Ranking der ersten Vornamen - Das sind die beliebtesten Vornamen in den Berliner Bezirken

Do 01.03.18 | 10:39 Uhr | Von Götz Gringmuth-Dallmer
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Symbolbild: Eine Mutter hält ein Baby auf dem Arm, das hinter ihrer Schulter hervorlugt. (Bild: dpa)
Bild: dpa

Noah und Emilia waren 2017 berlinweit die beliebtesten ersten Vornamen für Neugeborene. Mit Blick auf alle vergebenen Vornamen landen allerdings zwei andere - bereits bekannte - auf den ersten Plätzen. Eine Auswertung von Götz Gringmuth-Dallmer

Noah und Emilia sind die Lieblingsnamen für Neugeborene im Jahr 2017 in Berlin. Das zeigen neue Daten des Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten. Demnach wurde Noah 245 Mal als erster Vorname vergeben, 303 Mädchen bekamen als ersten Vornamen Emilia.

Im vergangenen Jahr hatten Alexander und Marie die ersten Plätze in der Hitliste eingenommen - allerdings aller vergebenen Vornamen. In diesem Jahr gibt die Statistik erstmals Aufschluss über die Rangliste der ersten Vornamen.

Emil und Emma ebenfalls weit vorn

Bei den Jungen waren im Jahr 2017 als erste Vornamen ebenfalls beliebt Emil (244) und Paul (230), bei den Mädchen Emma (255) und Mia sowie Charlotte (jeweils 238).

Die beliebtesten Doppelnamen - als erster oder zweiter Vorname - sind bei Mädchen Leonie-Sophie (5) und Marie-Sophie (5), bei Jungen Finn-Luca (4) und Karl-Heinz (3).

Die meisten Kinder kamen in Tempelhof-Schöneberg zur Welt (6.071), gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf (5.623), die wenigsten in Reinickendorf (1.153).

Eine Auswertung der Daten durch rbb|24 zeigt allerdings, dass die Namensvorlieben in den Berliner Bezirken auseinandergehen.

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Mädchen: Beliebtester Anfangsbuchstabe E

Emilia schaffte es in sechs Bezirken auf den ersten Platz. Die verbliebenen sechs Spitzenplätze teilten sich drei Namen untereinander: Emma in Treptow-Köpenick (17) und Marzahn-Hellersdorf (14), Mia in Spandau (30) und Neukölln (25) sowie Charlotte in Steglitz-Zehlendorf (14) und in Friedrichshain-Kreuzberg (30).

Noah im Westen, Ben im Osten, in der Mitte mit A

Die Namenskarte für die Jungen gibt für 2017 ein bunteres Bild ab als bei den Mädchen ab. In vier Bezirken im Berliner Westen siegte Noah. Dieser Name schaffte es in Charlottenburg-Wilmersdorf (43), Tempelhof-Schöneberg (37), Spandau (33) und Steglitz-Zehlendorf (9) auf Platz in die Rangliste der ersten Vornamen.

Durch die Mitte der Stadt zieht sich jedoch ein Band von Bezirken, in denen Eltern besonders Jungennamen mit A als Anfangsbuchstabe bevorzugen: In Mitte war Adam (40) besonders beliebt, in Neukölln Ali (21) und in Reinickendorf führt Adrian (8).

Im Berliner Osten ist die Vornamenslandschaft ebenfalls vielfältig: Hier schaffte es Ben in Pankow sowie in Treptow-Köpenick (je 39) auf Platz 1, in Friedrichshain-Kreuzberg Emil (36), in Lichtenberg Oskar (31) und in Treptow-Köpenick Leon (13).

Zweite Sieger: Marie und Alexander

Bleibt die Frage, was eigentlich mit den Gewinnernamen des letzten Jahr geschehen ist: Marie und Alexander stehen immer noch auf dem ersten Platz, wenn man die Statistik anders liest. Bei einer Auswertung aller Erst-, Zweit-, Dritt-, Viert- und Fünftnamen der neu geborenen Kinder landet Marie mit 675 Nennungen berlinweit auf Platz eins, gefolgt von Sophie (564), Marie (475) und Charlotte (452). Bei den Jungen wurde der Name Alexander insgesamt 437 Mal vergeben, gefolgt von Paul (391) sowie Maximilian (352) und Emil (328). Erstnamensgewinner Noah landet in dieser Liste auf Platz 5 (302), ebenso wie Emilia (410).

(Unnützes) Vornamen-Wissen

* 8.363 Namen und Namenskombinationen gibt es berlinweit nur einmal

* An Jungen wurden 35.152 Namen oder Namenskombinationen vergeben, an Mädchen 33.135

* Es gibt 197 Jungen und 15 Mädchen, die Luca heißen

* Es gibt 82 Jungen und 21 Mädchen mit dem Namen Mika

* 447 Mädchen und 28 Jungen heißen Maria. Bei den Jungen kommt der Name 15 Mal an zweiter Position, neun Mal an dritter, dreimal an vierter und einmal an fünfter Position im Namen vor

* Das ausgeglichenste Verhältnis gibt es bei dem Namen Alexis (13 zu 13) und bei Lee (zehn Jungen, neun Mädchen)

* Ähnlich verhält es sich bei dem Namen Ahn: 41 Jungen und 34 Mädchen haben diesen Namen bekommen, mehrheitlich an zweiter oder dritter Stelle.

