Auswertung im Februar - BVG beendet Test mit selbstfahrendem Bus in Berlin-Tegel

So 19.01.20 | 21:37 Uhr
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16.08.2019, Berlin: Der erste hochautomatisierte Kleinbus im öffentlichen Straßenverkehr Berlins fährt bei einem Pressetermin zu seiner Jungfernfahrt auf der zuvor vermessenen und erlernten Route in Berlin-Tegel (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Bild: dpa

Der kleine, gelbe, selbstfahrende Bus der BVG wird ab sofort nicht mehr auf den Straßen Tegels zu sehen sein. Wie die Berliner Verkehrsbetriebe am Wochenende mitteilten, ist die Testphase mit "Berlins erstem hochautomatisierten Kleinbus" im Straßenverkehr schon am Freitag abgeschlossen worden. Erst Ende Dezember hatte die Senatswirtschaftsverwaltung angekündigt, dass das Projekt noch bis Mitte Februar verlängert werden sollte.

Als Grund für das nun vorzeitige Ende des autonomen Busses nannte die BVG in einer Mitteilung, dass sich der Einbau eines Platzes für Rollstuhlfahrer nicht zeitnah umsetzen ließ. Daraus konnten jedoch, wie es heißt, "Erfahrungswerte gesammelt werden, sodass in künftigen Projekten die Barrierefreiheit sichergestellt werden kann."

Auswertung Mitte Februar

Laut BVG sei die Resonanz seit dem Start des Projektes namens "See-Meile" positiv gewesen. Demnach haben seit August vergangenen Jahres insgesamt rund 16.000 Fahrgäste das kostenlose Angebot genutzt, die Strecke zwischen dem U-Bahnhof Alt-Tegel und den Seeterassen am Tegeler See mit dem fahrerlosen Bus zu fahren. Dabei habe das Fahrzeug rund 4.200 Kilometer unfallfrei zurückgelegt.

Das Fahrzeug konnte höchstens 15 Kilometer pro Stunde auf der 1,2 Kilometer langen Rundstrecke fahren. Eine Begleitperson war an Bord, um die 15-minütige Fahrt zu überwachen und bei Problemen eingreifen zu können. Eine genaue Auswertung des Projektes soll Mitte Februar vorliegen und bei einer Bürgerveranstaltung in Reinickendorf vorgestellt werden. 

Die BVG hofft, mit automatisierten Angeboten zukünftig weitere Alternativen zum Privatauto bieten zu können. So sagte BVG-Sprecherin Nelken, dass man zwar schon jetzt gut an viele Ecken Berlins mit dem öffentlichen Nahverkehr komme, künftig aber die letzten Meter durch autonome Fahrzeuge zurückgelegt werden könnten. "Wenn ich zum Beispiel nachts an der U-Bahn ankomme und dann sage ich per App Bescheid 'gleich bin ich da' und dann wacht so ein Bus auf und kommt mir entgegen", sagte sie. Die Senatswirtschaftsverwaltung hat den Angaben zufolge den Fahrzeughersteller mit rund 200.000 Euro gefördert.

7 Kommentare

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  1. 6.

    Es ist noch nicht einmal das Problem mit den jetzigen Bussen gelöst, da kommen die mit selbstfahrenden. Ich denke an die zweite tote Radfahrerin in zwanzig Tagen dieses neuen Jahres.

  2. 5.

    Gerade Ihre Sorge vor Vandalismus spricht gegen den Einsatz nachts. Ihre Ausführungen zu den Ortslagen finde ich etwas schräg.

  3. 4.

    Absolutes Highlight in Tegel. Gar nicht mehr wegzudenken. Gerade die ganzen älteren Bewohner in der Umgebung nutzen diesen Bus sehr gerne um zum Bahnhof und zum einkaufen zu kommen. Der Bus muss bleiben

  4. 3.

    Meiner Meinung nach wäre so ein Bus hauptsächlich dort praktisch, wo sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen.
    Gerade in eher unbewohnten Gebieten (Grunewald, Stadtrand etc.), wo Busse nur in großen Zeitabständen fahren, könnte ein autonomer Bus menschliche Fahrer - zumindest nachts und/oder an Wochenenden - sicher ganz gut ersetzen.
    Innerstädtisch sehe ich hingegen keinen großen Bedarf an nicht vorhandenen Busfahrern.
    Allerdings prophezeie ich bereits jetzt einen großen Verschleiß durch Vandalismus.

  5. 2.

    Ich denke, der BVG zu unterstellen, sie wolle damit Busfahrer und damit deren Gehälter einsparen halte ich für zu kurz gegriffen. Es gibt nicht genug Menschen, die den Job machen wollen/können. Schon jetzt findet die BVG nicht mehr genug Personal. Und die Situation wird sich in Zukunft noch verschärfen. Autonom fahrende Busse sind meiner Meinung nach eine Möglichkeit das Problem zu lösen.

  6. 1.

    Ich bin öfter in Berlin mit der BVG unterwegs, liebe BVG, lasst diesen Blödsinn nicht zu!!! Ihr wollte Weltkulturerbe werden und dazu gehören auch eure Busfahrer mit ihren "Macken" und Sprüchen eben einfach dazu! Möchte nicht ohne einem Fahrer fahren, der nicht das gewisse Flair ausstrahlt ;-) mag eben unsere Busfahrer. Liebe BVG guckt eben nicht nur auf' s Geld oder den Profit, Berliner Busfahrer sind eben Berliner Busfahrer

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