Großer Sanierungsstau - Berliner Polizeiwachen sind nicht ganz dicht

Die Fenster sind undicht, es schimmelt und in manchen Gebäuden laufen Ratten umher: Die Berliner Polizeistellen verfallen zusehens. Doch derzeit gelingen kaum die nötigsten Sanierungsarbeiten in den desolaten Gebäuden: Der Investitionsstau ist zu groß.
Der Bedarf an Renovierungen bei der Berliner Polizei beläuft sich derzeit auf fast 200 Millionen Euro. Das geht aus einer Antwort der Berliner Innenverwaltung hervor. Sie reagierte damit auf eine schriftliche Anfrage des SPD-Abgeordneten Tom Schreiber von Mitte Januar, wie die "Berliner Morgenpost" am Montag zuerst berichtete. In der umfangreichen Liste sind über einhundert Mängel an und in verschiedenen Gebäuden der Polizei aufgeführt.
Schimmel, Ratten, undichte Fenster und Dächer
Aus detaillierten Tabellen der Berliner Immobilienmanagement GmbH geht hervor, dass sich einige Gebäude in einem desolaten Zustand befinden. Unter anderem sind die Dächer der Dienststellen in der Gallwitzallee und am Nordgraben undicht. In anderen Dienststellen kann durch beschädigte oder veraltete Fenster Zugluft oder sogar Regenwasser eindringen. Andere Gebäude weisen eine "schadhafte Bausubstanz" auf.
Vier Polizeistellen melden Schimmelbefall in den Keller- und Besprechungsräumen oder den Duschen. In den Direktionen an der Kruppstraße sowie Wedekindstraße sind Ratten gesichtet worden. Desweiteren brauchen viele Häuser und Räume neue Anstriche. Hunderte Immobilien sind insgesamt zu renovieren.
"Wasser marsch" bei der Feuerwehr
Auch bei den Feuerwachen in Berlin ist ein Sanierungsstau von knapp 168 Millionen Euro entstanden. Allein die Feuerwehr am Katzgraben in Köpenick brauche zehn Millionen Euro für die Sanierung.
Vor einem Jahr hatte Innensenator Andreas Geisel (SPD) eingeräumt, dass zuerst die Berliner Schulen renoviert werden müssten, bevor in großem Stil Polizei und Feuerwehr folgen. Inzwischen steht aber etwas Geld für die nötigsten Reparaturen zur Verfügung.
Sendung: Inforadio, 12.02.2018, 13.20 Uhr