Prozessauftakt in Berlin -
Weil er am Berliner Hauptbahnhof mehrfach Passanten und Angestellte bedroht haben soll, steht ein 30-Jähriger vor dem Landgericht. Zudem wird ihm zur Last gelegt, in Geschäften gestohlen zu haben. Der Beschuldigte gab zu Prozessbeginn am Dienstag seine psychische Erkrankung als Ursache für die Taten an. Er bitte um Entschuldigung, so der Angeklagte.
Mann kündigte an, "alle in die Luft zu jagen"
Dem Mann werden zehn Fälle zur Last gelegt. Zuletzt habe er im Oktober 2017 gegenüber zahlreichen Reisenden im Eingangsbereich des Hauptbahnhofs lautstark angekündigt, sie "alle in die Luft zu jagen".
Der Beschuldigte, der damals in einem Wohnheim in Nordrhein-Westfalen gemeldet war, soll ab Mai 2017 rund um den Berliner Hauptbahnhof durch Straftaten aufgefallen sein. Mehrfach habe er Lebensmittel gestohlen und dabei Angestellte bedroht, so die Staatsanwaltschaft. In einem Fall habe er einer Angestellten aggressiv zugerufen, er sei Terrorist und werde sie töten.
Schuldunfähigkeit wahrscheinlich
Der 30-Jährige sagte, er könne sich nur teilweise an die Ereignisse erinnern. Inzwischen befinde er sich in einer Therapie, die erfolgreich verlaufe. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann wegen einer Erkrankung bei der Begehung der Taten nicht schuldfähig war.
Die Behörde strebt die Unterbringung des Mannes in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Der Prozess um versuchte Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung sowie Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten wird am 26. Juli fortgesetzt.
Sendung: Inforadio, 23.07.2019, 13:25 Uhr