Mögliche Zusammenarbeit mit "Fridays for Future" - Berliner Unis planen Klimawandelforschungszentrum

Mo 15.07.19 | 16:24 Uhr
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Demonstration von Studenten gegen den Klimawandel am 24. Mai 2019 in Berlin (Quelle: dpa/Nathalie Lieckfeld)
Bild: dpa/Nathalie Lieckfeld

Der Klimawandel soll in Berlin an einer neuen Einrichtung erforscht werden. Die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Technische Universität Berlin und die Charité planen ein neues Zentrum zur Erforschung des Klimawandels, das kündigten sie am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung an.

Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen sollen dort gemeinsam forschen. "Die Bewegung "Fridays for Future" hat einmal mehr deutlich gemacht, wie groß der politische und gesellschaftliche Handlungsdruck beim Thema Klimawandel ist", hieß es in der Mitteilung. Es gebe Gespräche mit der Protestbewegung zu möglichen Formen der Zusammenarbeit.

Details, etwa zur Finanzierung des Vorhabens, wurden nicht genannt. Eine TU-Sprecherin sagte auf Anfrage, die Pläne würden im September konkretisiert.

Müller: Klimaforschung wird "auf ein neues Level" gehoben

Berlins Regierender Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD) lobte die Pläne. Die Klimaforschung in Berlin werde mit der Initiative auf "ein neues Level" gehoben. "Ich verspreche mir von dem Zentrum, dass es neue Erkenntnisse für die Auseinandersetzung mit Ursachen und Folgen des Klimawandels liefert und auch zu einem zentralen Ansprechpartner der Politik wird", erklärte er. 

Die Unis und die Charité pflegen mehrere Kooperationen, etwa in einem Zentrum zur Digitalisierungsforschung. Als Verbund, der sogenannten Berlin University Alliance, treten sie auch in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder an. Im Wettbewerb der Top-Universitäten bundesweit fällt am Freitag die Entscheidung.

Sendung: rbb24, 15.07.2019, 17:00 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Heute auf der Demo im Invalidenpark hat auch der Präsident der TU Berlin darüber gesprochen. Hat mich sehr positiv überrascht! Die Wissenschaft ist um Meilen weiter als die Politik! Und das ist ein Armutszeugnis für die Regierung!

  2. 4.

    Das ist eben keine PR-Nummer. Die Ausdkwirkungen des Klimawandels sind inzwischen klar, aber vieles ist eben nach wie vor nicht klar: Wie müssen wir unsere Städte umbauen? Wie kann digitale Transformation die Anpassung unterstützen? Wie schaut die Landwirtschaft der Zukunft aus? Und so weiter. Hier sind unzählige offene Fragen, die nach innvativen Forschungsallianzen verlangen. Und Berlin hat mit drei Universitäten und so vielen außeruniversitären Forschungseinrichtungen ein Potential, das andere Städte gar nicht erreichen können (selbst wenn sie wollten ...).

  3. 3.

    Mit Verlaub, die Universitäten forschen schon länger in diesen Bereich was man entsprechend auch in der Zugehörigen Fachliteratur (dieses gibts nicht am Kiosk und kostet meist pro Paper etwa 40€) nachlesen kann. Das ist eher nen PR Gag in meinen Augen um noch weitere Gelder für die Forschung in diesen Bereich zu generieren, die meisten Projekte zur Klima oder CO2 Neutralen Produkten sind kaum Staatliche gefördert und werden primär sogar durch die Industrie finanziert.

  4. 2.

    Erst nach dem Handlungsdruck machen die Universitäten etwas, klingt sehr enttäuschend.

  5. 1.

    Mit Verlaub: Das halte ich für eine PR-Nummer. Im Grunde genommen ist alles seit Jahrzehnten erforscht und es käme (lediglich) auf die Anwendung an. Wenn es um diese Praxis geht und auch die Universitäten neben allen anderen ihren Beitrag dazu leisten würden: wunderbar. Wenn es nur darum ginge, dass Berlin auch mit im Boot sitzt - Motto: Es ist zwar alles schon gesagt, nur noch nicht von jedem - dann träte das Effekthaschende vor das Praktische.

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