Am Autobahndreieck Potsdam - Schaum und Hubschrauber stoppen Waldbrand bei Beelitz

Sa 25.08.18 | 19:09 Uhr
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Löscharbeiten bei Beelitz-Heilstätten (Quelle: rbb/NonStopNews)
Video: Brandenburg aktuell | 25.08.2018 | M. Lietz | Bild: rbb/NonStopNews

Aufatmen bei Beelitz: Nach nur drei Stunden war der Waldbrand gestoppt, der am Samstag gegen 13 Uhr an der A9 ausgebrochen war. Dass es so schnell ging, war zwei Lösch-Hubschraubern zu verdanken, die 25 Kilometer weiter südlich im Einsatz waren.

Der Waldbrand, der am Samstag nördlich von Beelitz-Heilstätten ausgebrochen war, ist vorerst gestoppt - das sagte Andrea Metzler, diensthabende Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark, rbb|24 am Samstagnachmittag. Der Waldbrand-Alarm war um kurz vor 13 Uhr bei der Leitstelle eingegangen - so dass die Einsatzkräfte neben den großflächigen Waldbränden bei Treuenbrietzen plötzlich noch an einem anderen Schauplatz gefragt waren.

Hubschrauber aus Treuenbrietzen abgezogen

Den Angaben zufolge, lag der Brandort 900 Meter vom Autobahndreieck Potsdam entfernt, und zwar südlich der A10 und östlich der A9. Es habe sich aber glücklicherweise nur um einen "Bodenbrand" gehandelt, sagte Metzler. Um die Flammen zu stoppen, seien kurzfristig die beiden Lösch-Hubschrauber nach Beelitz beordert worden, die bisher 25 Kilometer weiter südlich im Waldbrandgebiet von Treuenbrietzen eingesetzt worden waren. Nach nur 30 Minuten habe man die Flammen unter Kontrolle gehabt.

Wie die Sprecherin sagte, brannte es auf einer Fläche von etwa 1,5 Hektar - zunächst war von drei Hektar die Rede gewesen. Bereits vor dem Eintreffen der Hubschrauber hatten Feuerwehrleute breite Schaumteppiche um die brennende Fläche gelegt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Flammen breiteten sich in Richtung Beelitz aus

Nach Angaben von Christian Stein (CDU), dem Vize-Landrat des Kreises Potsdam-Mittelmark, hatte sich das Feuer zunächst in Richtung Beelitz-Heilstätten ausgebreitet. Die Situation sei ernst, hatte Stein dem rbb kurz nach Ausbruch des Feuers gesagt. Man habe Feuerwehren aus Beelitz, Schwielowsee, Werder und Teltow alarmiert sowie Kräfte aus dem Waldbrandgebiet bei Treuenbrietzen abgezogen.

Auch die Polizeidirektion West war alarmiert. Wie eine Sprecherin rbb|24 sagte, wurde unter anderem geprüft, ob Straßensperrungen erforderlich sind. Dies könnte die beiden Autobahnen A9 und A10 und möglicherweise auch das gesamte Autobahndreieck betreffen.

Brand in der Nähe erst vor vier Wochen

Auch Wasserwerfer der Polizei sollten zum Einsatz kommen, um eine weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Bundeswehr-Kräfte, die eigentlich bei Treuenbrietzen unterstützen sollten, seien nach Beelitz umgeleitet worden, sagte Stein.

Wie der Pressesprecher des Landkreises, Kai-Uwe Schwinzert, rbb|24 sagte, waren am Mittag unweit der Autobahn große Rauchschwaden zu sehen. Nicht weit entfernt, westlich der A9, also unmittelbar vor Fichtenwalde, hatte es schon vor vier Wochen gebrannt.

Das Feuer vor vier Wochen war direkt neben der Autobahn ausgebrochen und hatte rasend schnell rund 50 Hektar Wald erfasst. Die Autobahnen A9 und A10 mussten damals komplett gesperrt werden, dem Ort Fichtenwalde drohte lange eine Evakuierung. Erst rund 800 Meter vor der Ortschaft konnte die Feuerwehr die Flammen stoppen. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch Munition aus dem Zweiten Weltkrieg, die in dem Waldgebiet lag - genau wie beim Brand in Treuenbrietzen, der am Donnerstag ausgebrochen war.

Der Waldbrand dort sei inzwischen unter Kontrolle, es könne aber noch keine Entwarnung gegeben werden, sagte Landkreis-Sprecherin Metzler am Samstagnachmittg rbb|24. Derzeit werde geprüft, ob die Evakuierung der beiden Ortslagen Tiefenbrunnen und Klausdorf wieder aufgehoben werden kann. "Wahrscheinlich können die Bewohner heute Abend wieder in ihren Betten schlafen", sagte Metzler. Die Evakuierung von Frohnsdorf bereits am Freitag wieder aufgehoben werden können.

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Sendung: Inforadio, 25.08.2018, 13:45 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Ich bin kein Laie, sondern Chemiker und Biologe. Ihre Quelle gibt leider nicht viel her, ich habe mich bereits bei weit ausführlicheren und zudem neutralen Quellen belesen. Ob fluorhaltiger oder fluorfreier Schaum eingesetzt wurde, kann nur die Feuerwehr kann sagen, die den Schaum vor Ort eingesetzt hat.

