Wartungsfirma aus Berlin - Gondel in Hessen abgestürzt - drei Tote

Di 03.09.19 | 16:51 Uhr
Der abgesperrte funkmast auf dem Hohen Meissner (Quelle: dpa/Uwe Zucchi)
Bild: Audio: Inforadio | 03.09.2019

Bei einem Absturz einer Wartungsgondel in Nordhessen sind drei Menschen ums Leben gekommen. Nach bisherigen Ermittlungen soll es einen technischen Defekt an der Seilwinde gegen haben. Die Wartungsfirma soll aus Berlin kommen.

An einem Sendeturm in Nordhessen ist am Dienstag eine Wartungsgondel abgestürzt. Dabei sind drei Männer, die dort Arbeiten durchführten, ums Leben gekommen.

Die mit den Wartungsarbeiten beauftragte Firma soll nach Informationen des Hessischen Rundfunks aus Berlin kommen. Nach Angaben der Polizei stürzte die Gondel aus bisher ungeklärten Gründen aus rund 50 Metern in die Tiefe auf eine Asphaltfläche. Die Männer wurden durch den Aufprall tödlich verletzt und starben noch am Unfallort. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um einen 50-Jährigen aus Neureichenau in Bayern sowie einen 46-Jährigen aus Karlsruhe und einen 27-Jährigen aus Dülmen in Nordrhein-Westfalen.

Nach bisherigen Ermittlungen habe es einen technischen Defekt im Bereich der Seilwinde gegeben, so ein Sprecher der Polizei.

Gondel hing zunächst freischwingend am Seil

Laut Ermittlern waren die Männer schon seit einigen Tagen mit Wartungsarbeiten auf dem Gelände des Hessischen Rundfunks beschäftigt - der Hessische Rundfunk strahlt über den Sendemasten sein Fernseh- und sein Radioprogramm aus. Der 220 Meter hohe Sendemast steht auf dem Berg Hoher Meißner im Werra-Meißner-Kreis. Für die Arbeiten war vom Boden aus diagonal ein Stahlseil zum Mast gespannt worden, an dem die Mitarbeiter wie bei einer Seilbahn in einer Kabine in die Höhe gefahren waren.

Doch auf 50 Metern Höhe sei es aus bislang nicht geklärter Ursache zu Komplikationen gekommen, sagte der Polizeisprecher weiter. Die Gondel habe zunächst freischwingend am Seil gehangen und sei dann zu Boden gestürzt.

Bodenpersonal der Firma habe den Absturz beobachtet und Hilfe gerufen. Sie würden durch ein Kriseninterventionsteam betreut, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Die Kriminalpolizei und das Amt für Arbeitsschutz des Regierungspräsidiums Nordhessen haben die Ermittlungen aufgenommen.

Hessischer Rundfunk hatte Wartungsarbeiten beauftragt

Nach einem Bericht von hessenschau.de, dem Online-Portal des Hessischen Rundfunks, war eine Firma mit den Wartungsarbeiten beauftragt worden. Die Sendeanlage war 1955 in Betrieb genommen und besteht derzeit aus drei Masten, die bis zu 220 Meter hoch sind. Der Unfall ereignete sich an dem höchsten der drei Sendemasten.

Der Hessische Rundfunk zeigte sich von dem Unglück betroffen. hr-Intendant Manfred Krupp erklärte: "Dieser tragische Unfall hat bei uns allen große Bestürzung ausgelöst. Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer. Wir werden alles dazu beitragen, dass der tragische Vorfall umfassend aufgeklärt wird."

Sendung: Inforadio, 03.09.2019, 15.55 Uhr

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