Bilanz für zweites Corona-Jahr -

Die Berliner Bühnen und Orchester ziehen auch für das zweite Pandemie-Jahr eine ernüchternde Bilanz.
Mit rund einer Million zahlender Besucher seien im vergangenen Jahr nur unwesentlich mehr Menschen in Theater, Opern- und Konzerthäuser gekommen als im Jahr 2020, teilte die Senatsverwaltung für Kultur am Donnerstag mit. Im Jahr 2020 zählten die Häuser den Angaben zufolge knapp 920.000 zahlende Besucher. Im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden noch 3,3 Millionen Karten verkauft.
Die Einrichtungen waren in 2021 wegen Lockdowns zunächst geschlossen und hatten danach aufgrund verschärfter Hygienevorschriften ihr reguläres Platzangebot deutlich reduziert.
Lederer: Bühnen haben mit Kreativität gegengesteuert
Viele kleinere Häuser wie das Ballhaus Ost (1.551 zahlende Gäste im Jahr 2021, 2.911 im Jahr 2020) oder das Grips-Theater (2021: 14.570, 2020: 18.941) zählten sogar weniger Gäste, während große Bühnen wie die Komische Oper (2021: 64.678, 2020: 55.404) und der Friedrichstadtpalast (2021: 153.865, 2020: 111.348) meist mehr Tickets verkaufen konnten.
Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sprach am Donnerstag von einem "zweiten harten Jahr in Folge". Trotzdem hätten die Bühnen in Berlin Zuversicht und Kreativität nicht verloren: "Wann immer es ging, haben unsere Häuser Lebenszeichen gesendet - für die Stadt, für sich selbst: Sie haben Formate angepasst, flexibel auf Möglichkeiten reagiert und auf Digitalisierung gesetzt."
Sendung: rbbkultur, 31. März 2022, 16 Uhr