Linksautonome in der Liebigstraße 34 -

Nach Steinwürfen auf Polizisten hat die Berliner Polizei in der Nacht zum Samstag eine Wohnung in dem alternativen Wohnprojekt Liebigstraße 34 in Berlin-Friedrichshain durchsucht. Es habe einen richterlichen Beschluss dafür gegeben, weil lokalisiert werden konnte, woher die Steine kamen, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. In der Wohnung sei niemand angetroffen worden, aber es seien Wurfgeschosse wie Steine, Farbbomben und Flaschen sowie Vermummungsutensilien gefunden und beschlagnahmt worden.
Angriffe mit Farbbeuteln und Pyrotechnik
Während des Einsatzes seien die Beamten aus einem gegenüberliegenden Haus mit Farbbeuteln und Pyrotechnik beschossen worden. Verletzt wurde niemand. 120 Beamte und der Polizeihubschrauber seien im Einsatz gewesen. Anlass waren erneute Steinwürfe auf ein Polizeiauto - einen Gruppenwagen einer Einsatzhundertschaft - kurz nach Mitternacht. Festnahmen habe es nicht gegeben. Der für politische Straftaten zuständige polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Rund um das alternative Wohnprojekt "Liebig34" und die benachbarte Rigaer Straße gibt es öfter Auseinandersetzungen zwischen Linksautonomen und der Polizei - rbb|24 berichtete. In der Gegend mit vielen einstmals besetzten Häusern greifen Linksautonome immer wieder Polizisten an, werfen mit Steinen und Farbbeuteln und beschädigen Autos.
Auch in der Nacht zum Freitag waren in der Rigaer Straße Steine auf Polizeiautos geworfen worden. Laut Polizei waren leichte Sachschäden entstanden, Verletzte habe es nicht gegeben. Auf der Fahrbahn entdeckte die Polizei den Angaben zufolge mit Farbe aufgepinselte Schriftzüge wie "ACAB" (All Cops Are Bastards).
Kollektiv "Liebig34" kündigte auf Website Widerstand an
Das Kollektiv "Liebig34" veröffentlichte vergangene Woche auf seiner Webseite ein Statement, in dem beklagt wird, dass die Polizeipräsenz "mal wieder massiv zugenommen" habe. Polizisten hätten sich bei einem Nachbarschaftsfest "bedrohlich" aufgestellt und versucht die "gemeinsamen Tage zu zerstören." Das Kollektiv kündigte in der Mitteilung Widerstand gegen die Polizeipräsenz an.