Flughafen Berlin-Tegel -
Bei einem Streit auf dem Berliner Flughafen Tegel soll ein Passagier an einem Check-In-Schalter von einer Mitarbeiterin antisemitisch beschimpft worden sein. Nach Darstellung eines Polizeisprechers vom Samstag, habe die Frau den in Berlin lebenden Spanier am Morgen letztlich vom Flug ausgeschlossen.
Vor der Beleidigung habe es einen Streit zwischen den Beteiligten um die Bezahlung eines Gepäckstückes gegeben. Der 50-Jährige, der laut Polizei auf die spanische Insel Menorca fliegen wollte, soll von der Frau darauf in englischer und in arabischer Sprache beleidigt worden sein. Weitere Hintergründe zu dem Vorfall waren zunächst nicht bekannt.
Bundespolizisten nahmen vor Ort eine Anzeige auf. Nun ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes. Er übernimmt Fälle, in denen ein politisches Tatmotiv vermutet wird oder nicht ausgeschlossen werden kann.
Die betreffende Airline war zunächst von rbb|24 nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Solidaritäts-Gottesdienst am vergangenen Freitagabend
Erst am Freitagabend hatte es einen Solidaritäts-Gottesdienst mit der jüdischen Gemeinde Berlins gegeben, an dem unter anderem der Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und der künftige Landesbischof Christian Stäblein. Vor rund zwei Wochen war der Berliner Rabbiner Yehuda Teichtal wegen seines Glaubens auf offener Straße beleidigt und bespuckt worden.
Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) registriert seit Jahren eine Zunahme von Attacken auf Juden oder jüdische Einrichtungen in der Stadt.
Sendung: Abendschau, 10.08.19, 19:30 Uhr