Initiative "Schule in Not" - Mehr als 21.000 Unterschriften gegen schmutzige Schulen

Mo 13.01.20 | 16:48 Uhr
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Symbolbild: Beschmierte Wände an einer Wand im Treppenhaus einer Berliner Schule (Quelle: dpa/Kalaene)
Bild: dpa/Kalaene

Die Initiative "Schule in Not" hat bereits mehr als 21.000 Unterschriften für saubere Schulen in Berlin gesammelt. Allein für das Bürgerbegehren in Neukölln [schule-in-not.de] seien 11.500 Unterschriften zusammengekommen, sagte Initiator Philipp Dehne am Montag der Deutschen Presse-Agentur. 7.000 Unterschriften waren nötig.

Ziel der Initiative ist es, die Reinigung der Schulen wieder in kommunale Hand zu geben. Die Reinigungskräfte sollen Tarifbeschäftigte im Öffentlichen Dienst sein, die grundsätzlich einzelnen Schulen zugeordnet werden. Die Unterschriftenlisten für Neukölln sollen am 22. Januar in der Bezirksverordnetenversammlung übergeben werden.

Einwohneranträge für andere Bezirke

In sieben weiteren Bezirken will die Initiative ihr Ziel mit Einwohneranträgen erreichen. Dafür seien jeweils 1.000 Unterschriften nötig, so Dehne.

In Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow wurden die Anträge demnach bereits eingereicht. In Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf ist dies noch geplant und in Reinickendorf und Lichtenberg laufen noch Unterschriftensammlungen. Dreck und unzureichende Reinigung seien ein berlinweites Problem, sagte Dehne. Ein erster Erfolg sei, dass inzwischen für 2020/21 vom Land insgesamt 16 Millionen Euro zusätzlich für die Reinigung bereitgestellt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.01.2020, 14.30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Zwar ein anderes Thema aber es trifft auf so vieles zu. Die heutigen Eltern sind schon nicht wirklich erzogen und geben das noch eine Stufe schlimmer an ihre Kinder weiter. Heraus kommen selbstverliebte, uneinsichtige "Götter", die glauben über allem zu stehen.
    Auch über die ganzen Singlehaushalte muss man sich deswegen nicht wundern. Beziehungsunfähig. Hauptsache Follower, cool und Scheinwelt.
    So Kleinigkeiten wie abends um 10 oder Sonn- und Feiertags Löcher bohren oder Wäsche schleudern, Staubsaugen hätte sich früher niemand getraut, heute selbstverständlich.
    Sprayer, Scheibenzerkratzer, Sitzschlitzer… es gibt einfach keine Konsequenzen und das prägt. Bockig als Kind, bockig als Jugendlicher und bockig als Erwachsene.

  2. 8.

    Ich selbst "durfte" schon als "Putzi" Schulen reinigen. Wunderbar, jede Nacht. Was ich da gesehen habe... Mit Kacke vollgeschmierte Toiletten, Klassenzimmer wie nach einem Bombenangriff, Essensreste und Müll auf den Fußböden, beschmierte Tische und Wände... Da fragt man sich, wie können Lehrkräfte sowas zulassen?

  3. 7.

    Ich war viele Jahre ehrenamtlich in der DDR(Diktatur) in Schulen in Schwedt tätig. Solche Missstände konnte ich nirgendwo feststellen. Auch die Toiletten waren, wenn auch nicht immer auf dem neuesten Stand, immer sauber .
    Da muss ich dem Beitrag von Dieter voll zustimmen. In meiner Schulzeit wurde ich auch in der Nachkriegszeit noch von Lehrern des Dritten Reiches unterrichtet. Da herrschte wirklich noch Ordnung und Disziplin. Hat uns nicht geschadet. Diese Grundsätze haben mich auch in meiner Tätigkeit als Berufsschulpädagoge begleitet.Darum gibt es solche Probleme nicht in Privatschulen und kirchlichen Schulen? Da kümmert man sich und trägt Verantwortung. Und so lange noch jedes Bundesland seine eigenen Bildungskompetenzen festlegt, werden wir aus dieser schulischen Bildungsmisere auch nicht herauskommen.

  4. 6.

    Das wollte ich gestern auch schon schreiben. Wir haben den Klassenraum nach der letzten Stunde noch selbst gefegt und die Tische abgewischt. So hat man schon von sich aus weniger Schmutz gemacht. Dazu der Tafeldienst. Auch wenn es unter dem Oberbegriff "Volkseigentum" lief, egal, man hatte Respekt vor anderen Menschen und Dingen. Heute dreht sich (fast) jeder nur noch um sich selbst, alle(s) andere(n) sind da egal.

  5. 5.

    Hier tritt eine gesellschaftliche Gemegelage in Erscheinung, die man lange Zeit nicht wahrhaben wollte.

    Hier trifft jahrelanges Missmanagement, Vernachlässigung des Gebäudemanagements, mangelnde Wartung und allerlei "pädagogische" Experiemente auf eine grauenhafte gesellschaftliche Entwicklung hin zum krankhaften Egoismus, der sich durch alle Gesellschaftsschichten und Bezirke zieht.

    Hier trifft veraltete Gebäudesubstanz auf Sparwahn und soziale Deprivation und Verwahrlosung. Engagierte Lehrer, die gegen Mißstände jeglicher Art vorgehen, werden bestenfalls ignoriert, schlimmstenfalls vom Dienstherrn kaltgestellt.

    Denn in Berlin kann nicht sein, was nicht sein darf.

  6. 4.

    Wie im Bild zu sehen ist, die verwahrloste Gesellschaft. Vandalismus ist eine normale Erscheinung. Da helfen auch keine staatlichen Reinigungskräfte.

  7. 3.

    Was ist mit Berlin Mitte?

  8. 2.

    Wieso waren unsere Schulen früher eigentlich sauber?

    Ach ja, wir wurden von den Eltern noch erzogen, nichts schmutzig zu machen oder zu hinterlassen, haben keine Wände bekritzelt (falls doch, gab es Ärger) und wussten, wozu Papierkörbe da sind.

    Schöne alte Welt. Heute wird nur noch nach Hilfe gerufen und Eigenverantwortung ist ein Fremdwort.

  9. 1.

    Und die Reinigungskräfte, die dann in den Bezirken angestellt werden kommen dann woher? Von den bisher in den Schulen beschäftigten Firmen? Was soll das bringen, es gibt keine Reiniger auf dem Berliner Markt.

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