Gelsenkirchener Klinik bittet um Hilfe - Charité soll Rätsel um fehlgebildete Säuglinge lösen

Fr 13.09.19 | 19:47 Uhr
Sankt Marien-Hospital Gelsenkirchen-Buer (Quelle: imago images, Blossey)
Bild: www.imago-images.de/Blossey

Im Fall von drei Kindern, die in einem Gelsenkirchener Krankenhaus (Nordrhein-Westfalen) mit fehlgebildeten Händen zur Welt gekommen sind, hat die Leitung Kontakt zur Charité aufgenommen. Die Berliner Uniklinik wollte sich Freitag nicht zu Einzelheiten äußern und teilte mit: "Der derzeitige Informationsstand erlaubt weder der Charité noch insbesondere der Embryonaltoxikologie eine inhaltliche Stellungnahme zu diesem Thema."

Innerhalb von zwölf Wochen waren in dem Gelsenkirchener Krankenhaus drei Kinder geboren worden, bei denen jeweils eine Hand nicht voll ausgebildet war. Vergleichbare Fälle hatte es dort jahrelang nicht gegeben. Alle betroffenen Familien wohnten im lokalen Umfeld, hieß es weiter. Ethnische, kulturelle oder soziale Gemeinsamkeiten wiesen die Familien nicht auf.

Klinikleitung: Kurzer Zeitraum auffällig

"Das mehrfache Auftreten jetzt mag auch eine zufällige Häufung sein. Wir finden jedoch den kurzen Zeitraum, in dem wir jetzt diese drei Fälle sehen, auffällig", teilte die Leitung des Sankt Marien-Hospitals Buer mit. Extremitätenfehlbildungen könnten während der Schwangerschaft unter anderem durch Infektionen auftreten, seien insgesamt aber selten.

In Frankreich waren zuletzt ähnliche Fehlbildungen bei Babys aufgetaucht. Offiziell wurden 20 Fälle gezählt. Die meisten traten im Verwaltungsbezirk Morbihan im äußersten Westen des Landes auf. Einige weitere wurden aber auch aus dem Osten aus einem ländlichen Gebiet bei der Stadt Lyon gemeldet. Die Behörden tappen bei der Ursache im Dunkeln. In der Öffentlichkeit wird über womöglich verunreinigtes Grundwasser oder Pestizide spekuliert, eine wissenschaftliche Bestätigung dafür gibt es nicht.

Sendung: Inforadio, 13.09.2019, 17.30 Uhr

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