches Personal einstellen - auch da zeigten sich die Unternehmen im Vorjahr noch sehr viel weniger zuversichtlich.

Besonders gewonnen hat nach eigenen Angaben die Filmbranche in der Region. Für das Jahr 2021 habe es einen Drehtage-Rekord gegeben, der sogar noch die Zahl der Drehtage im Jahr 2019 vor der Pandemie überstiegen habe, teilte das Medienboard Berlin-Brandenburg am Dienstag mit. Etwa 300 Tage mehr seien so 2021 im Vergleich zu 2019 zusammengekommen. Für 2020 schätzt das Medienboard die Zahl der Drehtage auf etwa 3.500. Damals habe wegen der Pandemie mehrere Monate nicht gedreht werden können.

"Medien-Barometer" hat 200 Unternehmen befragt

Entstanden sind etwa Szenen für "John Wick 4", den Thriller "Retribution", die Serien "KaDeWe" und "Der Palast". Das Medienboard Berlin-Brandenburg ist die Filmförderungseinrichtung beider Bundesländer. Mit Fördergeldern sollen in der Region weitere Filme und Serien entstehen. Gefördert werden rund 30 neue Projekte mit etwa 8,4 Millionen Euro.

Mit dem "Medien-Barometer Berlin-Brandenburg" wird laut Mitteilung seit 2004 jährlich die wirtschaftliche Entwicklung in Unternehmen der Film-, Fernseh-, Radio-, Journalismus-, Musik- sowie Games-/Softwarebranche in der Hauptstadtregion beleuchtet. In diesem Jahr beschäftigte sich die Untersuchung mit den Chancen durch die Corona-Pandemie. Knapp 200 Unternehmen aus Berlin und Brandenburg haben sich demnach an der repräsentativen Befragung beteiligt.

Sendung: rbb Fritz, 08.02.2022, 12:35 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

1 Kommentar

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 1.

    Ist der Abschnitt ueber die Drehtage eine Art Rechenaufgabe?
    Sie schreiben, 2020 gab es 3500 Drehtage und 2021 300 Tage mehr als 2019. Koennten Sie wenigstens noch die Gesamtanzahl der Drehtage fuer 2019 nennen. Dann wird zumindest das Ausrechnen fuer 2021 leichter.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren