Verkaufsstart am Dienstag - Mindestens 180 campieren in der Kälte für den BVG-Sneaker

Die ersten Kaufinteressenten für den limitierten BVG-Turnschuh campen trotz Minusgraden seit dem Wochenende vor einem Kreuzberger Laden. Dabei ist der Verkaufsstart erst am Dienstag. Die Schuhe werden jetzt schon für mehr als 700 Euro im Internet angeboten.
Um Sneaker der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zu ergattern, die ab Dienstag verkauft werden, übernachten bereits seit dem Wochenende bei Minusgraden Kaufwilige vor einem Laden in Kreuzberg.
Dass Sammler wegen spezieller Turnschuhe Schlange stehen und vor den Läden übernachten, kommt gelegentlich vor. In der Größe wie beim Fahrschein-Schuh sei es "schon außergewöhnlich", hieß es vom Kreuzberger Geschäft. Nach Einschätzung einer rbb-Reporterin warteten am Montag mindestens 180 Menschen vor dem Laden.
Die Warteliste wird streng kontrolliert
Verkäufer erstellten eine Liste der Wartenden in der Schlange - und die wurde in regelmäßigen Abständen überprüft. Alle paar Stunden wurden die Namen aufgerufen und wer sich dann nicht meldete, verlor seine Wartenummer. In der aufgeschriebenen Reihenfolge dürfen sie am Dienstag dann in den Shop. Für die Wartenden soll es abends und nachts in der Kälte heiße Getränke sowie morgens ein Frühstück geben, teilte ein Sprecher des Ladens mit.
Die Sneaker sind nur im "Overkill" in Kreuzberg sowie im "adidas Originals Flagship Store" in Mitte erhältlich.
Der Sneaker als Wertanlage
Der Schuh ist offenbar weniger als "Jahreskarte" interessant, einige der Wartenden vor dem Kreuzberger Geschäft spekulieren darauf, dass der Sneaker an Wert gewinnt. Es gehe ihm darum, die Schuhe wiederzuverkaufen und damit "jede Menge Geld zu machen", sagte ein junger Mann dem rbb. "Ich kaufe die für 180 und könnte sie dann für 2.000 weiterverkaufen." Ein anderer Mann in der Warteschlange erklärte, dadurch, dass die Schuhe so limitiert seien, sei der Sneaker ein Sammlerstück.
Über Online-Auktionshäuser sind bereits jetzt Angebote im hohen dreistelligen Bereich zu finden. Für 750 bis 800 Euro bleibt einem nicht nur das Anstehen erspart - die Käufer versprechen auch, die Wunschgröße zu kaufen. Bei Ebay sind zudem Suchanzeigen zu finden, über die Interessenten bis zu 550 Euro für ein paar der Schuhe bieten.
"Die BVG wird zum Kultobjekt"
Der Adidas-Schuh ist in einer limitierten Auflage von 500 Exemplaren produziert worden. Die Sneaker sind im Look der Berliner U-Bahn-Sitzbezüge gehalten. Die Schuhe gelten bis Ende 2018 als Fahrkarte in sämtlichen Berliner U-Bahnen, Straßenbahnen, Bussen und Fähren – allerdings nicht in der S-Bahn. Das Ticket ist in die Lasche eingearbeitet.
Allerdings müssen die Sneaker am Fuß getragen werden, damit das Ticket gilt. "Das ist schon die Bedingung, einfach so unterm Arm oder im Schuhkarton, das gilt nicht", erklärte BVG-Sprecherin Petra Reetz.
BVG-Chefin Sigrid Nikutta ist sich sicher, "dass dieser Schuh für Berlin ein ganz besonderes Highlight ist". Die BVG, die in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag feiere, werde nun selbst zum Kultobjekt, so Nikutta weiter.
Sendung: Inforadio, 15.01.2018, 09.00 Uhr