    Das Problem ist übrigens unter Feuerwehrleuten wohl bekannt. Ich bin nicht der erste, der darauf hinweist. Laut Ratgeber für Feuerwehren werden insbesondere fluorhaltige Löschschäume nur in besonderen Fällen eingesetzt und ein Eintrag in die Umwelt möglichst vermieden - eben wegen der Umweltgefahren.

    @Hans-Hermann Trost: Ihre Aussage, dass der Schaumbildner keinen Ökoschaden anrichtet, ist schlichtweg falsch. Die Verdünnung ist irrelevant, da die Tenside sich in der Nahrungskette wieder anreichern.

  2. 23.

    Es ist unglaublich, zu was für abstrusen Äußerungen sich Vollakademiker (auch noch promoviert!) hinreißen lassen. Ich selbst war weit über 30 Jahre Leiter einer größeren Freiwilligen Feuerwehr, war über ein Jahrzehnt verantwortlicher Kreisbrandmeister für Katastrophenschutz und habe bereits in den 70er Jahren nach den großen Waldbränden in Niedersachsens Wäldern Lehrgänge für Waldbrandbekämpfung zusammen mit einem Forstamtsleiter entwickelt und durchgeführt. (Der Landkreis Kassel enthält u.a. das größte zusammenhängende Waldgebiet in Hessen!), Der Einsatz von Löschschaum kann an den Brand-Säumen durchaus zweckmäßig sein. Die zerstörte Natur ist es, die einen enormen Öko-Schaden darstellt, nicht einige Liter Schaumbildner, ohnehin mit viel Löschwasser aufbereitet. - Ach ja: Vollakademiker(!) bin ich auch, daneben war ich als Reservist höherer Stabsoffizier der Marine, mit Führungsaufgaben durchaus hinreichend vertraut. - Dr. Kawasaki hätte seine "Weisheiten" für sich behalten sollen.

  3. 22.

    Hallo, ich habe allen Betroffenen während der letzten Tage die Daumen gedrückt.
    Solche Kommentare sollte man einfach ignorieren. Die Kameraden von der Feuerwehr haben ihr Bestes gegeben.
    Toller Einsatz. Punkt. Schönen Sonntag.

  4. 21.

    Also ich antworte nur wegen der ziemlich deutlichen Ansprache einiger, dass man keine Bedenken haben sollte, wegen dem Löschschaum. Darf man denn gar nichts mehr anmerken? Habe mir den Kommentar von Kawasaki durchgelesen und finde es wirklich unerhört, wie man so drauf drischt auf einen echt sehr normalen Kommentar. Was ja auch eher eine Frage war. Ich sehe keine konkrete Kritik an die Feuerwehr gerichtet...
    Wir sind in Zeiten der Aufklärung. Ich bin froh über die Erwähnung von Fluoriden im Löschschaum, weil ich mich ähnliches fragte. Allerdings ist das ja noch nicht wirklich klar, ob es giftiger Schaum ist. Also wirklich, man löscht das Feuer gut, aber ähm, es geht doch AUCH um andere Dinge.

  5. 20.

    Danke an all die Einsatzkräfte, die hier ihr Leben und ihre Gesundheit für uns alle einsetzen! Ihr macht einen Superjob!!
    In dieser Akutsituation den Einsatz von Löschschaum zu kritisieren ist einfach nur peinlich und zum fremdschämen.
    Dr. Kawasaki wünsche ich ein wenig Empahtie. Die kämpfen dort um ganze Dörfer. Da leben Menschen und die bangen um ihr ganzes Hab und Gut. Dr. Kawasaki, Sie sollten sich in jene Menschen hineinversetzen um zu begreifen, dass die Eindämmung des Feuers nunmal Priorität 1 hat - und das ist auch richtig so.

  6. 19.

    Die Sorge ist für Laien naheliegend. Hier gibt es Hintergrundinfos dazu:
    https://www.feuerwehrmagazin.de/wissen/die-11-groessten-irrtuemer-zu-loeschschaum-60101

  7. 18.

    Solche Antworten habe ich erwartet. Bleiben wir nüchtern. Inhaltlich habe ich bisher keine einzige Antwort gelesen, die meinen Verdacht auf umweltschädliche Tenside entkräften würde. Fassungslos machen mich ehrlich gesagt die Antworten, die eine Umweltgefahr beiseitewischen als wäre es völlig belanglos, was da für Chemikalien im Schaum enthalten sind.

    Wenn man sich näher über die Chemikalien in Löschschäumen informiert, kann einem schlecht werden. Hier geht es sehr wohl um mögliche Gefahren für Mensch und Umwelt, die den Feuerwehrleuten selbst (!) so nicht bewusst sein müssen. Fluorierte Tenside sind praktisch nicht abbaubar und reichern sich auch in der Nahrungskette an. Außerdem sind nicht alle Feuerwehrleute dafür verantwortlich, welcher Schaum eingesetzt wird, sondern vermutlich nur wenige Personen - möglicherweise sogar zentrale Personen, die gar nicht am Brandort waren, sondern lange vorher planen. Wichtig: bei dieser Planung ist kein einziges Menschenleben in Gefahr!

