Schlag gegen Rauschgifthandel -
Nach dem Großeinsatz gegen einen Kokain-Lieferdienst am Donnerstag haben Berliner Ermittler knapp ein Kilogramm Kokain sichergestellt. Die Drogen seien in einem der elf am Vortag beschlagnahmten Autos entdeckt worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Am Donnerstag hatten die Ermittler im Rahmen eines großen Schlags gegen die Clankriminalität in Berlin 36 Objekte durchsucht und neun Haftbefehle vollstreckt. Der Kokain-Lieferdienst soll in der Hauptstadt etwa 850 feste Kunden mit Drogen beliefert haben. Die Tatverdächtigen sind laut Mitteilung im Alter von 16 und 36 Jahren.
Kokain-Konsum in Berlin auf dem Vormarsch
Für das Jahr 2018 wurden durch eine nachträgliche Auswertung der Berliner Polizei elf Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit sogenannten "Koks-Taxis", also illegalen Lieferdiensten, festgestellt. Seit Mai 2019 werden solche Fälle nun gesondert erfasst, bis Anfang Oktober 2019 waren es bereits 35 Vorgänge. "Wir können die Anzahl der Services gar nicht überblicken. Wir wissen aber aus Ermittlungsverfahren, dass bei solchen Handynummern pro Tag dreistellige Anrufe eingehen", so der Chef der Berliner Drogenfahnder damals im Gespräch mit dem rbb.
In Berlin steigt seit Jahren der Kokain-Konsum. Darauf deuten Untersuchungen der Berliner Abwässer hin, die von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht veröffentlicht wurden. Die Menge der nachgewiesenen Kokain-Rückstände hat sich in Berlin von 2014 bis 2018 fast verdoppelt. Im Jahr 2016 starben in Berlin 21 Menschen nach dem Konsum von Kokain, 2018 waren es 35. Für das Jahr 2019 liegt noch keine Gesamtzahl vor.
Sendung: Fritz, 24.01.2020, 7:00 Uhr