Dürrefolgen - Das Schicksal der Düsteren Teiche

Mi 11.09.19 | 06:08 Uhr | Von Karsten Steinmetz
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Dort wo die Düsteren Teiche im Potsdamer Westen waren, ist aufgrund der Trockenheit jetzt eine Wiese. (Bild: rbb/Karsten Steinmetz)
Audio: Antenne Brandenburg | 10.09.2019 | Karsten Steinmetz | Bild: rbb/Karsten Steinmetz

Hitze und Verdunstung machen vielen Seen, Teichen und Tümpeln schwer zu schaffen. Sie trocknen immer weiter aus, werden kleiner oder verschwinden ganz von der Bildfläche. So wie die Düsteren Teiche in Potsdam. Von Karsten Steinmetz

"Bedenklich" findet Ireen Werner vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) die Situation. In einem Waldgebiet in der Nähe des Kronguts Bornstedt in Potsdam schaut sie auf eine Wiese. "Vor fünf Jahren war hier noch überall Wasser."

Aus dem großen Teich wird ein kleines Moor

Anderhalb Meter hoch stand das Wasser damals noch - jetzt ist Gras zu sehen. Auch Brennesseln, Sauerampfer und Minze wachsen hier, wo eigentlich der Große Düstere Teich sein sollte. Libellen, Frösche oder Teichmolche haben ohne Wasser ihren Lebensraum verloren. "Und das ist längst nicht alles", sagt Werners BUND-Kollegin Juliane Kostowski: "Hier ist definitiv zumindest eine kleine Torfauflage vorhanden. Das bedeutet, es ist als ein kleines Moor anzusehen. Und wenn Moore austrocknen, setzen diese Torfschichten riesige Mengen an CO2 und anderen Treibhausgasen frei. Das schädigt das Klima - wir sollten dringend versuchen, dass wieder Wasser in das Gebiet zugeführt wird."

Das unterstützen auch die Potsdamer Linken. Sie fordern ein Renaturierungskonzept für die Düsteren Teiche. Der Linken-Stadtverordnete  Ralf Jäkel kann sich zum Beispiel vorstellen, dass die Teiche ausgebaggert und vertieft werden. Man könnte die momentane Trockenheit nutzen und einen kleinen Bagger einsetzen, meint Jäkel - damit die Düsteren Teiche eines Tages zurückkehren. Die Stadtverordneten werden sich voraussichtlich in dieser Woche mit der Forderung der Linken befassen.

"Jetzt ist hier gar nichts mehr"

Viele Naturfreunde würden sich freuen, wenn die Politik handelt. Dass das Wasser verschwunden ist, bereitet auch ihnen große Sorgen. "Ich finde es katastrophal, weil es die Auswirkungen der Trockenheit zeigt. Im Frühjahr habe ich die Teiche noch mit vielen Kaulquappen gesehen. Jetzt ist hier gar nichts mehr", sagt eine Spaziergängerin. Ein Mann fügt hinzu: "Man sieht eigentlich, dass die ursprüngliche biologische Situation da völlig verschwunden ist. Das finde ich eine ziemlich alarmierende Situation."

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.09.2019, 15.00 Uhr

Beitrag von Karsten Steinmetz

3 Kommentare

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  1. 3.

    Gegebenenfalls wäre die AfD-Fraktion der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung einzuladen, um sich derartige Folgen anzuschauen. Dazu müssen die nicht erst nach Grönland fahren, sondern könnten das sogar fußläufig am einem Nachmittag bewältigen. Aber bestimmt hat das nach deren Auffassung ganz andere Ursachen als ausgerechnet den Klimawandel.

    ;-

  2. 2.

    So ein Quatsch. Papperlapapp. Das Wetter diesen Sommer war herrlich. Trocken und heiß ist normal und diesen vielzitierten Klimawandel gibt es doch gar nicht. Das ist leider die irrwitzige Meinung vieler Menschen, der AfD und Mr. Trump. So langsam beneide ich diese Leute um ihre Ignoranz und Blindheit. Solche Informationen, wie ausgetrocknete Flüsse und Seen, das Insektensterben und völlig verdörrte Wälder sind kaum noch auszuhalten. Beängstigende neue Welt...

  3. 1.

    Ja aber statt dessen haben wir jetzt Autobahnen und Flughäfen. Und Kohlestrom. Ist doch toll.

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