* Kevin ist mit 27 Nennungen ziemlich out, wurde in Mitte aber immerhin neun Mal vergeben.

Die, die es nur einmal gibt

Zu guter Letzt ein Ausflug in die Welt der Namen, die im vergangenen Jahr nur einmal vergeben wurden: Yuna-Marie in Marzahn-Hellersdorf, Wilton in Lichtenberg, Sidi in Mitte, Violette in Friedrichshain-Kreuzberg, Sidonie in Spandau und Ritchy in Pankow.

Sendung: Kulturradio, 02.03.2018, 12 Uhr

Beitrag von Götz Gringmuth-Dallmer

18 Kommentare

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  1. 18.

    Wir haben noch einmal nachgefragt: Nach Auskunft der zuständigen Senatsverwaltung für Inneres und Sport müssen die Kinder dort beurkundet werden, wo sie geboren wurden. Das bedeutet, wenn die Eltern - wie in Ihrem Fall - in Reinickendorf leben, das Kind jedoch in einer Klinik in Pankow zur Welt gekommen ist, taucht der Name des Kindes in der Statistik für Pankow auf. Über den gemeldeten Wohnort der Eltern gibt die Statistik keine Auskunft.

  2. 17.

    Eins fehlt mir noch:

    ist unsere in Pankow geborene Charlotte nun in die Pankower Statistik eingeflossen oder in die Reinickendorfer, wo sie auch lebt und ihre Steuernummer erhalten hat?

    Krankenhaus-Tourismus kann da ja einiges verfälschen.

  3. 16.

    Boah, was für einfallslose Vornamen - mein Kind heißt Pumuckl-Popo! ;o)
    https://www.rund-ums-baby.de/vornamensuche/kurioses.htm

  4. 15.

    Und kein Mohammed? Sehr witzig?

  5. 13.

    Kann's kaum erwarten. Wann werden meine Schwestern und ich umbenannt?

  6. 12.

    Wilhelm, bei so einem Kommentar. Welch Überraschung.

  7. 10.

    Wirklich mal ein unterhaltsamer Artikel zwischendurch :)
    und @Besserwisser: ja, die ganzen Emma´s und Paul´s sind in Kürze natürlich nichts weiter als die Thomas`e und Stefanie`s unserer Zeit.
    Deswegen gleich jetzt vormerken: benennt eure Kinder Rainer oder Renate! Die werden voll die Stars an der Schule sein :)

  8. 9.

    Kann ich meinen Augen nicht mehr trauen oder kann es sein, dass sich in Zeiten von "Vielfalt und Ausgrenzung" in dieser "Datensammlung" ein selektiver Rassismus verbirgt?

  9. 8.

    Karl-Heinz ist der zweitbeliebteste Doppel-Name für Jungen?! So ein dämlicher veralteter deutscher Doppel-Name, warum dann nicht auch Karl-Uwe oder Klaus-Günther?! Oder bei den Mädchen Waltraud-Hildegard ?! Einfach nur peinlich.

  10. 7.

    "Ali in Neukölln, welch eine Überraschung."

    In der Tat.
    Dort heißen doch sonst alle Mohamed.

    Ist wahrscheinlich nur noch der Zweitname im Doppelpaß?

  11. 6.

    Bald wird auf der ganzen Karte nur noch Ali stehen. Oder Mohammed.

  12. 5.

    Als werdender Vater würde ich etwas völlig Irres machen: Meinen Sohn Michael, Thomas, Markus oder Andreas nennen. Und meine Tochter Sabine, Bettina, Stephanie oder Petra.

    Aber eigentlich wäre das unverantwortlich: Mit derart schrägen, ausgefallenen Namen wäre das Kind in seiner Schule ein krasser Außenseiter und würde bestimmt ständig gemobbt werden.

    Als Eltern sollte man es mit der Kreativität eben nicht übertreiben.

  13. 4.

    Auch ich grinse heimlich... besonders bemerkenswert finde ich, dass MariA in F-Xberg der häufigste Name ist... auf A. Echt katholisch. Schon eine Ausnahme - wer da wohl so wohnt? Süddeutsche, vermutlich. Bei Ali aus Neukölln ist das ja kaum eine Frage.

    Heute vor genau 116 Jahren wurde meine Oma geboren, Margareta (Greta) Emma. Also sooo viel hat sich nicht geändert.

  14. 3.

    Gern geschehen,

    danke für Ihr Lob, geben wir gerne an den Autoren weiter!

    LG aus der Redaktion

  15. 2.

    Ali in Neukölln, welch eine Überraschung.

  16. 1.

    Sehr unterhaltsamer Artikel, vielen Dank dafür! :-)

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