  8. 17.

    ...auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit.
    Der Rest ist bekannt. Nicht ärgern-nur wundern!

  9. 16.

    Es ist unglaublich. Da brennt ein Wald und irgendwer fragt, ob der Loesch-Schaum umweltfreundlich ist.

  10. 15.

    Die Feuerwehr hat großartige Arbeit geleistet.
    Das heißt aber nicht, dass sie zwangsläufig fehlerfrei ist.

    Fragen sollten - sogar vom heimischen Sessel aus - gestattet bleiben. Vielleicht hat der Ton nicht ganz gepasst, den Gedanken dahinter kann ich aber nachvollziehen.
    Nur einschätzen, was nötig ist, kann fachlich schon nicht, aber auch sonst nur jemand, der vor Ort war.

  11. 14.

    Ich denke wenn Ortschaften und Menschen in höchster Gefahr sind da denken Sie über umweltschädlichen Löschschaum nach ??? Die Leute bangen,Einsatzkräfte geben das Letzte ich glaub ich spinne ,mir fehlen da echt die Worte.

  12. 13.

    Also ich bin ja echt etwas fassungslos. Diese tollen Einsatzkräfte riskieren hier ihr Leben, um Schaden von Menschen und Dörfern abzuwenden und Sie machen sich ernsthaft darum Gedanken, ob hier der Einsatz von Löschschaum aus umwelttechnischer Hinsicht notwendig war? Das ist ja echt unglaublich. Sie können ja wohl gewiss sein, dass die Feuerwehreinsatzkräfte sehr wohl wissen, was sie tun!!! Was für ein dummer Kommentar !
    An alle Einsatzkräfte: Super Job, Ihr seid die Besten!
    Vielen Dank
    Juliane W.

  13. 12.

    @Dr. Kawasaki:
    wahrscheinlich wurde der Schaum benutzt, der geboten war oder unterstellen SIe den Helfern jetzt auch noch, daß die fahrlässig ihre Heimat verseuchen?

    Da löschen in erster Linie die Feuerwehren der Umgebung, die dort mit ihren Familien leben …

    Vom heimischen Sessel aus läßt sich gut spekulieren - immer öfter finde ich, daß die Kommentarfunktion fehlen sollte. Irgendwie toben sich hier mE zu viele "Besorgte" aus die doch wieder nur Unfrieden stiften wollen.

  14. 11.

    Und wenn es keinen Wald mehr gibt wird sich auch wieder aufgeregt. Die Jungs machen einen Knochenjob, und das sollte auch gewürdigt werden. Trete du doch der Feuerwehr bei und mach es besser. Hast aber bestimmt nicht den mumm dazu Hauptsache meckern das sind die richtigen. Ich komme aus Beelitz und bin dankbar das es so viele FREIWILLIGE gibt die das machen. Danke an all diesen Leuten die Ihr Leben für uns und dich Riskieren.

  15. 10.

    Das war natürlich veganer Rasierschaum auf homöophathischer Bachblütenbasis...

  16. 9.

    Man könnte sich ja mal fragen, wer den eigentlich ein Interesse an solchen Waldbränden hätte.
    In der Wirtschaft schaffen sich Firmen und Konzerne Märkte. Die werden dann mit den eigenen Produkten bedient....
    Nun fragt man sich: wer braucht Spezial-Brandbekämpfungsgerät bzw. wie schaffe ich mir als Unternehmer Märkte, die eine Nische bedienen? Ich könnte mir den Markt schaffen. Zufällig kommt es zu Waldbränden in einem Gebiet, auf dem auch - rein zufällig natürlich! - Waffen/Munition usw. aus dem 2. Weltkrieg lagern.... Ach, was für ein Glück: Mein Spezial-Bergungsgerät hat hier plötzlich einen Markt. Und sogar noch einen riesen Werbespot, der durchgehend durch die Live-Ticker loopt....
    Das stimmt mich nachdenklich

  17. 8.

    Welcher Schaum wird da eingesetzt? Meist kommen fluorierte Tenside zum Einsatz und die sind höchst umweltschädlich. Ich bezweifle, dass der Einsatz von Löschschaum hier wirklich nötig war.

  18. 7.

    1000 Worte reichen nicht für ein herzliches Dankeschön an unsere Feuerwehrleute.

  19. 6.

    Daumen hoch für alle, die die Feuer unter Kontrolle gebracht haben und löschen sowie die Helferinnen und Helfer drum herum.
    Ganz große Leistung!

  20. 5.

    Hallo und vielen Dank an alle fleißigen Feuerwehrmänner da draußen, die für uns alle ihr Leben auf's Spiel setzen.
    Mein Mann ist bei der Feuerwehr in Berlin und ich weiß nur genau, was das für eine Leistung ist.
    Aber von Zufall mag ich auch nicht so unbedingt ausgehen...

    Danke an ALLE !!

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