
Nur neun Accounts infiziert -
Trotz des Ende Oktober festgestellten Trojanerangriffs auf das Computersystem der Humboldt-Universität (HU) laufen dort eigenen Angaben zufolge die Systeme stabil und zuverlässig.
Neun von rund 43.000 Accounts seien durch den Trojaner "Emotet" infiziert. Die Universität sei aber vollkommen handlungs- und funktionsfähig, teilte ein Sprecher der Universität am Montag mit. Das besonders gesicherte Verwaltungsnetz und die zentral betriebenen Systeme des Computer- und Medienservice seien nicht betroffen. "Es wurde Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet", sagte der Sprecher weiter.
Kammergericht läuft immer noch nicht rund
Die Angriffe mit Emotet hatte es per E-Mail gegeben, "die auf HU-Servern von außen eingingen und die durch externe, infizierte Systeme automatisch versendet wurden", teilte die Universität mit.
Im September war auch das Kammergericht in Berlin von der Schadsoftware betroffen, dort allerdings mit deutlich nachhaltigeren Folgen. Selbst mehr als vier Wochen später konnte die Arbeit dort nur im Notbetrieb verrichtet werden. Nach wie vor ist das Gericht damit beschäftigt, rund 500 neue Computer zu installieren.
Immer mehr Cyberangriffe in Deutschland
Die Internetkriminalität ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Wie aus dem Lagebericht "Cybercrime" des Bundeskriminalamts hervorgeht, ist die Zahl der Cyberangriffe im vergangenen Jahr auf 87.000 Fälle gestiegen.
Die Ermittler gehen allerdings von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Unternehmen und Privatpersonen zeigten Erpressungen oder Virenfunde oft nicht an. Vor allem Firmen fürchteten um ihren Ruf.
Durch Cyber-Kriminalität werden dem BKA zufolge Schäden in zweistelliger Millionenhöhe verursacht.
Sendung: Abendschau, 11.11.2019, 19:30 Uhr
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